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Patentreduzierung

Patentreduzierung: Rotter setzt sich für Fischer ein

Wasserburg / Lesedauer: 2 min

CSU-Landtagsabgeordneter will Beschluss auf 2025 strecken
Veröffentlicht:15.06.2018, 18:31

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Hoffnungsschimmer für die bayerischen Bodensee-Berufsfischer: Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter ( CSU ) setzt sich dafür ein, dass die von der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei beschlossene Patentreduzierung von zehn auf acht nicht 2020 abgeschlossen ist, sondern auf 2025 gestreckt wird – dann hören zwei bayerische Berufsfischer aus Altersgründen auf, das Problem würde sich quasi von allein lösen.

„Da ist noch nicht alles vorbei“, sagte Rotter hoffnungsvoll auf Nachfrage der Lindauer Zeitung. „Es ist auch rechtlich interessant, ob einem Berufsfischer einfach ein Patent weggenommen werden kann.“

Einen weiteren Hilfsversuch sieht Rotter in seinem Antrag an die Staatsregierung, in der sie aufgefordert wird, sich für eine wissenschaftliche Klärung einzusetzen, ob der Bodensee nun als Alpensee oder als Voralpensee eingestuft wird, ob, wie es Rotter formuliert, „ein paar Mikrogramm mehr Phosphor oder nicht eingebracht werden dürfen“. Der Bayerische Landtag habe diesen Antrag so verabschiedet. Das Thema soll auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Internationalen Bodensee-Konferenz, wo allerdings bei der Beschlussfindung Einstimmigkeit erforderlich ist. Kommt Rotter mit seinem Anliegen dort nicht weiter, setzt er darauf, dass die Frage der Einstufung im Projekt „Seewandel“, das demnächst anläuft, wissenschaftlich geklärt werden soll. In dem Projekt sollen auch die Energieflüsse der vorhandenen Nahrungsenergie untersucht werden. Gibt es zu viele kleine Fische, was fressen sie, welche Rolle spielt der Besatz? „Das ist eine der vielen Fragestellungen, die wir untersuchen, weil es bisher keine wissenschaftlich fundierten Daten dazu gibt“, sagt Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle in Langenargen. Bis die ersten Untersuchungsergebnisse vorliegen, wird allerdings noch Zeit ins Land gehen: In drei Jahren werden konkrete Ergebnisse erwartet.

Fischereikurs für die Abgeordneten

Landtagsabgeordneter Eric Beißwenger wirbt derweil unter seinen Fraktionskollegen für mehr Verständnis für die Anliegen der Fischer: Er hat festgestellt, dass von insgesamt 101 Abgeordneten zwar 25 Jäger, aber ungleich weniger Fischer sind. Also hat er einen Fischereikurs organisiert, den mittlerweile 15 Abgeordnete besuchen. Beißwenger versichert: „Wir bekommen sehr gute Einblicke.“