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Pressemitteilung

Chor begeistert bei seiner großen Feier mit gefühlvollen Melodien

Ratzenried / Lesedauer: 3 min

Ratzenrieder Kirchenchor feiert sein 250-jähriges Bestehen mit Liedern aus mehreren Jahrhunderten
Veröffentlicht:22.10.2019, 15:54

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Der Ratzenrieder Kirchenchor hat sein 250-jähriges Bestehen feiern können, was laut Pressemitteilung für einen Dorfchor eine Seltenheit ist. Der Chor sei inzwischen auf 50 Mitglieder angewachsen. Leiter Berthold Büchele habe in jahrelanger Forschungsarbeit dessen Geschichte nachgezeichnet und in einer Festschrift festgehalten.

Mehrere Gesichtspunkte führten nach Angaben des Chors zur Zusammenstellung des Programms in der Kirche St Georg: Es sollte die Stilepochen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zeigen, bisher vergessene Ratzenrieder Komponisten zur Geltung bringen und – passend zum Marienmonat Oktober – Marienkompositionen oberschwäbischer Klosterkomponisten erklingen lassen. Büchele habe nicht nur die Chorgeschichte erforscht, sondern auch den größten Teil der Stücke, die teilweise zum ersten Mal seit ihrer Entstehung erklungen sind, in Archiven gefunden und für die Aufführung eingerichtet.

Eleganz der Stücke erinnert an Mozart

Das Konzert schlug mit seiner Stilauswahl einen Bogen von der Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts, der Anfangszeit des Chors, bis hin zur Gegenwart. Aus der klassischen Epoche stammten Stücke, die laut Verein mit ihrer Eleganz an Mozart erinnerten: ein strahlendes Salve Regina des Zwiefaltener Paters Ernest Weinrauch und ein Wallfahrtslied des Roter Paters Nikolaus Betscher, von Sonja Paulmichl innig gesungen. Bei einer virtuosen Arie desselben Komponisten habe sie dann ihr Können mit makelloser Intonation und glockenreiner Stimme gezeigt. Aus derselben Epoche stammten ein schlicht gesungenes Ave Maria von W. Hanser und ein strahlendes Regina Coeli von M. Gaelle.

Der Romantik verpflichtet war ein Mariengebet, das der in Ratzenried geborene Franz Balluff vertont hat. Es sei vom Chor sehr gefühlvoll und dynamisch differenziert vorgetragen worden, ebenso das tiefsinnige Lied „Hört ihr nicht das Glöcklein schallen“ des Ratzenrieder Pfarrers J. B. Bommas, das mit seiner Schlichtheit tief berührt habe. Dass der Chor auch modernere Stücke singt, hätten das gefühlvoll gesungene „Halleluja“ von Cohen und das Lied „Mit dir Maria singen wir“ gezeigt, bei dem der Chor rhythmischen Schwung zeigen konnte. Die Begeisterung des Chores sei in den Gesichtern zu sehen und im Chorklang zu hören gewesen.

Stücke aus Aichstettener Handschrift

Für kurzweilige Abwechslung hätten die virtuos von Georg Enderwitz gespielte Orgelstücke von Sixtus Bachmann gesorgt, schwankend zwischen besinnlichen und heiter-beschwingten Sätzen, sowie fein und innig vorgetragene Stücke des Streichquartetts mit Claudia Kessler, Susanne Steingrüber, Michael Hof und Annemarie Müllenberg. Die Stücke stammten aus einer Aichstettener Handschrift um 1800 und vom früheren Ratzenrieder Pfarrer Franz Peter.

Den Abschluss bildete laut Mitteilung das Lied „Alles, was Odem hat“, bei dem dann Bläser der Ratzenrieder Musikkapelle und die Orgel mit mächtigem Klang hinzugekommen seien und für einen jubelnden Schluss gesorgt hätten. Das Publikum dankte den Musikern mit viel Applaus.