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Sparkassenstiftung

Sparkassenstiftung spendet knapp 10 000 Euro

Lindau / Lesedauer: 5 min

19 Vereine bekommen Unterstützung – Finanzpolster schmelzen aufgrund niedriger Zinsen
Veröffentlicht:29.01.2018, 15:54

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„Es gibt noch Geld zu verteilen“ ist die eine gute Nachricht des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Thomas Munding. Mundig war als Vorstand der Sparkassenstiftung bei der Spendenübergabe an 19 Vereine dabei. Die andere gute Nachricht schob Munding gleich hinterher: „Auch für nächstes Jahr ist die Spende gesichert.“ Die weniger erfreuliche Tatsache ist bei der Geschichte, dass aufgrund der niedrigen Zinsen Stiftungen das Problem haben, kein Polster mehr für Geldverteilungen zu haben, eher Strafzinsen fürchten müssen.

Anstatt Strafzinsen sind es immerhin 9700 Euro, die Munding und sein Stellvertreter im Stiftungsvorstand, Oberbürgermeister Gerhard Ecker , verteilen können. Dabei konnten alle Anwesenden Neues über das Lindauer Vereinsleben kennenlernen, denn jeder Vereinsvertreter stellte sich und seine Arbeit traditionsgemäß vor und erklärte, wofür die Spende eingesetzt wird.

So stehen im Club Vaudeville Sanierungsmaßnahmen an, für die die Spende gut gebraucht werde, berichteten Helena Grimm und Michaela Hege. Ebenso benötige der Club, der in diesem Jahr 40 Jahre alt wird, neue Becher für Veranstaltungen wie das U&D oder das Stadtfest.

Kinderhaus investiert in Garten

Auch das Kinderhaus St. Ludwig werde die Spende sinnvoll einsetzen, versichete eine überraschte Julia Weiher. „Ideenreich“ heißt das Kinderhaus der Johanniter, das in der Denkfabrik die Räumlichkeiten des Tannerkindergartens übernommen hatte. Da brauche es durch den Neustart noch viele Sachen, vor allem auch für den Garten, berichtete die Leiterin Tina Scheiffler. Genau der sei beim neuen Tannerkindergarten auch noch einen Baustelle. Die Kinder seien aber schon überglücklich über die Spende, die dem Garten zugute käme. „Wir kommen (auch), wenn alle anderen im Bett liegen“, erklärten Florian Kainz und Max Witzigmann von der Lindauer Feuerwehr . Das Geld werde für die Jugendfeuerwehr eingesetzt, einerseits für Ausrüstung, aber auch für Aktivitäten, die es brauche, um die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Auf Nachfrage über die Nachwuchsproblematik meinten sie, die Lage sei auch hier angespannt, aber nicht hoffnungslos.

Da sie gerade nebeneinander saßen und Spenden erhielten, nutzte Stefan Fürhaupter die Gelegenheit, sich bei der Feuerwehr zu bedanken, deren Einsatz einen größeren Schaden verhindert habe, als heftige Niederschläge den Keller bedrohten. Aber eigentlich war er für den Zeughausverein da, der die Sparkassenspende für ein gemeinsames Projekt mit den Friedensräumen und dem Kulturamt einsetzen wird: Die Berliner Compagnie, Träger des Aachener Friedenspreises und ein politisches Theater, kommt nach Lindau .

Auch das Unternehmen Chance erhielt eine Spende, die laut Sozialpädagogin Anja Gutermann für die Jugendarbeit verwendet werde. Das Gartenprojekt solle den Jugendlichen die Chance geben, zu lernen wie eine Möhre wirklich aussehe und schmecke, außerdem soll der Garten Insekten ermöglichen zu überleben. Das Hauswirtschaftsprojekt habe den Hintergrund gemeinsam zu kochen und zu essen und dabei zu vermitteln, dass das doch besser schmecke als Fertignahrung, auch wenn das Selbstgemachte gesünder sei.

