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Pressemitteilung

Wasserstoff-Macher suchen Wasserstoff-Nutzer

Lindau / Lesedauer: 3 min

Fachleute begrüßen Bemühungen im Raum Lindau um eine Wasserstofftankstelle
Veröffentlicht:25.09.2020, 18:35

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Auf Einladung von FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel hat vergangene Woche ein weiteres Treffen von Interessierten der Wasserstoff-Szene aus dem Lindauer Raum stattgefunden. Laut Pressemitteilung referierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP und Wahlkreis-Abgeordnete im Deutschen Bundestag, Stephan Thomae , dass es eines Dreiklangs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bedürfe.

Dazu benötige es aber auch Wasserstoffhersteller, deren Verteiler und natürlich viele Nutzer, so Thomae. Die Landkreise und Städte des Allgäus und entlang der Iller bis Ulm müssen dabei eingebunden werden, so Anton Sommer aus Waltenhofen, selbst die Bayerische Eisenbahngesellschaft sollte Wasserstoff anstatt Dieselzüge favorisieren.

Um aus der Nationalen Wasserstoff Strategie ein Erfolgsmodell werden zu lassen, müssen nun Taten folgen. „Ich stelle immer wieder fest, dass die Begeisterung für die Nutzung von Wasserstoff vorhanden ist, allerdings hängt es noch immer an der Umsetzung“, so Ulrich Jöckel.

Einen tiefen Eindruck hinterließen die Ideen des Geschäftsführers des ZAK-Kempten, der über den Planungsstand „Wasserstoff am Müllheizkraftwerk Kempten zu erzeugen“, berichtete, und wenn die notwendigen Fördermittel fließen, könnten wir bereits 2023 Wasserstoff liefern, so die kernige und nachhaltige Aussage von Karl Heinz Lumer.

Die Bemühungen im Raum Lindau eine Wasserstofftankstelle zu errichten begrüßten die Teilnehmer an dem Treffen einhellig.

Der in der Region produzierte Wasserstoff muss auch sichere Abnehmer finden, ist die Herausforderung für die Wirtschaftlichkeit, so auch der Tenor der Teilnehmer, so auch Markus Schmidutz-Ries von der Stadtwerke Lindau. Dort sollen in Zukunft die Diesel-Busse der Stadt Lindau durch Elektrobusse ersetzt werden. Eine Zusammenarbeit mit dem ZAK und dem Landkreis wäre dann vor Ort die Perspektive zur H2-Nutzung.

Ein großer Anwendungsbereich wäre, wenn auch das öffentliche Verbundnetz mit Wasserstofffahrzeugen betrieben werden könnte.

Technisch gibt es keine Hindernisse mehr, aber der gedanklich zukunftsorientierte Mut fehlt noch bei Vielen. Es müssen Anlaufstellen geschaffen werden um die Förderungen richtig einsetzen zu können. „Viele Möglichkeiten der Förderung gibt es bereits“, so Prof. Werner Tillmetz, Beiratsmitglied der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW). „Eine Wettbewerbsfähigkeit im Preis gegenüber herkömmlichen Treibstoffen wird umso schneller erreicht, je breiter das Anwender-Spektrum ist“, so Stephan Thomae.

Roland Freiberg und Johanna Leisling (Fa. Linde AG) berichteten noch über weitere Aspekte zu Förderungen, und mobile Wasserstofftankstellen, so dass auch schon kurzfristig die Versorgung gewährleistet wäre.

Erdinc Yesilkaya, Mitarbeiter einer renommierten Entwicklungsfirma, informierte über den aktuellen Sachstand bei der Firma Bertrandt, was Brennstoffzellen und E-Antriebe betrifft.

Ulrich Jöckel fasste zusammen: „Ohne Ziele gibt es keine Lösungen, sodass die nächste H2-Offensiv-Runde, welche für Ende Oktober geplant ist, mit den vielleicht bis dorthin schon gesammelte Möglichkeiten und Umsetzungen stattfinden kann.“