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Bewohner aus Hege klagen über die Kreisstraße bei Wasserburg: Autos zu laut und zu schnell

Wasserburg / Lesedauer: 3 min

Sie leiden unter dem Lärm rasender Autos und wollen sicherer über die Kreisstraße kommen
Veröffentlicht:15.02.2019, 17:59

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Die Kreisstraße LI 16 in Wasserburg steht wieder einmal in der Kritik: Bewohner aus Hege bemängeln, dass es für sie gefährlich ist, die LI 16 in Richtung Ortsmitte zu kreuzen. Sie stören sich aber auch vermehrt am Lärm. Das betrifft vor allem die Seniorenwohnanlage: „Wir haben schöne Balkone, können sie aber leider zum Draußensitzen und Ruhen nicht nutzen.“ Eine Lösung ist bisher nicht in Sicht. So scheiterte die Idee von Querungshilfen und Abbiegespuren am Grunderwerb.

Schon beim Leserstammtisch der Lindauer Zeitung in Hege äußerten Wasserburger Kritik. Anschließend wandten sich Bürger auch direkt an die LZ. Es sind immer wieder zwei Punkte, die Unverständnis auslösen: die Geschwindigkeitsregelung auf der Kreisstraße in der Ortsdurchfahrt und die Gefahr Für Fußgänger, wenn sie die LI 16 kreuzen wollen.

Vor 25 Jahren ist die damalige Bundesstraße zur Kreisstraße abgestuft worden. Dass es gefährlich ist, diese LI 16 auf der Nonnenhorner Straße zwischen der Ortschaft Hege und dem Bereich Ebenhalde zu Fuß zu kreuzen, das ist seit Jahren bekannt. „Man muss schon sehr sportlich sein, will man gefahrlos über die Straße kommen“, stellt etwa Hans Bürstle fest.

Schon im Februar 2013 hat sich der Wasserburger Gemeinderat damit beschäftigt. Dabei ging es um die Frage von Abbiegespuren und einer Unterführung: Diese Idee hatte das Staatliche Bauamt zu den Akten gelegt, weil kein Grunderwerb zu vernünftigen Preisen möglich war. Aber auch der Vorschlag, etwas östlich versetzt von der Kreuzung eine Querungshilfe für Fußgänger in die Straße zu bauen, wurde seinerzeit wieder verworfen – weil der Straßenbauexperte davon ausging, dass niemand einen Umweg laufen würde.

Wenn Bewohner von Hege heute darauf verweisen, dass doch ganz im Osten von Wasserburg im Bereich Hochsträß Mitte der 1990er Jahre doch auch eine Unterführung gebaut worden ist, dann kann der jetzt für den Straßenbau im Landkreis Lindau zuständige Straßenbaufachmann Werner Schmid nur die Schultern zucken: Warum in Hochsträß gebaut wurde und im Westen nicht, „das entzieht sich unserer Kenntnis“.

Neue Verkehrszählung erst im Jahr 2020

Alternativen zu einer Unterführung gebe es natürlich schon. Schmid verweist auf eine grundsätzliche Mittelinsel als Querungshilfe, wie etwa am Kreisverkehr zu sehen ist, oder auch auf sogenannte Fußgängerschutzanlagen, sprich eine Ampel. Doch ob sich eine solche Investition rechne, dafür müssen nach seinen Worten einige Faktoren ausgewertet werden. Dazu gehört die Zahl der Fußgänger, die dort queren, oder die Zahl der Fahrzeuge. Die wird im Fünfjahresrhythmus erfasst, lag bei der letzten Zählung 2015 bei gut 10 500 Autos und Lastwagen in 24 Stunden. Der Straßenbauexperte verweist aber auch darauf, dass es in „unmittelbarer Nachbarschaft“ eine höhengleiche Anschlussstelle gebe, durch die Fußgänger und Radler in den Ortskern von Wasserburg kommen können.

Wenn täglich über 10 000 Fahrzeuge vorm Haus vorbeirauschen, bedeutet das aber natürlich auch Lärm. Den monieren unter anderem Bewohner der Seniorenwohnungen in Hege: Während die Terrassen im Erdgeschoss durch einen Wall etwas geschützt sind, stört der Lärm von Motorrädern, Lastwagen und anderen Fahrzeugen auf den Balkonen. Denn während im Bereich des Brückenbauwerks maximal 60 Stundenkilometer erlaubt sind, darf vor diesen beiden Häusern wieder auf 80 km/h beschleunigt werden. „Und das bedeutet nicht 80 km/h, sondern wie wir alle wissen, 100 oder auch mehr“, schreibt ein Bewohner.

Der Vorschlag aus diesen Reihen: Auf der Kreisstraße sollte durch ganz Wasserburg hinweg maximal 60 Stundenkilometer erlaubt sein und zudem ein Überholverbot gelten.