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Lindaus OB Ecker erhält nicht genug Stimmen für Wiederwahl in den Bezirkstag – Der wird mit jetzt 36 Sitzen größer denn je

Lindau / Lesedauer: 3 min

Landkreis Lindau damit auch im schwäbischen Parlament nicht mehr direkt vertreten – Das wird mit jetzt 36 Sitzen größer denn je
Veröffentlicht:17.10.2018, 13:55

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Wie im Landtag, so auch im Bezirkstag: Der Landkreis Lindau wird in den nächsten fünf Jahren in beiden politischen Gremien nicht mehr direkt vertreten sein. Denn der Lindauer Gerhard Ecker hat bei seiner erneuten Kandidatur den Wiedereinzug in das schwäbische Parlament verpasst. Er sieht das als Konsequenz der Niederlage seiner Partei, der SPD: Die hat gegenüber 2013 über die Hälfte der Stimmen verloren. Die Wahl birgt aber auch eine Überraschung: Der Bezirkstag wächst um zehn auf nun 36 Sitze.

Der Lindauer Oberbürgermeister und bisherige SPD-Bezirksrat Gerhard Ecker muss das Ergebnis erst verdauen. Auf der Bezirksliste der schwäbischen SPD stand er an dritter Stelle, die Sozialdemokraten erhalten trotz ihrer enormen Stimmenverluste – sie haben nur noch 7,4 statt 16 Prozent – immerhin noch drei statt bisher vier Bezirkstagssitze. Ecker gehört nicht zu diesem Trio.

„Es gibt eben in Schwaben städtische und ländliche Bereiche“, sagt der OB im Gespräch mit der LZ. Und die Parteikollegen aus den großen Städten in Schwaben wie Augsburg und Memmingen hätten deshalb mehr Stimmen erhalten. Ecker hat als zuletzt einziger Lindauer Bezirksrat bei der Wahl am vergangenen Sonntag nur noch rund 6700 Erststimmen erhalten und damit etwa 5000 weniger als vor fünf Jahren.

Natürlich sei er enttäuscht, gibt der Lindauer zu: „Wenn man zu einer Wahl antritt, dann will man auch gewinnen.“ Ecker sagt aber auch, dass er angesichts der Wahltendenzen schon skeptisch gewesen sei, ob er wirklich weiter Bezirksrat bleibe. Dass Lindau in den nächsten fünf Jahren weder auf Landes- noch auf Bezirksebene mit einem Abgeordneten aus dem Landkreis vertreten ist, sieht Ecker mit gemischten Gefühlen. Es werde sich zwar „nicht so direkt“ auswirken. „Aber es ist schon gut, wenn jemand aus dem Kreis auf die Belange und Nöte des Landkreises Lindau aufmerksam macht“, ist Ecker überzeugt.

Keine Fünf-Prozent-Hürde

Für die CSU in Schwaben ist auch die Bezirkstagswahl ein Debakel: Im Vergleich zu 2013 hat die Partei auf Stimmkreisebene über 70 000 Stimmen verloren und jetzt nur noch 36,5 Prozent erreicht. Immerhin sind ihre Direktkandidaten in allen dreizehn schwäbischen Stimmkreisen erfolgreich gewählt worden. Da aber zum einen Grüne (16,5 Prozent, sechs Sitze) und Freie Wähler (14,9 Prozent, fünf Sitze) deutlich zugelegt und deshalb Anspruch auf zusätzliche Mandate haben, zudem die AfD mit 11,1 Prozent in den Bezirkstag neu eingezogen ist, muss die Zahl der normalerweise 26 Sitze um insgesamt zehn Ausgleichsmandate erhöht werden. Dabei ist auch wichtig, dass es auf Bezirkstagsebene keine fünf-Prozent-Hürde für die Parteien gibt. So wird die FDP für ihre 4,5 Prozent Stimmenanteil zwei Sitze erhalten. Linke, ÖDP und Bayernpartei sind in den nächsten fünf Jahren jeweils mit einem Vertreter im schwäbischen Bezirkstag vertreten.