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Rainhaus

Nördlingen liefert Ideen fürs Rainhaus

Lindau / Lesedauer: 2 min

Restaurierung durch die Lebenshilfe dienen Lindau als Vorbild
Veröffentlicht:06.11.2013, 19:02

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Mit vielen neuen Ideen ausgestattet, kehrte am 17.10.13 eine Delegation des Kulturerbe Rainhaus e.V. aus Nördlingen zurück. Wie bereits in der LZ berichtet, dienen Restaurierung der Beckschen Häuser in Nördlingen und heutige Nutzung durch die Lebenshilfe Donau-Ries als Vorbild für die Restaurierung des Rainhauses. Und wie in Nördlingen, soll auch hier die Lebenshilfe das restaurierte Gebäude nutzen und bewohnen. Ähnlich wie das Rainhaus, waren auch die Beckschen Häuser in desolatem Zustand. Heute gehören sie zu den Schmuckstücken der Stadt und fehlen bei keiner Stadtführung.

So lag es nahe, dass sich der erweiterte Vorstand des Rainhaus-Vereins auf den Weg nach Nördlingen machte, um dort zu lernen und Anregungen zu sammeln. Gastgeber in Nördlingen waren der frühere Oberbürgermeister Paul Kling, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Günter Schwendner, sein Stellvertreter Manfred Steger und der Heimleiter Uwe Dolzer. Die vier Herren nahmen sich den gesamten Nachmittag Zeit und informierten umfassend über Planung, Nutzungskonzept, Finanzierung und wie sie Fördermittel eingeworben haben. Auch über das „politische Networking“ berichteten sie offenherzig. Eine Fundgrube für die Lindauer Delegation. Beeindruckend war, dass die heutigen Bewohner des ambulant betreuten Wohnens frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden und kurz vor dem Erstbezug nahezu selbstständig die Appartements unter sich aufgeteilt haben.

Eine Besichtigung der drei einst baufälligen und im Grunde bereits aufgegebenen Gebäude ließ staunen: Mit sehr viel Einfühlungsvermögen in die historische Bausubstanz und enormer Kreativität wurden unter zum Teil sehr ungünstigen Voraussetzungen neun höchst unterschiedliche Appartements gebaut, in denen sich die Bewohner sichtlich wohlfühlen. Dabei umfasst das kleinste Appartement gerade einmal 24 Quadratmeter. Jede Wohneinheit verfügt über ein eigenes Bad und eine Küchenzeile.

In der Überzeugung, dass das Rainhaus in keinem schlechteren Zustand ist, als die Beckschen Häuser einst waren, der Zuschnitt der Räumlichkeiten günstiger erscheint, der Enthusiasmus in Lindau für die Restaurierung genauso hoch einzuschätzen ist wie in Nördlingen, fuhren die Lindauer mit hoher Motivation und vielen neuen Ideen zurück an den Bodensee, um sich am folgenden Tag sofort wieder dem Rainhaus zu widmen.