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Busbahnhof

Räte äußern sich zu neuem Busbahnhof

Aulendorf / Lesedauer: 4 min

Beim ehemaligen Alten- und Pflegeheim sind sich die Sprecher der Aulendorfer Gemeinderatsfraktionen uneins
Veröffentlicht:29.08.2017, 17:50

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Im vierten und letzten Teil der Sommerinterview-Serie beziehen die Fraktionssprecher Konrad Zimmermann (CDU), Karin Halder (BUS), Oliver Jöchle (FWV) und Pascal Friedrich (SPD) Stellung zur weiteren Nutzung des ehemaligen Alten- und Pflegeheims. Paulina Stumm hat sie zudem gebeten, einige Fragen in gebotener Kürze zu beantworten, etwa, wann es am Aulendorfer Bahnhof endlich eine Toilette gibt.

Im ehemaligen Alten- und Pflegeheim soll jetzt ein Familien-, Senioren- und Integrationszentrum entstehen? Hätten Sie sich lieber eine andere Nutzung gewünscht?

Konrad Zimmermann: Wir haben kein Hehl daraus gemacht, dass wir dort gerne die Lehrerfortbildung, die Oberschwaben Tourismus GmbH und einen Teil der Volkshochschule gesehen hätten. Da wir einen Engpass in der Flüchtlingssituation haben, müssen wir nun schauen, wie man das Gebäude sinnvoll nutzt. Neben den Integrationsräumen sollten die Flüchtlinge dort Unterkunft finden, die Familien haben oder die in Arbeit sind und selbst Geld verdienen. Das wäre ein Anreiz für diejenigen, bei denen die Integration gut läuft.

Karin Halder: Man hat es als Stadt verschlafen, das ehemalige Alten- und Pflegeheim voranzubringen und dann hat uns die Zeit eingeholt. Es als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen war in der Situation der richtige Weg. Dass es jetzt ein Integrationszentrum für Flüchtlinge aber auch alle anderen Menschen in der Stadt wird, finde ich gut. Begegnung kann nur dort stattfinden, wo es ein Angebot gibt. Für das Obergeschoss denke ich, es wird langfristig auf Wohnnutzung hinaus laufen – für Flüchtlinge und andere Bewohner.

Oliver Jöchle: Wir können auch froh sein, dass wir das Gebäude so zentral haben – sonst hätte man für das Integrationszentrum etwas anderes aus dem Hut zaubern müssen. Ich sehe die Gefahr, dass sich Parallelstrukturen entwickeln und sich dort nur Helfer und Hilfesuchende treffen. Wenn ein Flüchtling jeden Tag nur ins Zentrum geht heißt das noch lange nicht, dass er sich auch außerhalb zurecht findet. Man muss einen großen Aufwand betreiben, damit ein breites Spektrum der Gesellschaft in das Zentrum kommt.

Pascal Friedrich: An der Stelle stand früher ein Wirtschaftsgebäude, später die Brauerei, dann das Altenheim und jetzt hat uns das Gebäude geholfen, die Unterbringung von Geflüchteten gut hinzubekommen. Ob wir das Familien- und Integrationszentrum in drei Jahren noch brauchen, oder sogar noch zentraler in der Hauptstraße, wissen wir nicht. Irgendwann wird ein Mieter anklopfen, der uns gefällt, und dann wird die jetzige Nutzung wieder aufgegeben. Das Gebäude auf Jahre hinaus für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen, sehe ich nicht.

Bitte antworten Sie in einem Satz: Wie werden der Vorplatz und der neue Busbahnhof?

Jöchle: Im großen und ganzen wird er schön, bis auf die Sackgasse für die Parkplätze, weil das zu Verkehrschaos führt.

Friedrich: Der Bahnhofsvorplatz wird wieder das Tor zur Stadt und er wird die Bedeutung des Bahnhofs als eisernes Herz Oberschwabens in ein neues Licht rücken.

Zimmermann: Der Bahnhofsvorplatz wird ein funktionaler und behindertengerechter Platz für Busse, Autos, Radfahrer und Fußgänger, der das Stadtbild positiv verändert und wir hoffen, dass die Bahn dann nachzieht und das Gebäude saniert.

Halder: Wenn wir es schaffen, dass wir noch eine gute Überdachung hinbekommen, die dorthin passt, wird es sehr schön und es verbessert die Situation für die Menschen, die vom Bahnhof zum Busbahnhof müssen, weil sie die Straße nicht mehr überqueren müssen.

Wie viele Einwohner hat Aulendorf 2025?

Friedrich: 11 850, Jöchle: 12 500, Halder: 12 000, Zimmermann: 11 111.

Wie viele Veranstaltungstickets haben sie schon online gebucht?

Friedrich: 1, Jöchle: 15, Halder: 20, Zimmermann: 3

Schon vom neuen Sprungturm in den Steege gehopst?

Alle vier: Nein.

Auf einer Skala von 1 bis 10 – 1 wenig, 10 sehr – wie fahrradfreundlich ist Aulendorf?

Halder, Friedrich, Jöchle: 6, Zimmermann: 7

Ihr Tipp, wann kann man in Aulendorf am Bahnhof aufs öffentliche Klo gehen?

Zimmermann, Halder, Friedrich: 2018, Jöchle: 2019.