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Tanzabend

Großartiger Tanzabend mit tollem Ensemble

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Ballettschule Waidacher feiert 30-jähriges Bestehen – Aufführung von „Das Dschungelbuch“ und Tanzdarbiertung
Veröffentlicht:19.05.2019, 16:17

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Zum dritten Termin der insgesamt vier Aufführungen der Ballettschule Waidacher – jedes Mal werden die Hauptdarsteller und die gesamten Gruppen neu besetzt – ist am Samstagabend die Stadthalle in Bad Waldsee wieder restlos ausverkauft. Die Angaben auf dem hübschen Programmblatt sind mager: neun Namen für die Hauptrollen im ersten Teil „Dschungelbuch“ und „Modern/Hip Hop“ für den zweiten. Aber was einen dann erwartet, ist in Ausstattung, Kostümen, Lichtregie und in der bewundernswerten Leistung der Ballettschülerinnen absolut bezaubernd.

Zur Filmmusik und inspiriert von der Bildkulisse des Disneyfilms entwickelt Choreografin Julia Waidacher viele einzelne Szenen, beginnt mit der schwarzen Pantherin Baghira (Anna Scheffold), die geschmeidig auf der Bühne herumschleicht und ein Körbchen mit dem Baby Mogli findet, dann kommt die besorgte Wolfsmutter (Antonia Jäckle) dazu und nach und nach die ganze Dschungelgesellschaft in einzelnen Szenen: der gefährliche Gegenspieler, Tiger Shir Khan (Hannah Frickel), die Affenhorde mit King Louie (Lara Blank) und die köstliche Elefantenpatrouille mit Oberst Hathi (Tamara Roth) und dem kleinen Elefanten (Arina Haak). Da ist der kleine Mogli ( Lavinia Kessler ) schon länger mittendrin im Geschehen und wirkt, als sei er direkt aus dem Film gefallen – so ähnlich spielt und bewegt sich die kleine Lavinia, die über beachtlichen mimischen Ausdruck verfügt. Natürlich sind Bär Balu (Alexandra Hinz) und die raffiniert schmeichelnde Schlange Kaa (Lena Koch) die Hauptpersonen neben Mogli.

Beeindruckende Tanzszenen

Dazu gibt es einfach tolle Tanzgruppenszenen, wie zum Beispiel das lodernde Feuer in knallroten Flatterkleidern, und durch kürzere Szenen mit den Kleinsten – als Sterne oder kleine Wölfe oder als allerliebster Schmetterlingsschwarm – bekommt das Ganze eine zusätzliche, gleichsam sprachliche Ebene. Es wird also viel und gut erzählt und dabei behält die Choreografie immer ihre Struktur und ihr hohes Niveau. Schon nach dem ersten Teil frenetischer Applaus, er ist ganz und gar verdient, auch für die spürbare Professionalität, mit der das Ganze aufgebaut ist und die nötig ist, einen Riesenapparat zusammenzuhalten.

Nach der Pause hüllt Bühnennebel die jungen Tänzerinnen in einen dichten Schleier. Auf dunkler Bühne nehmen sie ihre Position ein, dann leuchten die Strahler auf, eine intelligente Lightshow auf der Großleinwand läuft ab, Bässe wummern, eine Mischung aus Popsongs, minimal Music oder Disco-Sound. Auch hier wieder gut gemachte Kostüme, mal sportiv, mal transparente Voileschleier, Paillettenstoffe, da stecken viele gute Ideen und Schneidertechnik drin, nichts ist überdekoriert, alles adäquat an die Bewegungen angepasst. Moderner Tanz mischt sich mit Showtanz, Dancefloor-Atmosphäre und Musical Dance, keine Akrobatik, aber viel Schwung und Temperament. Insgesamt eine Show auf hohem Niveau und mit einer Riesentruppe, die immer wieder in Erstaunen setzt. Zum Schlussbild und zur Feier der 30 Jahre Ballettschule Waidacher versammeln sich mehr als 60 Personen auf der Bühne. Und zum Abschluss wird Julia Waidacher gefeiert, hoch gewachsen, schlank, Tänzerin, Schulleiterin, Choreografin – und die ganze begeisterte Truppe bringt ihr noch ein getanztes Ständchen. Und da kommt auch noch ein junger Mann – der einzige weit und breit an diesem Abend – und dreht zum Schluss fröhlich noch ein paar Hip Hop-Kreise.