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Linkskurve

Kinder fliegen den Wolken entgegen

Unterzeil / Lesedauer: 2 min

Die Fliegergruppe Leutkirch bringt im Rahmen des Ferienprogramms Kinder in die Luft
Veröffentlicht:28.08.2012, 18:20

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Da hebt sie ab. Die Cessna mit Pilot Heinz Mauch und drei Kindern überwindet die Schwerkraft und steigt den Wolken entgegen. Dann eine Linkskurve, ein langer Geradeausflug und noch eine Linkskurve. Fertig ist die Platzrunde, die Mauch mehrere Male fliegt. Das Flugzeug sinkt zwischenzeitlich, startet über der Bahn des Flugplatzes Unterzeil durch und steigt wieder.

Auf das Fliegen haben die Kinder gewartet, sie sitzen begeistert im Flugzeug. Jetzt steigt die erste Gruppe aus, und die nächsten drei Kinder dürfen in die Cessna. Das Flugzeug rollt wieder Richtung Startbahn.

Die bekannte Flugzeugmarke spricht sich am Wortanfang im Übrigen wie ein Z aus. Darauf weist Heinz Mauch von der Fliegergruppe Leutkirch bei der Vorbesprechung mit den Kindern deutlich hin. „Sagt bloß nicht Tschessna“, mahnt Mauch grinsend. Die Kinder lernen, wie so ein Flugzeug überhaupt fliegt, dass man in Deutschland über Funk auch Deutsch und nicht nur Englisch sprechen darf, und wie ein Pilot von einem Start- zu einem Zielpunkt navigiert. „Wir haben als Flieger im Grunde völlige Bewegungsfreiheit“, sagt Mauch, „außer, wenn wir durch bestimmte Kontrollzonen fliegen.“ Auf einer Luftfahrtkarte zeigt Mauch den Kindern diese Kontrollzonen.

Besonders aufmerksam sind die Nachwuchs-Flieger, als Mauch zu einem gelben Modellflugzeug greift. Höhenruder, Querruder, Seitenruder – durch eine Kombination der Stellung dieser drei Ruder verändert ein Flugzeug die Richtung. Das Styropor des Modells quietscht, als Heinz Mauch die Funktion der Ruder demonstriert. Kurz bevor es in Richtung der Flugzeuge geht, verrät Mauch noch, dass Flieger regelmäßig zum Arzt müssen. „Ab einem Alter von 50 Jahren muss man sich jedes Jahr beim Fliegerarzt durchchecken lassen.“

Jetzt hält es die Kinder aber nicht mehr auf den Sitzen, und auch die bereitgestellten Spezi-Flaschen und Brezeln verfehlen ihre anziehende Wirkung – denn jetzt ist das Fliegen an der Reihe. Eigentlich sollte es zuerst auf den Tower gehen, doch weil das Wetter gerade günstig ist, zieht man das Fliegen vor. Langsam rollt Heinz Mauch in seiner Cessna auf das Vorfeld. Der Wind, den die Propeller erzeugen, hat Sturmstärke. Jetzt stellt Mauch die Zündung ab, und die ersten drei Kinder dürfen in die Maschine einsteigen. Hinsetzen, anschnallen – dann gibt die Cessna auf der Startbahn Gas und geht es hoch hinaus, den Wolken entgegen.