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Parkgebühren

Parkgebühren jetzt per Handy bezahlen

Lindau / Lesedauer: 3 min

Stadt plant demnächst zudem eine App, die freie Parkplätze kennt
Veröffentlicht:26.11.2014, 18:58

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Autofahrer können ab sofort in Lindau ihre Parkgebühren statt am Automaten auch per Handy bezahlen. Das betrifft nicht die Großparkplätze, sondern die vielen Parkplätze auf der Insel und auf dem Festland, für die Autofahrer bisher Tickets am Automaten ziehen müssen. Stattdessen reicht künftig eine SMS.

Oberbürgermeister Gerhard Ecker , Ordnungsamtsleiterin Tanja Bohnert und Elyess Jelassi von Mobile City haben das Handyparken am Mittwochmorgen gestartet. Ecker freute sich, dass Lindau jetzt ein System habe, das jungen Leuten entgegenkomme: „Für die ist das selbstverständlich, dass sie alles mit ihrem Handy regeln.“ Deshalb sei es wichtig, solch ein System zu bieten, damit Lindau für junge Menschen interessant bleibt.

OB selbst zahlt weiter in bar

Ecker selbst dagegen sieht das eher skeptisch: „Ich zähle eher zu denen, die solche Dinge nicht in Anspruch nehmen.“ Angesichts der Datenskandale durch die NSA und andere will der OB nicht so viele Daten hinterlassen, denn es gehe niemanden etwas an, wo er sein Auto parkt. Jelassi allerdings versicherte, dass die Daten bei seiner Firma sicher seien. Missbrauch sei ausgeschlossen.

Lindau hat bewusst die Zusammenarbeit mit der Saarbrücker Firma Mobile City gesucht, weil die ihr System bereits in mehr als 60 Städten anbieten, so dass es keine Kinderkrankheiten mehr geben sollte. Außerdem versorgt das Unternehmen auch in der Region bereits mehrere Städte wie Friedrichshafen, Tettnang oder Kressbronn.

Jelassi erklärte, dass die Handhabung für Kunden ganz einfach sei. Dabei könnten sich Kunden registrieren lassen oder über eine App bezahlen, Touristen beispielsweise könnten aber auch ohne vorherige Registrierung einfach per SMS ihre Parkgebühren abbuchen lassen. Dabei zahlt der Kunde die gleichen Gebühren wie der Autofahrer, der Kleingeld in den Automaten wirft, hinzu kommen 18 Cent pro Parkvorgang für nicht registrierte Kunden und 12 Cent für solche, die sich registrieren lassen. Sogar eine Quittung erhalten Autofahrer, die sie übers Internet runterladen können.

An den Parkautomaten weisen grüne Aufkleber auf die Möglichkeit des Handyparkens hin. Seitlich finden Nutzer weitere Aufkleber, die schrittweise erklären, was zu tun ist. Vorteil für Autofahrer: Wer sich registrieren lässt, muss sich nicht vorher entscheiden, wie lange er parkt. Denn er meldet sich vor der Abfahrt ab und zahlt somit minutengenau. Die Höchstparkzeit müssen allerdings auch Handyparker einhalten. Mobile City verspricht, dass eine SMS an das Ende der Parkzeit erinnert, so dass Autofahrer Bußgelder vermeiden können.

Stadt hofft auf mehr Ehrlichkeit

Die Stadt muss an das Unternehmen zwar ein Zehntel der übers Handy bezahlten Gebühren abgeben. Die Verantwortlichen versprechen sich nach den Erfahrungen anderer Städte aber höhere Parkeinnahmen, weil die Ehrlichkeit der Autofahrer steigen soll.

Nächstes Projekt ist dann die App einer anderen Firma, die freie Parkplätze anzeigt. Das soll lästigen Parksuchverkehr eindämmen. Die Verwaltung verhandelt derzeit mit dem Unternehmen, das in Lindau einen Pilotversuch starten will. Wann das soweit ist, ist noch offen.

Mehr Auskunft über das Handyparken und genaue Erklärungen, wie man mobil Parkgebühren bezahlt, gibt es im Internet unter

www.mobilecity.de