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Ballenmoos

„Garten-Igel“-Gebäude steht jetzt leer

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Metzgerei Lander hat Betrieb eingestellt – Gesellschafter wollen das Haus verkaufen
Veröffentlicht:20.01.2016, 15:53

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Die Filiale der Metzgerei Lander im Gewerbegebiet Ballenmoos hat geschlossen. Die Kunden stehen vor verschlossenen Türen und können dort keine Wurstwaren mehr erwerben. Damit steht das Gebäude am Rand von Bad Waldsee leer.

Bereits seit dem Jahreswechsel ist der Betrieb geräumt. Aktuell erinnern lediglich die Werbeaufkleber über den Schaufenstern an die Metzgerei Lander und dass am Standort ein Imbiss geführt wurde. Über die Gründe der Betriebsaufgabe kann nur spekuliert werden. Auf SZ-Nachfrage wollte sich der Inhaber aus Mengen nicht dazu äußern. Günther Schröder , Grundstücksverwalter und selbst auch einer der Gesellschafter der Fläche, war gleichwohl überrascht über den Auszug: „Der Pachtvertrag war ausgelaufen, wir haben ihn verlängert und angesichts der vorherrschenden Situation so gestellt, dass er vorerst so lange drin bleiben kann, wie er möchte.“

Schröder spielt auf die Entscheidung des Ausschusses für Umwelt und Technik im Juli 2015 an. Damals wurde beschlossen, den Bebauungsplan abzuändern und ein damals aktuelles Baugesuch um ein Jahr zurückzustellen. Der Grund: Die Stadtverwaltung wollte den Abschluss des ganzheitlichen Einzelhandelskonzepts abwarten. Dieses Vorgehen kann Schröder bis heute nicht nachvollziehen: „Ich bin sehr enttäuscht von der Stadtverwaltung.“ Schließlich koste das Haus ihn und die weiteren neun Gesellschafter Geld. Die Heizung müsse im Winter laufen, Stromkosten würden weiterhin anfallen, ebenso wie Niederschlagsgebühren und Grundsteuer, wie er aufzählt: „Ich gehe jeden Tag hin und schaue nach dem Rechten.“ Damit soll alsbald Schluss sein.

Wie Schröder der SZ berichtet, soll das Gebäude nach einhelliger Meinung aller Gesellschafter nun verkauft werden. In drei bis vier Wochen würde die endgültige Entscheidung feststehen. „Ich kann noch nichts genaues dazu sagen“, so der Gründsücksverwalter. Nur so viel: „Im inneren würde es dann Umbauarbeiten geben. Von der Außenansicht würde sich wohl nichts verändern.“ In den vergangenen Monaten seien Schröder zudem einige Mietanfragen eingegangen. Die potentiellen Investoren habe er an die Stadt verwiesen. Und wie er weiß, seien dort – aus den bekannten Gründen – alle Anfragen abgelehnt worden.

Bereits zum Jahresende 2014 war der „Garten-Igel“ aus dem Gebäude ausgezogen. Im vergangenen September zog auch der „Tip Top Tiershop“ aus. „Und jetzt stehen wir so da“, meint Schröder. Dabei hätte es einige Anfragen gegeben. Exemplarisch zählt er einen Interessenten auf, der vor Ort einerseits einen Döner-Imbiss eröffnen wollte und andererseits auf der weiteren Fläche des Gebäudes einen Veranstaltungsraum für türkische Hochzeiten etablieren wollte. „Wenn wir einen guten Vermieter gefunden hätten, dann hätten wir das Haus behalten“, erläutert Schröder, dem der Verkauf nach all den Erlebnissen nicht sehr schwer falle.