Schmuck
War der Tote aus dem Bodensee ein Mörder?
Lindau / Lesedauer: 2 min
Aufregung um den toten Mann, den ein Fischer am Donnerstag im Bodensee entdeckt hat: Die Liechtensteiner Polizei hat mitgeteilt, dass es sich bei dem Toten um den Ex-Fondsmanager handeln könnte, der am 7. April dieses Jahres in einer Tiefgarage im liechtensteinischen Ort Balzers einen Bankchef erschossen haben soll.
An der Leiche gefundene Schmuck- und Bekleidungsstücke würden darauf hindeuten, dass es sich um den Tatverdächtigen handeln könnte, nach dem seit dem Mord in Balzers gefahndet werde, schreibt die Liechtensteiner Polizei in einer Pressemitteilung. Eine definitive Identifizierung des Leichnams stehe aber noch aus. Eine Obduktion ist am Montag geplant. Die Liechtensteinische Polizei und Staatsanwaltschaft seien mit den Behörden in Deutschland in Kontakt. Die Lindauer Kriminalpolizei ist für die weiteren Ermittlungen zuständig, da der Fundort der Leiche auf deutscher Seeseite lag.
Die bayerischen Beamten, die die Ermittlungen zum Fund der Wasserleiche übernommen haben, bestätigen die Vermutungen zur Identität des Toten noch nicht. Es gebe zwar Hinweise, die in diese Richtung gehen, noch stehe aber die Identität nicht fest, sagt ein Sprecher der Polizei in Kempten am Freitag gegenüber der Lindauer Zeitung. Da der Körper längere Zeit im Wasser gelegen habe, nehme die Identifizierung einige Zeit in Anspruch.
Ein Fischer hatte den leblos im Wasser treibenden Körper am Donnerstagvormittag im bayerischen Teil des Bodensees entdeckt. Er alarmierte die österreichische Seepolizei. Weil sich ein Feuerwehrboot der Vorarlberger Gemeinde Hard gerade auf dem See befand, barg die Besatzung dieses Bootes den Toten und übergab ihn der Lindauer Kriminalpolizei.
Der Ex-Fondsmanager, der im April drei Schüsse auf den Bankchef abgefeuert und ihn so getötet haben soll, hatte offensichtlich die Bank für den Ruin seiner Investmentfirma mitverantwortlich gemacht. Die Spur des mutmaßlichen Täters endete damals an der Rheinkanal-Mündung bei Ruggell in Liechtenstein. Dort fanden Polizeibeamte den Reisepass mit handschriftlichen Notizen, die als Geständnis und Abschiedsbrief gewertet wurden. Polizeihunde spürten zudem die Jacke des Verdächtigen auf, an der Schmauchspuren gefunden wurden, was als Indiz für einen Selbstmord gewertet wurde. Die Polizei geht seither davon aus, dass der Mann in den Rhein sprang und Suizid beging.