Musikschule

So geht es nicht weiter

Lindau / Lesedauer: 1 min

So geht es nicht weiter
Veröffentlicht:31.05.2016, 16:05

Von:
Artikel teilen:

Nach diesem Abend kann niemand mehr leugnen, dass es im Kollegium der Lindauer Musikschule schwerwiegende Probleme gibt. Lehrerinnen fanden den Mut, öffentlich zu sagen, wie schlecht es um die Stimmung unter den Kollegen im Schloss Holdereggen steht. Hinzu kommt das Verhalten des Schulleiters, der sogar die im Verwaltungsrat vorab abgesprochenen kleinen Zugeständnisse für mehr Offenheit noch blockieren wollte. Dabei hat das nichts mit „Transparenz-Gehabe“ zu tun, sondern ist nötig in einer Einrichtung, die zum Großteil aus Steuergeldern finanziert wird. Kirchgatterer war so uneinsichtig, dass er sogar klare Gesetzesverstöße schönreden wollte.

Nach dem Montagabend ist klar, dass es an der Musikschule so nicht weitergehen kann. Auch wenn Oberbürgermeister Gerhard Ecker angesichts anderer drängender Probleme gerne möglichst wenig Zeit in die Musikschule stecken würde, wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als sich nun richtig zu kümmern. Das hat er im Laufe des Montagabend begriffen, denn seine Haltung änderte sich spürbar, nachdem er immer mehr zu hören bekam.

Achten muss die Verwaltung vor allem darauf, dass die Mutigen vom Montag jetzt nicht in die Schusslinie der Schulleitung geraten. Diese Lehrerinnen haben besondere Rückendeckung verdient. Außerdem sollte der Verwaltungsrat nicht erst im November über eine Aufarbeitung der Missstimmung durch Fachleute entscheiden. Kostenvoranschläge für Supervision und Evaluation kann man in Absprache mit dem Verband der Musikschulen schnell einholen und noch vor den Sommerferien entscheiden. Dann kann der heftige Streit Auslöser sein für ein neues Schuljahr, in dem die Musikschule Lindau in eine bessere Zukunft aufbricht.