StartseiteRegionalOberschwabenBad WaldseeSchüler nutzen die Sommerzeit zum Geld Verdienen

Sommerzeit

Schüler nutzen die Sommerzeit zum Geld Verdienen

Bad Waldsee / Lesedauer: 4 min

Schüler nutzen die Sommerzeit zum Geld Verdienen
Veröffentlicht:30.08.2010, 17:20

Artikel teilen:

In den Sommerferien arbeiten in vielen Betrieben in Aulendorf und Bad Waldsee Ferienjobber mit. Manche der Schüler und Studenten kommen seit mehreren Jahren in denselben Betrieb. Im Schnitt arbeiten sie dort zwei bis drei Wochen.

Von unserer Mitarbeiterin Anna Heilmann

„Bei uns haben wir immer Schüler aus der Umgebung da“, sagt Bademeister Dieter Eisele vom Aulendorfer Steegerseebad . Es sei aber kein typischer Ferienjob, sondern eine Beschäftigung über vier Monate. „Die Schüler wechseln sich ab und sind auf Abruf bereit. Wenn viel los ist, geben wir ihnen Bescheid“, sagt Eisele. Die Aushilfen sitzen im Freibad an der Kasse. Sie müssen bewusst und verantwortungsvoll mit dem Geld umgehen können, sagt Eisele. Deswegen müssen sie mindestens 16 Jahre alt sein. Auch der freundliche Umgang mit den Badegästen sei sehr wichtig, so der Bademeister.

Über die Sommerferien verteilt arbeiten dieses Jahr rund 50 Ferienjobber bei Baby Walz in Bad Waldsee. „2009 waren es circa 60 Ferienarbeiter“, sagt Andrew Milz, Personalreferent bei Baby Walz. Wer sich rechtzeitig bewerbe, habe gute Chancen auf einen Ferienjob. Bis Februar oder März müssen dem Betrieb die Bewerbungen vorliegen. „Wir müssen ja planen können - wer danach kommt, ist leider zu spät dran“, sagt Milz. Die Aufgaben der Schüler und Studenten sind zum Großteil Lagerarbeiten. Es gehe um das Einsortieren von Waren und das Zusammenstellen von Paketen.

Svetlana Ochs arbeitet schon zum siebten Mal in den Sommerferien bei Baby Walz. „Mittlerweile kenne ich mich im Betrieb aus“, sagt die 23-Jährige. Die Waldseerin macht derzeit eine Ausbildung zur Erzieherin. Das Geld vom Ferienjob möchte sie „zur Seite legen“. Dieses Jahr ist sie für zwei Wochen da und kontrolliert die fertig gepackten Kartons. Falls bei der Bestellung etwas fehlt, holt sie das entsprechende Produkt. Auch Corina Taleanu hat schon mehrmals in dem Unternehmen in den Ferien gearbeitet. „Ich war jedes Mal in einer anderen Abteilung, langsam verstehe ich, wie sich alles in der Firma zusammenfügt“, sagt die 25-Jährige. Man werde innerhalb der Abteilung in die Arbeitsabläufe eingeführt. Ihr habe es immer gut bei Baby Walz gefallen. „Mit dem verdienten Geld werde ich meine Miete bezahlen“, sagt Taleanu.

Arbeiter sortieren Produkte

In der Albrecht GmbH in Aulendorf arbeiten die rund 15 Ferienjobber im Lager. „Bei uns stehen über 3 000 Produkte im Regal, die müssen sie je nach Bestellzettel zusammensuchen“, sagt Peter Engel, Leiter der Warenlogistik. Es seien immer zwei Ferienarbeiter zugleich da. Da auch Studenten gerne im Betrieb arbeiten, gebe es Stellen von Anfang Juli bis Ende September. Während der ersten Tage erhalten die Ferienarbeiter einen Zettel, auf dem sie alle wichtigen Infos finden. Ansonsten passiere viel über „learning by doing“ (etwas in der Praxis lernen, Anm. d. Redaktion), sagt Engel. Die meisten Jobber seien zwei bis drei Wochen im Betrieb.

Rüdiger Vinzelberg ist Personalleiter der städtischen Rehakliniken in Bad Waldsee. In vier Bereichen kann dort ein Ferienarbeiter tätig sein: im technischen Dienst, in der Küche, im Reinigungsdienst und im Service. 15 bis 18 Schüler können über die sechseinhalb Wochen dort arbeiten. „Die Fachabteilungsleiter sind dann für ihre Ferienjobber zuständig – sie zeigen, was für Aufgaben wie gemacht werden müssen“, sagt Vinzelberg.

Barbara Maucher ist für die Reinigung in den Kliniken Maximilianbad und Mayenbad zuständig. „Über die Ferien hinweg arbeiten 14 Schüler und Studenten allein in der Küche und beim Reinigungspersonal“, sagt Maucher. Zu ihnen gehört Anna Lendrates. „Ich habe erst zwei Wochen in der Küche gearbeitet, jetzt bin ich drei Wochen beim Reinigungspersonal“, sagt die 22-jährige Studentin. „Am ersten Tag hat man mir alles gezeigt, auch jetzt ist immer eine Putzkraft für Fragen in der Nähe.“ Mit dem Geld finanziert sie sich ihre Studiengebühren für das nächste Semester. „Ich wollte in Bad Waldsee jobben,“ sagt Lendrates. „Da war die Arbeit hier perfekt.“