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Landschaftspflegeverband

Zwei Jahre bis zur vollen Pracht

Lindau / Lesedauer: 2 min

Landschaftspflegeverband stellt Blauflügel-Prachtlibelle vor
Veröffentlicht:20.08.2018, 15:58

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Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“ alle zwei Monate eine Tier- oder Pflanzenart vor. Im August/Septmeber geht es um die Blauflügel-Prachtlibelle.

Die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopterix virgo) macht ihrem Namen alle Ehre. Die breiten Flügel der Männchen schillern fast vollständig in Dunkelblau und der Körper glänzt metallisch in dunklen Farben. Die Weibchen dagegen haben braune Flügel. Trotz ihrer beachtlichen Körpergröße gehört sie zu den Kleinlibellen (Zygoptera), die man den weit auseinanderstehenden Facettenaugen und den zusammengefalteten Flügeln beim Sitzen erkennen kann. Der Flug dieser Prachtlibelle ist eher langsam mit schmetterlingsartigem Flügelschlag.

Libellen vollziehen ihren Lebenszyklus an Land und im Wasser: Erwachsene Libellen leben am Land. Die Männchen der Gebänderten Prachtlibelle verteidigen ein Revier und locken die Weibchen mit komplizierten Balzflügen an. Die Paarung folgt im sogenannten Paarungsrad. Danach setzt sich das Weibchen an Pflanzen an der Wasseroberfläche im Revier des Männchens und überträgt mit ihrem Legbohrer die Eier ins pflanzliche Gewebe. Das Männchen hält sich während der Eiablage sitzend in der Nähe auf. Im Gewässer schlüpfen dann nach wenigen Wochen die Larven, die im Uferbereich an Pflanzenpolstern oder Baumwurzeln heranwachsen. Die Entwicklung der Larve der Gebänderten Prachtlibelle dauert vermutlich zwei Jahre. Wenn die Larven groß genug sind, wandern sie aus dem Gewässer, setzen sich an Pflanzenhalme und häuten zur erwachsenen Libelle. Schließlich sorgen sie während ihrer Flugzeit von Mai bis in den August für die nächste Generation.

Die Blauflügel-Prachtlibelle ist in ganz Bayern verbreitet und so kann man diese auffällige Libelle auch immer wieder im Landkreis Lindau beobachten. Die Art lebt vornehmlich an kühleren, kleinen und schattigeren Fließgewässern. Sie zählt zu den häufigeren Libellenarten und gilt nicht als gefährdet. Andere Arten sind allerdings gefährdet, da geeigneter Lebensraum fehlt.