Kunstbahnhof

Kuba geht neue Wege

Wasserburg / Lesedauer: 2 min

Wasserburger Kunstbahnhof präsentiert 80 Kunstwerke
Veröffentlicht:07.06.2021, 12:02

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Der Wasserburger Kunstbahnhof nimmt das „Schaufenster“ wörtlich. Statt völlig auf seine traditionelle Mitgliederausstellung zu verzichten oder diese wieder nur im Netz zu zeigen, geht der Kunstverein Wasserburg im Jahr zwei der Corona-Pandemie neue Wege. Gezeigt werden die Werke durch die großen Schaufenster, die den Blick freigeben bis weit in das Innere des ehemaligen Bahnhofgebäudes.

„Wir wollten nicht nichts machen“, sagt Dagmar Reiche , die zweite Vorsitzende des Kunstvereins Wasserburg „Kunst im Bahnhof“. Sie erzählt, dass dies die erste Überlegung des Vorstands gewesen sei, nachdem die traditionelle Mitgliederausstellung im vergangenen Jahr wegen Corona erstmal nur online stattfinden konnte. Zwar hat der Verein sie dann live und im Herbst nachgeholt, allerdings musste der Kuba dann am dritten Tag schließen. „Das war frustrierend.“

Um solchen Enttäuschungen zu begegnen, hat sich der Verein dazu entschlossen, jene Ausstellung, mit der er traditionell die Saison startet und auf der sich die Mitglieder präsentieren können, auf das spätere Frühjahr zu verlegen. Und als zweite Konsequenz, sie als reine Schaufenster-Ausstellung zu konzipieren. Schließlich, so betont Reiche, „Kunst ist zum Anschauen da“. Durch die großen Fenster, aus denen der Bahnhofsvorsteher früher hinausgeschaut hat, sehen Kunstinteressierte und Wartende nun in den Bahnhof hinein.

Weil die rund 80 Kunstwerke aber nicht alle auf einmal präsentiert werden können, gibt es nicht nur eine Ausstellung, sondern vier. Denn der Verein hat die insgesamt 48 Künstler in vier Gruppen unterteilt. Was wiederum mehr Arbeit für die allesamt ehrenamtlich tätigen Mitglieder bedeutet. Dafür bekommen die Besucher alle zwei Wochen etwas Neues zu sehen.

Das Thema der mittlerweile achten Mitgliederausstellung trägt den Titel „Blättermeer und Blütenrausch“. „Der Kunstverein möchte einen furiosen Einstieg in das Gartenjahr am Bodensee bieten“, sagt Reiche zur Titelwahl. Insbesondere die Gartenschau in Lindau als jenes Jahr, wo Garten und Pflanzen im Mittelpunkt stünden, habe dazu inspiriert.

Auch wenn seit einigen Tagen die Museen und Galerien wieder geöffnet haben dürfen, bleibt der Kuba wie geplant bis zum 20. Juni bei seinem Konzept und präsentiert die Mitgliederausstellung durch seine Schaufenster hindurch. „Wir haben so viele positive Rückmeldungen bekommen, auch weil die Werke so rund um die Uhr sichtbar sind und kein Aufenthalt in den Räumen nötig ist“, sagt Reiche und verweist auf den bevorstehenden Kunstwerkewechsel am Freitag, dem sich dann die vierte und letzte Künstlergruppe anschließt.