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Unternehmen sammeln grüne Kilometer

Lindau / Lesedauer: 3 min

„Green Ways to Work“: Am 1. Juli startet Wettbewerb für klimafreundliche Mobilität
Veröffentlicht:26.06.2019, 19:55

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„Green Ways to Work“ – so heißt der neue Wettbewerb für Unternehmen, den das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza) initiiert hat. Ziel ist es, die Mitarbeiter dazu zu motivieren, beim täglichen Weg zum Arbeitsplatz auf klimafreundliche Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bus und Bahn umzusteigen. Start ist am 1. Juli, heißt es in einer Pressemitteilung des eza. Unternehmen aus dem gesamten Allgäu können sich anmelden.

Ziel ist es, rund 30 Firmen aus dem Allgäu für die Teilnahme an dem Pilotprojekt zu gewinnen, welches mit 50 000 Euro vom Rat für nachhaltige Entwicklung in Berlin gefördert wird. Dieser hilft im Auftrag der Bundesregierung mit Beiträgen und Projekten, die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie fortzuentwickeln und umzusetzen. Auch das Landratsamt Lindau wird an diesem Wettbewerb teilnehmen. Die Teilnahme ist für Unternehmen kostenlos.

„Bei vielen Unternehmen entfällt ein Großteil der CO-Emissionen auf die Fahrten zur Arbeit und nach Hause im Bereich der Mitarbeitermobilität“, sagt eza-Geschäftsführer Martin Sambale . Beim Wettbewerb „Green Ways to Work“ können Unternehmen erfassen, wie hoch der Anteil der Mitarbeiter ist, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem E-Bike, dem Elektroauto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto mit herkömmlichem Verbrennungsmotor kommen. Ziel ist es, möglichst viele grüne Kilometer zu sammeln.

Erfasst werden die Daten mit Hilfe einer eigens entwickelten App. Dort tragen die Mitarbeiter der beteiligten Firmen täglich ein, wie sie zur Arbeit gekommen sind. Je nach Verkehrsmittel werden die zurückgelegten Kilometer als graue oder als grüne Kilometer bewertet. Ausschlaggebend in der Gesamtwertung ist der Anteil der grünen Kilometer an den Gesamtkilometern pro Mitarbeiter. „Durch die Ermittlung des spezifischen Werts pro Mitarbeiter haben sowohl kleine, als auch große Unternehmen eine faire Chance“, erläutert Felix Geyer , der bei eza für „Green Ways to Work“ zuständig ist.

Die tagesgenaue, beziehungsweise wochengenaue Auswertung wird im Internet veröffentlicht und auch an die Presse weitergegeben mit einer Rangliste der Unternehmen mit dem Anteil der meisten „Grünen Kilometer pro Mitarbeiter“, teilt das Landratsamt Lindau mit. Am Ende des Wettbewerbszeitraums (Mitte Oktober) werden die Sieger-Unternehmen ausgezeichnet.

Die App ermöglicht den Teilnehmern auch, sich regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, wo ihr Unternehmen in der Wertung gerade steht und welche Kollegen vorne liegen. „Bei der Aktion steht aber gar nicht so sehr der Sieg im Vordergrund“, sagt Geyer. „Ziel ist es viel mehr, das Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen, sein Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern.“ Der Wettbewerbscharakter soll laut Mitteilung des eza dabei helfen.

Steigen die Mitarbeiter vom Auto auf umweltfreundlichere Formen der Mobilität um, nutze das aber nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch den Firmen, betont Geyer. So müsse das Unternehmen dann beispielsweise weniger Geld in den Bau von Parkplätzen investieren. „Nicht unterschätzt werden darf auch der Gesundheitsaspekt“, sagt Geyer. „Mitarbeiter, die sich täglich bewegen, weil sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommen, sind in der Regel weniger krank.“

Die Idee für „Green Ways to Work“ stammt aus dem Unternehmen Elobau. Dort lieferten sich einige Mitarbeiter einen inoffiziellen Wettstreit, bei dem es darum ging, wer die meisten Radfahrkilometer vorweisen konnte, berichtet Armin Hipper, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Leutkircher Firma. Als Hipper davon hörte, reifte bei ihm der Plan, einen richtigen Wettbewerb für das gesamte Unternehmen daraus zu machen. Dafür gab es 2018 im Rahmen des Wettbewerbs Energiezukunft Allgäu einen Sonderpreis.