Der Förderverein Jugendkapelle freut sich laut Thomas Dirmeier und Annette Gutmann, dass mit der Spende das anstehende Probenwochenende finanziert werden kann. Ansonsten gehe ein Teil in die neue Tuba. Als Stiftungspflegerin berichtete Angelika Rundel für die evangelische Hospitalstiftung, dass die Spende für die dementen Bewohner eingesetzt werde. Dinge wie gemeinsam Backen oder auch Spielen helfe da weiter. Im Römerbad gäbe es viel zu tun und zu sanieren, damit die Mitglieder des Inselbades eine unbeschwerte Badesaison genießen könnten, erklärte Alexa Grässer, die Schriftführerin des Fördervereins.

Für zwei Spendenempfänger war Werner Berschneider gekommen, als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Cavazzen umriss er kurz die Lage bei der anstehenden Cavazzensanierung. Hier würden 90 Prozent der fälligen 20 Millionen Euro durch Fördergelder abgedeckt, allerdings erwarteten die Fördergeber auch bürgerschaftliches Engagement. Dafür habe der Förderverein bis jetzt rund 150 000 Euro zusammengesammelt. Berschneiders andere Baustelle ist das Rainhaus. Hier ist er der Vorsitzende der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung, Kreisvereinigung Lindau. Die Sanierungskosten liegen derzeit mit vier Millionen Euro niedriger, der Zeit- und Kostenrahmen passten und, so berichtete Geschäftsführer Frank Reisinger, würde das Auswahlverfahren laufen für die künftigen Bewohner des Rainhauses. Die Spende helfe bei der Wohnungsausstattung künftiger Bewohner.

Schüler bekommen Gesundes

Mit der Spende wird der Freundeskreis Friedensräume den Internetauftritt aktualisieren können, freute sich der zweite Vorsitzende Paul Oettinger. Norbert Kolz für die Arbeiterwohlfahrt Lindau freut sich seinerseits, die Leseaktion gemeinsam mit der Lindauer Zeitung auch 2018 fortsetzen zu können, das Gemeinschaftsprojekt mit dem Landratsamt „Eltern auf Probe“ mit speziellen Puppen sei ebenfalls gesichert. Darüber hinaus wolle die Arbeiterwohlfahrt eine Rechts- beratung anbieten und Schulen Geld geben für ein gesundes Frühstück für die Schulkinder. Dem Jugendzentrume X-tra helfe die Spende, die durch Statikprobleme teurer gewordene Indoor-Skateanlage zu finanzieren, berichtete eine dankbare Laura Vivolo-Vogl, die X-tra-Leiterin. Diese Anlage sei weit und breit die einzige und würde auch Skater von weiter her anlocken, ebenso alle Altersschichten ansprechen, denn unter den Nutzern sei auch ein 60-Jähriger.

Das Ergebnis der Spende an den Verein Gartendenkmal Lindenhofparkt werde man schmecken können, verspricht Margarete Brass-Kästl, denn mit der Spende würden Americana-Traubenpflanzen beschafft werden, die die Laubengänge der derzeit im Westteil wiederentstehenden Gartenanlage zieren werden. In diesem Garten werde es eine Kooperation mit der Lebenshilfe geben, denn die wird einen Teil der Gartenarbeit übernehmen.

Anneliese Spangehl und Barbara Krämer-Kubas berichteten von den verschiedenen Fällen, für die die Aktion „Wir helfen“ mit Geld einspringe. Das reiche von Stromnachzahlungen über Zahnersatz und Sehhilfe bis zu Medikamenten. Das Projekt Kühlschrank, bei dem für jeden Kauf eines neuen Kühlschranks Zuschüsse gezahlt würden, helfe, Strom zu sparen.

Der Musikverein Reutin kann mit der Spende Instrumente in Schuss halten, die Neuanfängern für die ersten beiden Jahre kostenfrei zu Verfügung gestellt würden, berichtete Claudia Eberhard. Außerdem brauche es immer wieder neue Instrumente wie zuletzt zwei Klarinetten, eine Posaune oder ein Bariton.

Auch bei den Kollegen aus Aeschach-Hoyren wird die Spende für die Wartung und Instandhaltung der Instrumente für die rund 35 Jungmusiker investiert, versichern Ana-Maria Zanker und Oliver Wüst vom dortigen Musikverein.