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Kiesabbau: Kreisräte aus Ravensburg fordern mehr Informationen

Amtzell / Lesedauer: 2 min

Bürgermeister und Kreisräte wollen Informationen im Ravensburger Kreistag
Veröffentlicht:11.09.2018, 17:30

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Die Bürgermeister aus Vogt und Wolfegg , Peter Smigoc und Peter Müller, haben in ihrer Funktion als Kreisräte eine Anfrage an die Ravensburger Kreisverwaltung gestellt, in der sie Informationen rund um den Kiesabbau in der Region fordern. Insgesamt 13 Fragen stellen Smigoc und Müller, deren „ausführliche Beantwortung“ sie in der nächsten öffentlichen Kreistagssitzung am Donnerstag, 25. Oktober, erwarten.

In dem an Landrat Harald Sievers adressierten Brief, der der SZ vorliegt, weisen sie auf die Dringlichkeit der Thematik hin, die insbesondere die Menschen in ihren beiden Gemeinden beschäftigen, aber auch die von Baienfurt und Baindt, die mit dem Wasser aus der Quelle Weißenbronnen versorgt werden. Die befindet sich in der Nähe des geplanten Abbaugebiets beim Ortsteil Grund.

„Wir sind der Auffassung, dass eine Ausweisung eines Kiesabbaustandortes in einem solch sensiblen Bereich besonders genau geprüft werden muss und uns hier eine sehr große Verantwortung auch gegenüber Generationen obliegt. [...] Auch wenn bereits verschiedene Informationsveranstaltungen stattgefunden haben, besteht in der Bevölkerung aus unserer Sicht nach wie vor ein großer Informationsbedarf. Auch die Mitglieder des Kreistages des Landkreises Ravensburg sollten umfänglich informiert sein“, schreiben die beiden Bürgermeister.

Smigoc und Müller wollen unter anderem wissen, wie viele Kiesabbaustandorte in der Region Bodensee-Oberschwaben geprüft und nicht in den Planentwurf aufgenommen worden oder herausgefallen sind; wie hoch der Kiesexport aus der Region ins Ausland ist; ob der Kiesbedarf der Region so groß ist, dass in der Raumschaft Amtzell/Schlier/Vogt/Wangen/Wolfegg Vorranggebiete für den Abbau von 50 Hektar und Vorranggebiete für die Rohstoffsicherung von 84 Hektar nötig sind; welche Vorgaben es für die Wiederverfüllung der Gruben gibt; was das Landratsamt plant, um der Verkehrsbelastung durch den Kiesabtransport entgegenzuwirken; Informationen rund um die Asphaltmischanlage Grenis und warum die Regionalplanfortschreibung trotz der Untersuchungen des Zweckverbandes Baienfurt-Baindt vorangetrieben werden.

Angst um Trinkwasser gesondert betrachten

Amtzell als Standortgemeinde der Asphaltmischanlage würde natürlich etwas vom Kiesabbau mitbekommen, sagt Bürgermeister Clemens Moll. Vor allem die Lkw-Dichte sei auffällig in der Gemeinde. Die Amtzeller seien allerdings nicht am ganz großen Aufschrei gegen Kiesabbau beteiligt. „Das Thema Trinkwasser ist ganz emotional und muss getrennt betrachtet werden“, sagt Moll. Zum eine lechze die Gesellschaft nach Kies, etwa zum Straßenbau wie bei der B32, zum anderen sei die Angst da, Trinkwasser könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. „Wir brauchen eine absolute Sicherheit, dass die kostbare Ressource Wasser nicht vom Kiesabbau beeinträchtigt wird“, sagt Moll. Darum müsse man nun die laufenden Gutachten abwarten.