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Schlosskirche

Bläser-Jubiläumskonzert beglückt die Zuhörer

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Aulendorfer Alphornbläser musizieren zusammen mit einem Hornensemble und einem Vogelhornduo
Veröffentlicht:17.12.2018, 17:06

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Mit einem Konzert in der Schlosskirche St. Martin haben die Aulendorfer Alphornbläser ihr Jubiläumsjahr beschlossen. Dazu luden sie das Bad Saulgauer Hornensemble Cornissimo und das Vogelhornduo aus Ochsenhausen ein. Eine hervorragende Idee, denn mehr als neunzig Minuten lang boten Horn-Blasinstrumente unterschiedlicher Bauart dem Publikum eine Fülle farbiger, rhythmisch geprägter Klangerlebnisse.

Die Schlosskirche mit ihrer prächtigen Ausstattung und der besonderen Akustik bot dazu den idealen Rahmen. Für eine vorweihnachtliche Stimmung sorgten schummriges Kerzenlicht entlang des Mittelgangs und ein strahlend erleuchteter Chorraum. Dort zogen sechs mächtige Alphörner die Blicke auf sich, während die Blechbläser von Cornissimo mit ihren blitzenden Instrumenten am Fuße der Altarstufen platziert waren.

Nach den Fünfuhr-Schlägen der Kirchenglocken eröffneten die Alphorn-Jubilare ihr Konzert mit den Takten eines festlichen Chorals, gefolgt von einem Grußwort durch Pfarrer Antoni. Dann griff der Leiter der Alphorn-Formation, Franz Schoch , zum Mikrofon, der im Wechsel mit Cornissimo-Chef Stefan Leja durch den Abend führte. Schoch bat die Besucher am Konzertende um einen Spendenobolus, der anteilig dem Mittagstisch bedürftiger Menschen in Aulendorf sowie dem neu eingerichteten Bürgerbus zugute kommen sollte.

Glasklare Echoeffekte geblasen

Der erste Programmteil brachte Stücke, in denen Alphornbläser und Cornissimo-Hornisten gemeinsam musizierten. Besonders eindrucksvoll gelang das „Engelberger Echo“, bei dem vier Solisten der Bad Saulgauer Formation glasklare Echoeffekte bliesen. In Karl Frankenhausers lautmalerisch angelegtem Stück „Auf dem Bussen“ zeichneten wuchtig-tiefe Töne des Alphorns den mühevollen Aufstieg zum höchsten Berg Oberschwabens nach, während hell-beschwingte Klänge das Erreichen des Gipfels verkündeten.

Beim Studium des Programms mag sich mancher Besucher gefragt haben, wie wohl ein Vogelhorn beschaffen sei. Tatsächlich ist es ein Alphorn in eckiger Form mit nach oben strebendem Schallrohr, das der fränkische Tüftler Robert Vogel gebaut hat. Eine Kostprobe von der Klangqualität des neuartigen, im Vergleich zum originalen Alphorn leichter spielbaren Instruments, gab es durch das Vogelhornduo aus Ochsenhausen.

Den dritten und fünften Konzertteil bestritt Stefan Lejas Formation Cornissimo. Der Dirigent und Bläser in Personalunion hatte 15 Musiker mitgebracht, die anhand der Stückauswahl bewiesen, dass sie in einer Vielzahl von Musikstilen beheimatet sind und auf technisch überaus hohem Niveau spielen. Waren in Kompositionen mit klassischen Jagdmotiven Wechsel in Tempo und Lautstärke gefordert, so ging es in der „Sonata zu vier Stimmen“ von Daniel Speer um das versetzte Musizieren der einzelnen Stimmen und ihr Zusammenfinden zu einem homogenen Ganzen. Punktgenaue Einsätze und Ausdruck verschiedener Stimmungen gelangen hervorragend. Leid und Abschied wurden hörbar in „Trösterin Musik“ von Anton Bruckner, Melancholie im Tango „Oblivion“ von Astor Piazolla.

Meister im Gefühle-Übermitteln

Auch die Alphornbläser erwiesen sich als Meister im Übermitteln von Stimmungen und Gefühlen. In verschiedenen Stücken verstärkten sich das Sextett durch weitere Instrumente, wodurch überraschend neue Klanggemälde entstanden. So in den „Abendglocken von Geroda“ und dem „Ave Maria Glöcklein“ durch Anton Herbergers Glockenspiel, während zwei Flügelhörner den feierlichen Charakter der „Andachtsjodler“ von Steffen Burkhardt unterstützten.

Am Ende des Programms dankte herzlicher Beifall allen Beteiligten für einen beeindruckenden Konzertabend. Natürlich erklatschte sich das Publikum – insgesamt drei – Zugaben bei denen die Bläsergruppen ein weiteres Mal die souveräne Beherrschung ihrer Instrumente unter Beweis stellten.