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Personeller Wechsel bei der Kur- und Reha-Seelsorge

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Evangelischer Kurseelsorger Friedrich Reitzig tritt seinen Ruhestand an – Position wird im Juli ausgeschrieben
Veröffentlicht:27.05.2016, 11:27

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An der Spitze der Kur- und Reha-Seelsorge in Bad Waldsee und Bad Wurzach kündigt sich ein personeller Wechsel an: Nach elf Jahren im Amt verabschiedet sich Pfarrer Friedrich Reitzig Ende Juni in den Ruhestand. Die 100-Prozent-Stelle auf evangelischer Seite wird nun entgegen anderslautender Befürchtungen wieder in vollem Umfang besetzt und soll im Juli öffentlich ausgeschrieben werden, wie Pfarrer Wolfgang Bertl auf SZ-Anfrage ankündigte. Bis ein Nachfolger eingesetzt ist, könnte es aber Weihnachten werden. Und so lange wird in Bad Waldsee Pastoralreferent Egon Wieland von der katholischen Kurseelsorge die Stellung halten.

Die Bedeutung der Kurseelsorge angesichts einer steigenden Zahl krebskranker Rehapatienten mit existentiellen Fragen ist unbestritten. „Mein Terminkalender ist randvoll mit Gesprächswünschen Betroffener, die mit großen Fragen zu uns kommen, ein offenes Ohr und Hilfe suchen“, sagt Egon Wieland, der auf katholischer Seite seit acht Jahren die örtliche Kurseelsorge betreut. Der frühere Jugendseelsorger ist deshalb sehr froh darüber, dass dieses seelsorgerische Angebot für Kur und Reha auch nach Ausscheiden seines Kollegen Friedrich Reitzig in vollem Umfang erhalten bleibt an beiden Orten.

Das war nicht selbstverständlich, weil der „Pfarrplan 2018“ der evangelischen Landeskirche Stellenkürzungen vorsieht. Bekanntlich sah es zunächst danach aus, als könnte die Position nach dem altersbedingten Ausscheiden von Pfarrer Reitzig eingespart werden ( SZ berichtete). Neben dem Waldseer Pfarrer Wolfgang Bertl hatte sich deshalb unter anderem Bürgermeister Roland Weinschenk bei der evangelischen Landeskirche dafür stark gemacht, dass auch in Zukunft beide Konfessionen die Kur- und Reha-Seelsorge mittragen. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich der Oberkirchenrat für die vollständige Nachbesetzung dieser Stelle entschieden hat und dass damit die schwer kranken Menschen in den Kliniken beider Städte mit ihren Anliegen nicht alleine gelassen werden und seelsorgerischen Beistand finden“, so Wolfgang Bertl dazu.

Ob der künftige Dienstsitz des neuen evangelischen Kurseelsorgers in Bad Waldsee oder wie bisher in Bad Wurzach angesiedelt sein wird, ist laut Bertl „Verhandlungssache im Zuge der Neubesetzung“. Findet sich rasch ein Nachfolger für Friedrich Reitzig, könnte die vakante Position bereits im Herbst wieder besetzt sein. Bertl: „Spätestens aber bis Weihnachten .“ Nach Einschätzung des Waldseer Pfarrers dürfte es für das Kurseelsorge-Amt mehrere Interessenten geben. „Die Aufgabenstellung ist interessant.“

Pfarrer Reitzig war insgesamt elf Jahre lang als Kurseelsorger im Dienst und wird am Sonntag, 26. Juni, von seiner Gemeinde in Bad Wurzach mit einem Gottesdienst offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Verbringen möchte er seinen Lebensabend in Kupferzell im Norden Baden-Württembergs, wie er auf SZ-Anfrage sagte.