Jacob Keltsch und Max Wiest haben eigeninitiativ die ehemalige Wassertretstelle zwischen Stationenweg und dem Jugendkulturhaus aufgeräumt und von Dreck befreit. Der Grund für ihre Putzaktion: Sie wollen ihren Treffpunkt erhalten und vor dem Abriss bewahren.
Wie die „Schwäbische Zeitung“ berichtete, plant die Stadt, die einstige Kneipp-Anlage komplett zurückzubauen. Der Auftrag dafür wurde auch schon vergeben, teilte Rathaussprecherin Brigitte Göppel Ende Juli mit. Jenen SZ-Bericht („Wilder Müll und Glasscherben: Kneippsche Anlage verrottet“, 24. Juli) haben Keltsch und Wiest gelesen und beschlossen daraufhin, ein Zeichen setzen zu wollen. Spontan entschieden sie sich fürs Saubermachen. „Am Wochenende saßen wir wieder hier und haben spontan Besen und Schaufel geholt und aufgeräumt“, erklären die beiden 15-Jährigen. Zwei Stunden lang befreiten sie das Steinbecken von allerlei Unrat, Dreck und Moos. Auch Glasscherben, große Holzstücke und Verpackungsreste räumten die Bad Waldseer beiseite. „Dabei haben wir einen Abfluss entdeckt, den wir zuvor noch nie gesehen haben“, schildern die Freunde die einige zentimeterhohe Schmutzschicht, die sie aus dem Becken entfernten.
Seit etwa zwei Jahren nutzen die Jugendlichen die frühere Wassertretstelle als Treffpunkt. Gemeinsam mit Freunden genießen sie hier die idyllische Lage inmitten der Bäume. „Es ist einfach ein schöner Platz im Wald. Es gibt Schatten und wir alle fahren hierher nur fünf Minuten mit dem Fahrrad. Das passt perfekt – und wir stören hier niemanden“, verdeutlichen Keltsch und Wiest die Vorteile aus ihrer Sicht. Nun hoffen sie, dass sie mit ihrer Putz-Initiative noch etwas bewirken können und haben eigens ein Schild vor der Anlage aufgehängt. Mit dem Inhalt: Wir haben hier sauber gemacht, die Anlage soll nicht abgerissen werden, machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Zwischenzeitlich wurde dieses Schild aber von Unbekannten abgehängt. „Vielleicht bewirken wir ja noch eine Änderung“, meinen die jungen Bad Waldseer. Andernfalls werden sie ihren Treffpunkt wohl ins Tannbühl verlagern müssen.