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Jugendblasorchester

Schwäbisches Jugendblasorchester spielt sich mit Freude in den Herbst

Lindau / Lesedauer: 3 min

Nach einer Woche Arbeit konnten die jungen Musiker beim Abschlusskonzert in der Inselhalle begeistern
Veröffentlicht:13.09.2022, 13:59

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Lindau wird zu einem besonderen Ort für das Schwäbische Jugendblasorchester (SJBO): Im vorigen Jahr feierte das Auswahlorchester des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) in der Inselhalle sein Comeback nach der Corona-Zwangspause, in diesem Jahr gab es nun die erste „richtige“ Arbeitsphase mit der neuen Chefdirigentin Verena Mösenbichler-Bryant und erfolgreichem Abschlusskonzert.

Im Schwäbischen Jugendblasorchester kommen die talentiertesten jungen Blasmusiker (und Schlagwerker) aus den Musikvereinen und Blasorchestern ganz Bayerisch-Schwabens zusammen. Viele der SJBO-Mitglieder wurden bei Wettbewerben oder Leistungsprüfungen „entdeckt“ und daraufhin eingeladen, fürs Orchester vorzuspielen. Nur zweimal im Jahr treffen sie sich zu einer knapp einwöchigen Arbeitsphase. Dann wird in Register- und Gesamtproben ein Programm einstudiert, das den musikalischen Horizont der jungen Musiker und die musikalischen Fähigkeiten stärken soll – und ganz nebenbei soll es möglichst auch dem Publikum gefallen, das dem Abschlusskonzert beiwohnt.

An der diesjährigen Herbst-Arbeitsphase nahmen 60 junge Musiker teil. Beim Abschlusskonzert begeisterten sie die Zuhörer in der Lindauer Inselhalle. Mit den weitgehend unbekannten Werken auf dem Programm des etwas über zweistündigen Konzerts traf die Dirigentin Verena Mösenbichler-Bryant den Nerv des Publikums und des Orchesters, denn die Spielfreude der jungen Musiker im Alter zwischen 14 und 27 Jahren war spür- und hörbar.

Mit den feierlichen „Centennial Chimes“ von Steven Bryant und dem imposanten „Infinity” von Katahj Copley eröffnete das Orchester sein Konzert mit quasi unbekannten Werken, bevor mit Eric Whitacres „October“ ein moderner Klassiker zu Gehör kam, der sich in der Version des Schwäbischen Jugendblasorchesters zu einem echten Ohrenschmeichler entwickelte. Mit „Feuerfest“ von Josef Strauss folgte ein Klassiker samt Amboss-Solo. Die „Selections from Four Scottish Dances“ von Malcolm Arnold beendeten den ersten Konzertteil.

Nach der Pause begann das SJBO wiederum feierlich: „Marcia Festivitas“ von Sebastian Schraml stand auf dem Programm, gefolgt von „This Cruel Moon“ von John Mackey. Josef Hellmesbergers quirliger bis schwindelerregender „Danse Diabolique“ brachte endgültig die virtuose Seite des Orchesters zum Vorschein. Den letzten Akt des Galakonzerts bildete John Williams’ Filmmusik zu „The Cowboys“. Noch einmal konnte das Orchester die ganze Bandbreite seiner Dynamik und sein Klangspektrum zeigen. Begeistert erklatschte sich das Publikum eine Zugabe, die mit „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus Disneys „Dschungelbuch“ in einer sehr unterhaltsamen Fassung auch gewährt wurde.

Seit der Gründung des SJBO im Jahr 1988 war das Orchester eine zweite musikalische Heimat für über 5000 junge Musikerinnen und Musiker und war für zahlreiche junge Frauen und Männer ein Sprungbrett in eine professionelle Laufbahn als Musiker, Musiklehrer oder Dirigent.

Das Schwäbische Jugendblasorchester wird Anfang 2023 wieder zu hören sein: Zum Abschluss seiner traditionellen Dreikönigs-Arbeitsphase lädt das Orchester am 6. Januar um 16 Uhr zum Galakonzert ins Forum am Hofgarten in Günzburg.