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Vormonat

Regionaler Arbeitsmarkt bewegt sich wenig

Aalen / Lesedauer: 3 min

Saisonübliches Niveau - Weniger Arbeitsaufnahmen machen Sorgen
Veröffentlicht:08.01.2014, 13:45

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9302 Personen sind im Dezember in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet gewesen. Das sind 104 Personen mehr als im Vormonat. Für einen Dezember sind das keine ungewöhnlichen Zahlen, wie Elmar Zillert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, in einer Pressemitteilung schreibt. Insgesamt liege die Region damit auf einem saisonüblichen Niveau. Im Dezember steige die Arbeitslosigkeit bedingt durch das Auslaufen vieler befristeter Verträge traditionell an. Der vergleichsweise geringe Zuwachs an Arbeitslosen zeigt aber die Kraft und Stabilität des hiesigen Arbeitsmarkts.

Nicht so erfreulich sei, dass insgesamt die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts in Ostwürttemberg weiter abgenommen habe. So hätten sich im Agenturbezirk 921 Personen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, es seien jedoch nur 557 Personen in Erwerbstätigkeit abgegangen. Das sind 122 Arbeitsaufnahmen weniger als noch im November. Diese abnehmende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt hatte laut Zillert allerdings keine Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote. Sie stagnierte im zweiten Monat in Folge bei 3,9 Prozent. Im Land Baden-Württemberg stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozent auf 3,9.

„Schon seit längerer Zeit fällt auf, dass sich die beiden Rechtskreise verstärkt kontrovers entwickeln. Während die Zahl an Arbeitslosen im Versicherungsbereich im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, stieg die Zahl im SGB II-Bereich (Hartz IV) weiter an. Innerhalb des Jahres haben sich die Anteile an Arbeitslosen um mehr als fünf Prozent zu Ungunsten des Hartz-IV-Bereiches verschoben. Mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen im Agenturbezirk bezieht Hartz IV-Leistungen, nämlich 52,8 Prozent", so Zillert.

Im Durchschnitt seien diese Personen 578Tage arbeitslos, im SGB III-Bereich betrage die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit lediglich 205 Tage.

Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Langzeitarbeitslosigkeit bei Hartz IV-Beziehern um 13,4 Prozent erhöht (minus 5,6 Prozent im SGB III-Bereich). "Es gibt also nicht nur mehr Menschen, die Hilfebedürftig nach dem SGB II sind, es fällt ihnen auch zunehmend schwerer wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Zillert.

„Betrachtet man den Arbeitsmarkt nach regionalen Aspekten, so fällt auf, dass Schwäbisch Gmünd als einzige Geschäftsstelle einen Rückgang an Arbeitslosen verzeichnen konnte. Vergleicht man den Ostalbkreis mit dem Landkreis Heidenheim, so konnte der Ostalbkreis die ungünstigere Entwicklung im Vormonat wieder gut machen. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent liegt der Ostalbkreis weiterhin weit unter der Quote des Landkreises Heidenheim von 5,2 Prozent, und auch deutlich unter dem Landesschnitt Baden-Württemberg von 3,9 Prozent“, so Zillert.

Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen liegt bei 8,4 Prozent. Mit einer Zunahme von 48 Personen verzeichneten sie im Dezember den stärksten Anstieg. Mit 777 Arbeitslosen liegt diese Personengruppe aber noch unter dem Vorjahresniveau. Im Dezember 2012 waren 785 jugendliche Arbeitslose bei der Aalener Arbeitsagentur gemeldet.

Der Personenkreis der ab 50-Jährigen hat im Dezember mit 15 Personen als einzige Personengruppe einen Rückgang an Arbeitslosen zu verzeichnen. Das ist seit fünf Jahren der erste Dezember, in dem der Bestand an älteren Arbeitslosen sinkt. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt bei 37,3 Prozent. Ostwürttemberg liegt damit aber nach wie vor deutlich über dem Landeswert von 34,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Personen über 50 Jahre hat sich im Dezember nicht verändert und liegt weiterhin bei 4,9 Prozent.

Im Dezember kamen zu den 2791 Stellenangeboten 886 neue hinzu, sodass der Agentur für Arbeit Aalen insgesamt 3677 Stellen zur Besetzung zur Verfügung standen. Damit wurden der Arbeitsagentur deutlich mehr Stellen gemeldet als im Dezember 2012 (plus 10,8 Prozent), während es in Baden-Württemberg einen Rückgang von 4,7 Prozent gab.

Auch die Relation Arbeitslose je gemeldetes Stellenangebot zeigt sich im Agenturbezirk weiterhin günstiger, als im Landesdurchschnitt Baden-Württemberg. Im aktuellen Berichtsmonat kamen rechnerisch auf ein gemeldetes Stellenangebot 3,5 Arbeitslose, während im Land Baden-Württemberg 3,8 Arbeitslose je gemeldeter Stelle verzeichnet wurden. "Die besten Chancen bieten sich weiterhin im Baubereich. Hier kommen auf eine Stelle rechnerisch lediglich zwei Arbeitslose“, so Elmar Zillert.