StartseiteRegionalRegion LindauSigmarszellSigmarszell investiert halbe Million Euro in Straßen

Spätherbst

Sigmarszell investiert halbe Million Euro in Straßen

Sigmarszell / Lesedauer: 3 min

Auch Kanäle werden saniert – Arbeiten sollen im Spätherbst über die Bühne gehen
Veröffentlicht:20.09.2018, 15:45

Artikel teilen:

Der Landkreis Lindau will im Spätherbst die Kreisstraße Li 1 sanieren. In die Ausschreibung aufgenommen wurden auch Arbeiten, für die die Gemeinde Sigmarszell zuständig ist. In der Ratssitzung kamen jetzt die Submissionsergebnisse auf den Tisch. Unterm Strich hatte die Lindenberger Firma Dobler unter drei Bietern das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.

Die separaten Lose waren gemeinsam ausgeschrieben worden. Dabei seien gute Preise herausgekommen, stellte Planer Oliver Daeges fest. Die Gesamtkosten liegen bei brutto 1,35 Millionen Euro, von 1,5 Millionen Euro war man ausgegangen. Sigmarszell ist mit knapp einer halben Million Euro netto dabei. Die Gehwegsanierung entlang der Li 1 komme auf knapp 34 000 Euro. Hierfür gaben die Räte ebenso einstimmig grünes Licht wie für die weiteren Maßnahmen.

Rund 15 000 Euro werden fällig für Schachtabdeckungen. Die Oberflächenerneuerung der „Alten Landstraße“ schlägt mit knapp 60 000 Euro zu Buche, bei der Einfahrt zum Wohngebiet „Auf der Scheibe“ sind es knapp 20 000 Euro.

Kanal wird tiefergelegt

Anteilige Kosten für diese beiden Maßnahmen trägt die Wasserversorgung Handwerksgruppe, die hier Leitungen verlegt hat. Der größte Brocken für Sigmarszell ist die Ertüchtigung des Schmutzwassersammelkanals in der Ortsdurchfahrt Witzigmänn, die auf gut 354 000 Euro kommt. Um ein besseres Gefälle zu erreichen, wird der Kanal um eineinhalb Meter tiefergelegt und erhält am Anschluss zum Bestandsnetz eine Interims-Hebeanlage.

Planer zeigt Varianten auf

Daeges zeigte Varianten auf, wie es im Freispiegel Richtung Bösenreutin-Lindau weitergehen könnte. Genau ausarbeiten will er diese bis zur nächsten Ratssitzung. Dann sind auch die Ergebnisse der Kanalbefahrung für den letzten Streckenabschnitt auf dem Tisch. Die Bestandsaufnahme habe ergeben, dass der Kanal teilweise nur 0,6 Promille Gefälle aufweist. Und er gehe komplett durch die Mülldeponie der ZAK Umladestation in Bösenreutin – auf einer Länge von cirka 305 Metern, so Daeges. Wolle man hier mehr Gefälle schaffen, also den Kanal entsprechend tiefer legen, fielen knapp 2800 Kubikmeter Deponie-Müll an, den Sigmarszell entsorgen müsste. Alleine das käme auf Kosten von 840 000 Euro. Eine weitere Möglichkeit sei es, in den 300er-Bestandskanal, der Duldungsschutz genießt, eine 250er Druckrohrleitung einzubringen. Den Kanal entlang der Autobahn zu legen, habe man schnell verworfen. Da tangiere man zwar nicht die Mülldeponie, habe aber einen deutlich längeren Weg und enorme Verlegetiefen.

Oliver Daeges brachte noch Varianten abseits der Deponie mit gesteuerten Pressbohrungen ins Spiel, die Preise erfahre er nächste Woche. Das Problem sei, dass solche Bohrungen mit geringen Längsneigungen nur in 100 Meter-Schritten erfolgen können, es brauche also mehr Zwischenschächte. „Überlegt euch die Hebeanlage“, empfahl Daeges für Bösenreutin. In dem Ortsteil liefen normal pro Sekunde 10 bis 20 Liter Schmutzfracht in den Kanal, wegen dem vielen Fremdwasser gebe es Spitzen von 70 Liter. Diese Spitzen ließen sich durch einen Volumenspeicher lösen. Fremdwasser sollte vom Schmutzwasserkanal abgehängt werden.

Die Herstellungskosten für den Behälter bezifferte Daeges auf rund 70 000 Euro, für die Pumptechnik auf 30 000 Euro. Zur Ermittlung der Jahreskosten hatte er Vergleichszahlen herangezogen und und ging von rund 24 000 Euro netto für die Anlage in Sigmarszell aus, inklusive Strom, Wartung und Abschreibung. Das werde er aber noch sauber ausrechnen, so der Planer.