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Bebauungsplan

Uli-Wieland-Straße soll Bebauungsplan bekommen

Wasserburg / Lesedauer: 3 min

Ab dem 20. Februar liegen Flächennutzungsplan und Bebauungsplan in der Verwaltung aus
Veröffentlicht:07.02.2018, 19:05

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Für den südlichen Teil der Uli-Wieland-Straße in Reutenen wird es voraussichtlich bald einen Bebauungsplan geben. Der Wasserburger Gemeinderat hat am Dienstagabend einem Entwurf zugestimmt, den Hubert Sieber vom gleichnamigen Planungsbüro vorgestellt hatte. Bevor der Bebauungsplan aufgestellt werden kann, muss aber erst der Flächennutzungsplan geändert werden. Beides liegt ab dem 20. Februar einen Monat lang in der Gemeindeverwaltung aus. In dieser Zeit können die Bürger ihre Einwände einbringen.

Wie berichtet war der Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplans eine Bauvoranfrage. Eine Eigentümerin wollte ihr bestehendes Gebäude in der Uli-Wieland-Straße 26 durch zwei Mehrfamilienhäuser mit zwei Geschossen und Tiefgarage ersetzen. Der Bauausschuss lehnte ihre Anfrage einstimmig ab. Die Begründung damals: Das Gebäude passe nicht zur vorhandenen Siedlungsstruktur und beeinträchtige das Bodenseeufer, an das das Grundstück grenzt. Außerdem befürchtete das Gremium einen Domino-Effekt. Auch die übrigen Nachbarn könnten als Folge ihre derzeit freien Grundstücke bebauen wollen.

Das Landratsamt sah dies allerdings anders. Es beurteilte die Bauvoranfrage als genehmigungsfähig. Die geplanten Gebäude fügten sich problemlos in die Bebauung ein. Einige Häuser in der Umgebung seien ähnlich hoch.

Um seine Planungshoheit für das Gebiet zu bewahren, entschied der Wasserburger Rat, für den südlichen Bereich der Uli-Wieland-Straße einen Bebauungsplan aufstellen zu lassen. Außerdem beschloss er eine Veränderungssperre. Der Auftrag für die Aufstellung des Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans ging für knapp 30 000 Euro an das Lindauer Planungsbüro Sieber. Chef Hubert Sieber stellte die Entwürfe am Dienstagabend persönlich vor.

„Wo jetzt Gebäude stehen, dürfen sie ersetzt werden“, erklärte Sieber. Selbstverständlich gelte das nicht für denkmalgeschützte Häuser. Allerdings sei es dort trotzdem von Vorteil, einen Bebauungsplan zu haben. Dann könne auch auf diesen Grundstücken nicht einfach drauf los gebaut werden, sollten die Gebäude aus irgendwelech Gründen abgerissen werden müssen.

Baufenster rückt weiter in Richtung Straße

Das Planungsbüro Sieber hat nun für die vier bereits bestehenden Gebäude Baufenster definiert (blaue Umrandung in der hellrot hinterlegten Fläche). Das Baufenster für das Haus Nummer 26 (zweites von links), dessen Eigentümerin es durch Neubauten ersetzen möchte, ist ein ganzes Stück in Richtung Straße gerückt. „Das ist mit der Eigentümerin bereits verhandelt“, sagte Sieber am Dienstag. Laut Sitzungsvorlage hatte es in der Zwischenzeit mehrere Gespräche zwischen der Gemeindeverwaltung und der Antragsstellerin gegeben. Eine einvernehmliche Lösung durch eine entsprechende Reduzierung des geplanten Bauvorhabens sei mittlerweile denkbar, heißt es dort. Die Fläche zwischen den bestehenden Gebäuden ist im Bebauungsplan als landwirtschaftliche Fläche definiert (hellgrün).

Die Wasserburger Gemeinderäte stimmten am Dienstagabend einstimmig für den Billigungs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan Uli-Wieland-Straße und damit der vierten Änderung des Bebauungsplans „Wasserburg-Reutenen“ sowie der Änderung des Flächennutzungsplans. Ab dem 20. Februar liegen die Pläne laut Auskunft des Büros Sieber in der Gemeindeverwaltung aus. Die Wasserburger können dann bis zum 23. März Einsprüche und Änderungswünsche einreichen.