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Pfarrgemeinde St. Martin feiert Jubiläum

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

50 Jahre Präsenz von Steyler Missionaren in Aulendorf
Veröffentlicht:17.02.2020, 14:54

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Vor 50 Jahren hatte der damalige Rottenburger Bischof mit Pfarrer Friedrich Kohler erstmals ein Mitglied der Steyler Missionsgesellschaft auf die vakante Aulendorfer Pfarrstelle versetzt. Vergangenen Sonntag hat die Kirchengemeinde dieses Jubiläum gemeinsam mit Steyler Patres und Fratres aus elf Nationen sowie dem Rottenburger Weihbischof Gerhard Schneider gefeiert. Der Höhepunkt war ein von herzlicher Heiterkeit geprägter Festgottesdienst mit anschließendem Stehempfang im Gemeindesaal.

Für die festliche Messe hatten die Verantwortlichen ein Programm erarbeitet, das eine Vielzahl von Mitwirkenden einband. Beeindruckend war der Einzug einer nicht enden wollenden Schar weiß gewandeter Ministranten, deren Vorhut mehr als ein Dutzend Fahnen verschiedenster Provenienz mit sich führte. Daran schloss sich die Geistlichkeit mit Weihbischof Gerhard Schneider, den Steyler Missionaren Pfarrer Anantham Antony, Generalrat Eryk Koppa und Provinzial Martin Üffig sowie Konzelebranten an.

Eine heiter-beschwingte Atmosphäre

Musikalisch begleitet wurde die Eingangsprozession durch die Sänger des Kirchenchors, deren Chorsatz „Singt dem Herrn alle Völker der Erde“ eine heiter-beschwingte Atmosphäre ins Gotteshaus zauberte – genau passend zum Spiel der Sonnenstrahlen, die durch die Buntglasscheiben der prächtigen Schlosskirche blitzten und das Gold der Heiligenfiguren zum Leuchten brachten. Für Rhythmus pur sorgte eine Combo, bestehend aus asiatischen, südamerikanischen und afrikanischen Musikern, und einer Gruppe von Sängern, deren temperamentvoller Leiter Frater Agateus die zahlreichen Gottesdienstbesucher zum Mitsingen und Klatschen einlud.

Dass die Steyler Missionare ein Stück Internationalität nach Aulendorf gebracht haben, betonte Pfarrer Anantham Antony in seiner Begrüßung. So seien Angehörige aus elf verschiedenen Nationen beim Jubiläum vertreten. Im Verlauf des von sieben Geistlichen zelebrierten Gottesdienstes gab es immer wieder Raum für Grußworte. Die Predigt hielt Provinzial Martin Üffig, der aus St. Augustin gekommen war. In seinen Ausführungen betonte er, dass Ordensleute, wenn sie pastorale Aufgaben erfüllten, auch als missionarische Gemeinschaft wahrgenommen werden wollten. Dies bedeute, sich den Menschen zu widmen, sich um sie zu kümmern und sie auf ihrer Suche nach einem erfüllten Leben zu unterstützen.

Pfarrstelle trotz Priestermangels immer besetzt

Auch Bischof Gerhard Schneider wandte sich in einem Grußwort an die Gottesdienstbesucher und verriet ihnen, er habe sich den Termin des Steyler-Jubiläums regelrecht freischaufeln müssen, dies aber gerne getan. In Aulendorf werde die Vielfalt geistlichen Lebens sichtbar. Dafür wolle er Danke sagen und die Aulendorfer ermuntern, den so beschrittenen Weg weiter zu gehen. Als stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats trat Margit Angele ans Mikrofon, um den Steyler Missionaren für deren 50-jährige Präsenz zu danken. Dies sei eine göttliche Fügung gewesen, die bedeute, dass die Aulendorfer Pfarrstelle auch in Zeiten des Priestermangels immer besetzt sei.

Beim anschließenden Stehempfang im Gemeindehaus bekräftigte Rita Dittrich als Vorsitzende die Worte ihrer Kollegin und überreichte Provinzial Üffig eine Spende des Kichengemeinderats für ein Missionsprojekt. Hatte der Kirchenchor bereits die Messe mit einer klangvollen Liedauswahl begleitet, so sammelte Chorleiter Wilfried Kirners sein Sängerklientel ein weiteres Mal im Gemeindesaal, um auf musikalische Weise zum Jubiläum zu gratulieren.

Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth gehörte ebenfalls zu den Gratulanten. Er pries die Beziehung zwischen den Aulendorfern und den Steylern als Glücksfall und verglich sie mit der Goldenen Hochzeit eines Ehepaars, bei der es Höhen und Tiefen gab. Doch habe sich ein dickes gemeinsames Band zwischen der Gemeinde und dem Orden der Steyler entwickelt. Auch die Combo und der Chor um Frater Agateus legten sich nochmals ins Zeug und schafften es sogar, einen Teil der Besucher zu einem rasanten Tänzchen zu bewegen.