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Entwicklungspolitik

Entwicklungspolitik ist Thema in Aulendorf

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Veranstaltungen am laden zum Nachdenken, Lernen und Diskutieren ein – Diskussion über Agenda 2030
Veröffentlicht:05.12.2016, 17:30

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„Kommunen in der Einen Welt“ – unter diesem Motto hat im Frühjahr ein Workshop-Wochenende mit Helfern und Flüchtlingen aus Aulendorf, Bad Waldsee, Bad Wurzach und Altshausen in der Dobelmühle stattgefunden. Initiiert wurde das Wochenende von Christian Falkenstein , der sich mit dem „Haus der Ideen“ in Aulendorf zum Ziel gemacht hat, durch globale Gemeinsamkeit Ideen und Visionen in die Tat umzusetzen. Eine Art Fortsetzung findet nun am kommenden Wochenende statt – vom 8. bis 10. Dezember gibt es in Aulendorf einige Veranstaltungen, die zum Nachdenken, Lernen und Diskutieren einladen.

Auftakt ist am Donnerstag, 8. Dezember, mit einer kurzen Einführung im kleinen Kreis im Cine Club 5. Bei der Zusammenkunft am kommenden Samstag, 10. Dezember, soll dann im großen Kreis über die 17 Ziele der Vereinten Nationen , die Agenda 2030, für eine nachhaltige Entwicklung informiert und diskutiert werden, erklärt Falkenstein. Das Angebot richtet sich an alle Interessierte. Los geht es um 10 Uhr im Ratssaal im Aulendorfer Schloss. Anna Nägele, Eine Welt-Regionalpromotorin für die Region Bodensee-Oberschwaben, wird mit einer Einführung in die 17 Agenda 2030 Ziele mit Unterzielen beginnen.

Themenpatenschaften

Ab 10.30 Uhr soll es die Möglichkeit geben zur allgemeinen Diskussionen. Für einige der Ziele gibt es so genannte Themenpatenschaften, erklärt Falkenstein. Er selbst habe die Patenschaft für „Keine Armut“ und „Keine Hungersnot“ übernommen, da ihn diese Themen persönlich interessieren. Ahmed Moussa, Integrationsbeauftragter der Stadt Bad Waldsee , übernimmt beispielsweise das Thema „Gleichberechtigung der Geschlechter“, Anabell Munding, Leiterin der Volkshochschule Oberschwaben, das Thema „Hochwertige Bildung“. Pro Thema wird es einen separaten Tisch geben, an dem jeder mitdiskutieren, sich informieren oder auch nur zuhören kann. An manchen Tischen sind regionale Akteure aus dem jeweiligen Bereich zu Gast, unter anderem mit dabei ist Thomas Spieß vom Kolpingladen Solisatt in Aulendorf.

Nach dem Mittagessen, ab circa 14 Uhr, soll versucht werden, etwas aus dem Vormittag zu entwickeln – das kann ein bestehendes Projekt sein oder etwas völlig neues, erklärt Falkenstein. Ab 16 Uhr finden die Präsentationen im Ratssaal statt.

Die Veranstaltung soll Auftakt dafür sein, sich auch bis 2030 mit diesen Zielen zu beschäftigen. Die Idee dahinter ist, „das Wissen der Geflüchteten und ihre Lebenserfahrung zu nutzen, um das in Deutschland in die Entwicklungspolitik einfließen zu lassen“, erklärt Falkenstein. Die Geflüchteten bekommen so die Möglichkeit, sich selbst einzubringen, was auch die Integration fördere, so Falkenstein.

Input der Geflüchteten

Einen Businesstisch hatte Falkenstein bereits beim Workshop-Wochenende in der Dobelmühle ins Leben gerufen: dort soll ein Austausch über die wirtschaftliche Situation in anderen Ländern stattfinden, bei dem Geflüchtete Input aus ihren Heimatländern einbringen können und an dem Kontakte zu hiesigen Unternehmen, der IHK und anderen Institutionen geknüpft werden. Eine Aktion des Businesstisches ist eine Betriebsbesichtigung der Firma Kärcher in Winnenden am kommenden Freitag. „Ein syrischer Geflüchteter möchte sich dort bewerben, also haben wir das aufgegriffen.“

Finanziert wird das Veranstaltungsangebot in Aulendorf vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“ organisiert als gemeinnützige GmbH Vernetzungsveranstaltungen, bei denen lokale Akteure im Bereich der interkulturellen Begegnung gemeinsam mit Flüchtlingen neue Angebote entwickeln.

Zwischen den beteiligten Kommunen Aulendorf, Bad Waldsee, Bad Wurzach und Altshausen soll es einen regelmäßigen Austausch geben.