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Mieterverein

Mieterverein hilft pro Jahr nahezu 300 Mietern

Lindau / Lesedauer: 3 min

Mitgliederzahlen leicht rückläufig – Vorsitzende Helga Hanl kritisiert: Viele sehen den Verein nur als Dienstleister
Veröffentlicht:22.10.2018, 14:57

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Die Mitglieder des Mietervereins Lindau haben sich am Freitag zur Hauptversammlung im Gasthof Köchlin getroffen. Auch der Mieterverein kämpft mit Mitgliederschwund. Dennoch leisten die Rechtsberater fast 300 Beratungen pro Jahr.

Vorsitzende Helga Hanl berichtete zu Beginn der Versammlung über die Arbeit in der Rechtsberatung. „Mit 290 Beratungen im Jahr 2016 und 279 Beratungen im Jahr 2017 wurde durch die Rechtsberater hervorragende Arbeit geleistet“, so Hanl. Durch die gute Rechtsberatung sei es auch gelungen, das Prozessrisiko gering zu halten. Dem langjährigen Vorstandsmitglied und Rechtsberater Heribert Hostenkamp, der den Mieterverein 30 Jahre lang unterstützte, wurde in einer Schweigeminute gedacht.

Bei den Rechtsberatungen handele es sich vorrangig um Themen wie Heizungs- und Betriebskostenabrechnungen, Feuchtigkeit und Schimmel und in der letzten Zeit vermehrt um Eigenbedarfskündigungen durch den Vermieter. Dazu kommen verschiedenste Themen im Mietrecht sowie Schönheitsreparaturen bei Beendigung eines Mietverhältnisses, wie der Verein mitteilt.

Als Grund für die rückläufigen Mitgliederzahlen in den vergangenen Jahren gab Hanl auch die Tatsache an, dass es auch Mitglieder gebe, die den Mieterverein als Dienstleister betrachten und nicht als Verein. Nach Lösung ihres Problems treten sie wieder aus, was die Arbeit des Vereins erschwert, sagte Hanl. Waren es Anfang 2016 noch 759 Mitglieder, sind es aktuell 738.

Auf viel Aufmerksamkeit stieß der Vortrag von Ulrich Ropertz . Der aus Berlin angereiste Geschäftsführer und Pressesprecher des Deutschen Mieterbundes (DMB) referierte über das allgemeine Mietrecht. Wenig Positives gab es dabei zu berichten. Denn laut Ropertz ändere sich laut neuesten Erkenntnissen aus dem Bundestag nicht viel. „Es wird weiterhin keine Mietobergrenze geben und bei den mehr geplanten Sozialwohnungen ist es fraglich, wie diese mit einem gekürzten Etat um rund ein Drittel realisiert werden sollen“, ist sein ernüchterndes Fazit.

„In Bayern, also in Lindau, wird es auch in Zukunft keine Mietpreisbremse geben, solche Entschlüsse fassen Land und Stadt“, erklärte Ulrich Ropertz. Hanl stellte dazu fest, dass in mehreren Schreiben an die Verantwortlichen der Stadt immer wieder auf die angespannte und problematische Wohnungssituation in Lindau hingewiesen wurde, sie aber bisher nichts erreichen konnte, außer der Feststellung der Stadt, dass in Lindau keine Mietknappheit herrscht und somit auch kein erhöhter Wohnungsbedarf besteht.

Zum Abschluss des Abends hatten alle Mitglieder noch die Chance, dem Referat von Jessica Jonas zu lauschen. Zuständig für das Management Mietervereine bei der Rechtsschutzversicherung des Deutschen Mieterbundes in Köln, zeigte sie anhand diverser Beispiele die Tätigkeitsfelder der Versicherung und die verschiedenen Möglichkeiten der Versicherungsnehmer auf.