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Neues Herbstsemester der Lindauer VHS bietet etliche neue Kurse und als besonderen Referenten einen Nobelpreisträger

Lindau / Lesedauer: 3 min

Vorträge über Geschichte der Medizin, globalisierte Welt und die Kunst der 68er - Zahlreiche neue Kursangebote
Veröffentlicht:18.07.2018, 13:32

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Ein erster Workout am Montagvormittag, Fitness für Männer, Baden im Wald, die eigene Wurst herstellen oder vegane Thai-Küche genießen, nichts mehr vergessen und dabei vor allem keine Passwörter: Wer das neue Herbstprogramm der Lindauer Volkshochschule durchblättert, ob gedruckt oder digital, der ist ganz schön beschäftigt. Nicht nur in den drei Säulen Sprachen, Beruf und Gesundheit gibt es etliche neue Ideen. Auch die Vorträge haben es in sich: Da geht es um das „Zuhause in einer globalisierten Welt“, um die Kunst der 68er-Generation. Und der Nobelpreisträger Bert Sakmann spricht über die Entwicklung der Medizin zur Wissenschaft.

Die Vorstellung des neuen Semesterprogramms starten VHS-Leiter Horst Lischinski und seine pädagogische Mitarbeiterin Lea Gottschick zunächst mit einem Rückblick: Über 2000 Besucher und Teilnehmer haben sie im vergangenen Frühjahr bei den gut 200 Kursen, Seminaren und Vorträgen der Lindauer Volkshochschule gezählt. Lischinski bewertet das durchaus als Erfolg: Weiterbildung ist den Lindauern wichtig.

Vor diesem Hintergrund hat das VHS-Team wieder ein gut 35 Seiten starkes Programm für die kommenden Herbst-/Wintermonate zusammengestellt. Da können in Lindau immerhin zehn Sprachen erlernte werden, neben Standardangeboten gibt es Anfängerkurse in Japanisch, Ungarisch und brasilianischem Portugiesisch, zudem mehrere Kurse Deutsch für Ausländer, die nach Gottschicks Worten bei Migranten sehr begehrt sind. Stetig steigt auch die Zahl derer, die den deutschen Pass in Händen halten wollen: Laut Lischinski haben in den vergangenen zehn Jahren knapp 430 Einbürgerungswillige den dafür erforderlichen Test absolviert.

Bei den beruflichen Angeboten hat Gottschick einen persönlichen Favoriten: Sie möchte von Referent Wolfgang Loker erfahren, wie sie ihre Passwörter sicher verwalten kann. Loker will aber auch unter dem Motto „Nichts mehr vergessen“ aufzeigen, wie jeder Einzelne aktiv dem Vergessen gegensteuern kann. Neu im Lindauer VHS-Programm sind auch sogenannte Webinare in Zusammenarbeit mit dem Bildungsportral Allgäu, das beispielsweise über berufliche Weiterbildung informiert.

Gesundheit und Genießen stehen hoch im Kurs

Sehr gefragt bei den VHS-Besuchern ist die Sparte Gesundheit. Dementsprechend bunt ist das Angebot dort: Da ist Entspannen angesagt mit einer Vielzahl von Yoga- und Tai-Chi-Kursen, sind richtiges Atmen und ein Montagmorgenkurs „Fit für die Woche“ genauso auf dem Programmplan wie spezielle Fitness für Männer, Pilates, Wirbelsäulentraining, „Bodyforming“ und Seniorengymnastik. Gottschick freut sich über die Rückkehr des Kurses Country- und Westerntanz, den sogenannten Linedance, Lischinski verweist auf den neuen reinen Ballettanfängerkurs. Wer bisher das Ballettmärchen „Amelie, die vergessene Puppe“ versäumt hat, kann sich den Termin der dritten Aufführung am 10. November vormerken.

Immer häufiger nachgefragt sind nach Gottschicks Worten auch die Kurse des Bereichs Kochen und Genießen: Da wird mit Wild gekocht und vegane Thai-Küche serviert, Mozzarella und eigene Wurst hergestellt, lernen Hobbyköche, dass es Nudelgerichte nicht nur in Italien, sondern auch in Japan gibt.

Besonders stolz ist VHS-Leiter Lischinski auf die vier Vorträge im kommenden Herbst. So geht am 28. September Andreas Zumach (in Zusammenarbeit von VHS, Friedensräumen und Petra-Kelly-Stiftung) der Frage nach, ob „Zuhause in einer globalisierten Welt – eine Illusion“ ist. Abseits der großen Tagungen können die Lindauer am 11. Oktober einem Vortrag von Nobelpreisträger Professor Dr. Bert Sakmann lauschen: Als Kurator der Ausstellung zur Geschichte der Medizin in der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek (ERB) schildert Sakmann, wie sich die Medizin als Wissenschaft entwickelt hat. Mit Käthe Kollwitz und ihrem Werk beschäftigt sich am 15. November der Kunsthistoriker Thomas Hirthe. Den Abschluss der Vortragsreihe bildet am 29. November ein Abend über die Kunst der 68er-Generation.