StartseiteRegionalOberschwabenBad Waldsee„Sechser im Lotto“ singt beim Flüchtlingstag in Waldsee

Flüchtlingstag

„Sechser im Lotto“ singt beim Flüchtlingstag in Waldsee

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Beethovenpreisträger für Menschenrechte stattet der Kurstadt einen Besuch ab – Es wird auch eine Diskussion geben
Veröffentlicht:16.06.2017, 11:10

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Anlässlich des Weltflüchtlingstages am Dienstag, 20. Juni, laden die Stadt, die Helferkreise Reute-Gaisbeuren und Bad Waldsee sowie die Johanniter zu Konzert und Diskussion unter den Arkaden ein. Dabei wird Aeham Ahmad, der Beethovenpreisträger für Menschenrechte 2015, singen. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, freut sich der städtische Flüchtlingsbeauftragte Ahmed Moussa .

Ahmad wurde durch sein Klavierspiel inmitten der Trümmer von Jarmuk, einem Stadtteil von Damaskus, international bekannt. Er entschloss sich seinerzeit unter Lebensgefahr mit seinem Klavier auf einem Wasserwagen zu spielen, um den Kindern und Jugendlichen von Jarmuk ein wenig Lebensfreude und Zuversicht zu schenken. Ahmad ist selbst ein Kind der Stadt und wurde dort 1988 geboren. Er begann früh sich mit der Musik von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart auseinanderzusetzen. Im Jahr 2015 kam Ahmad über die Balkanroute als Flüchtling nach Deutschland. Am Dienstag spielt er in Bad Waldsee .

„Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat und habe ein breites Lächeln im Gesicht“, schwärmt Moussa über die Zusage des Pianisten. Über ein soziales Netzwerk habe er Kontakt zu dem 28-Jährigen aufgenommen und anschließend mit ihm telefoniert. „Es war ein spannendes Gespräch und die Chemie hat gepasst“, berichtet Moussa. Und so konnte der Flüchtlingsbeauftragte Ahmad über seinen Manager buchen.

Noch bevor Ahmad sein Können am Klavier präsentiert, wird es eine Diskussion geben. Wie Moussa erklärt, werde es einerseits um den Weltflüchtlingstag , andererseits aber auch um zukünftige Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit gehen. Bereits 20 Familien seien nach Bad Waldsee nachgezogen und so stehe weitere Integrationsarbeit an. Nicht zuletzt soll die Diskussion einen Dialog zwischen Helferkreis und Stadt umfassen. Angesichts der jüngsten Austritte aus dem Helferkreis, bezeichnet Moussa das als notwendig.

Der Weltflüchtlingstag stellt für Moussa eine Möglichkeit dar, wieder darauf hinzuweisen, dass Menschen in Not nach Deutschland gekommen sind und hier Schutz suchen. „Sie haben einen schwierigen Weg hinter sich und Teile ihrer Familien befinden sich noch im Herkunftsland, wo eventuell Krieg herrscht“, sensibilisiert Moussa. Gemeinschaftlich sollen an diesem Tag neue Horizonte und Perspektiven eröffnet werden.

Das Programm unter den Rathausarkaden:

Diskussion und Infostand

ab 11 Uhr,

Straßenkonzert mit dem Pianisten Aeham Ahmad ab 12 Uhr.