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Stadtwerke bauen ab Mitte des Jahres intelligente Stromzähler ein

Lindau / Lesedauer: 2 min

Stadtwerke ersetzen jahrzehntealte Stromzähler durch moderne Messgeräte
Veröffentlicht:11.01.2021, 15:00

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Die Lindauer Stadtwerke planen, die teils jahrzehntealten Stromzähler durch moderne Geräte zu ersetzen. Diese ermöglichen laut Stadtwerke ein wesentlich genaueres Bild über den Energieverbrauch und die Energieerzeugung direkt vor Ort und übertragen die Daten direkt an die Netzbetreiber oder berechtigte Dritte.

Bis 2032 werden bundesweit in Etappen veraltete Stromzähler gegen neue digitale Messsysteme ausgetauscht. Für deutsche Haushalte und Betriebe sieht das Gesetz dabei – abhängig vom Verbrauch – zwei Arten digitaler Stromzähler vor: „moderne Messeinrichtungen“ (digitale Stromzähler ohne Gateway) und „intelligente Messsysteme“ (digitale Stromzähler mit Gateway). Das Gateway empfängt die Zählerdaten und leitet diese weiter an die berechtigen Marktteilnehmer, somit dient es als Kommunikationseinheit. Weil das unmöglich auf einmal geschehen kann, hat der Gesetzgeber die Umstellung in Etappen beschlossen, und außerdem – abhängig vom Verbrauch – auf moderne Messeinrichtungen mit oder ohne Datenkommunikationseinheit als intelligentes Messsystem.

Nach langer Vorbereitungszeit, in der es vor allem auch um die Sicherheit und Verschlüsselung der Daten, ihrer Übertragung und die Zertifizierung der Messgeräte Hersteller durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ging, wurde in einer Machbarkeitsstudie der Einbau von intelligenten Messsystemen bei Verbrauchern mit einem Jahresstromverbrauch von über 6000 Kilowattstunden gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem bei Betreibern von dezentralen Erzeugungsanlagen nach dem EEG- oder KWKG-Gesetz mit einer installierten Leistung über sieben Kilowatt und bei Verbrauchern, die ein verringertes Netzentgelt für eine steuerbare Verbrauchseinrichtung, etwa eine Wärmepumpe, haben. Ein Wahlrecht besteht aufgrund der Gesetzeslage für den Endkunden nicht. Nun steht bundesweit der Austausch bevor.

Bei den meisten Privathaushalten liegt der jährliche Stromverbrauch unter 6000 Kilowattstunden. Sie unterliegen damit nicht der Einbaupflicht für intelligente Messsysteme. Lediglich die alten Stromzähler müssen ausgetauscht werden. Das können die Stadtwerke größtenteils im Rahmen der turnusmäßigen Zählerwechsel vor Ort und mit den Dienstleistern organisieren.

Der erste intelligente Zähler, also ein „intelligenter“ Stromzähler mit Gateway (Kommunikationsschnittstelle), wurde am vergangenen Mittwoch im Gebäude der Stadtwerke-Tochter TKLI eingebaut. Zunächst noch von einem Monteur der VOLTARIS GmbH aus Maxdorf in Rheinland-Pfalz, die auch die Stadtwerke-Monteure in den nächsten Wochen schulen werden. Nach den Schulungen dürfen dann die Stadtwerkler selbst einbauen und starten mit dem Einbau intelligenter Messsysteme bei Kunden mit einem Verbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden jährlich Mitte 2021. Natürlich werden die Kunden vorher benachrichtigt und Termine zum Umbau abgesprochen.