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Straßenlampe

Lampen in Altstadt führen zu emotionaler Diskussion

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Ganz knapp setzte sich das „futuristische Modell“ vor der klassischen Variante durch
Veröffentlicht:04.12.2018, 14:38

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Welche Straßenlampe passt am besten in die Bad Waldseer Altstadt? Modern oder klassisch? Dieser Frage hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik in seiner Sitzung am Montagabend ausführlich angenommen. Dabei entbrannte eine emotionale Diskussion. Das Ergebnis: Geschmäcker sind verschieden. Und: Die Stadt wird 516 Lampen des Typs „City Soul LED Philips“ bestellen – also die modernere Form der Straßenlampe.

Es war die denkbar knappste Entscheidung. Acht Ausschussmitglieder sprachen sich für die moderne Leuchte (Modell 1) aus, sieben für die klassische Variante (Modell 2). Mit diesem knappen Mehrheitsbeschluss machte das Gremium den Weg für die moderne Lampe in der Altstadt und am Stadtsee frei. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 330 000 Euro. Doch zuvor wurden die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lampentypen ausgiebig dargestellt. Schließlich machten sich die Stadträte vor der Entscheidung selbst ein Bild von den verschiedenen Lampenformen. Die Stadtverwaltung hatte die potenziellen Leuchten fußläufig zu Probezwecken angebracht.

Robert Ettinger (SPD) eröffnete die Debatte und sprach sich sogleich klar für die klassische Straßenlampe aus. „Modell 1 könnte auch in einem Industriegebiet stehen, das ist mir zu nüchtern“, so Ettinger. Dominik Souard fragte die Stadtverantwortlichen nach ihrer Einschätzung. Stadtbaumeisterin Andrea Denzel attestierte Modell 1, dass es tagsüber weniger auffalle und „im Straßenraum schon fast verschwindet“. Gleichwohl seien beide Varianten vorstellbar. Mit der Umstellung auf LED gegenüber herkömmlichen Glühbirnen würden so oder so 90 Prozent an Energie eingespart. „Es sind beide Modelle gut“, so Denzel.

Sonja Wild (CDU) sprach sich ebenfalls für die moderne Lampe aus. Auch, weil die Lichtstreuung weiter reiche. Das bestätigte wenig später Fraktionskollege Andreas Hepp aus eigener Erfahrung. Ettinger hielt dagegen, dass die historische Variante viel besser ins Stadtbild passt. Unterstützung erhielt er von Stefan Senko (FW): „Ich bin in der Altstadt eher für ein Deko-Element.“ Michael Kaiser ging ebenfalls auf die Optik der beiden Modelle ein. „Zuerst dachte ich, Modell 1 kommt nicht infrage, weil es so ein futuristisches Ding ist, das vielleicht in den Europapark passt. Aber als ich es jetzt gesehen habe, hat es gut gepasst“, konnte Kaiser der modernen Interpretation viel abgewinnen.

Franz Daiber (FW) brachte noch einen Antrag ein, nach dem in der Innenstadt die historische Variante und am Stadtsee die moderne angebracht werden sollte. Dieser Antrag wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.