Einstimmig hat der SPD-Ortsverein Lindau Bodensee seine 30 Kandidaten für die kommenden Stadtratswahlen verabschiedet. Mit jeweils 15 Männern und Frauen will die Partei das breite Spektrum der drängendsten Themengebiete der Stadt abdecken. Das Ziel für die Wahl im März 2020 sind mehr Sitze im Stadtrat.
„Wir müssen weg von der Besserwisserei und Belehrung, hin zu einer Kultur des Zuhörens, Lernens und des sachlichen und realistischen Diskurses über konkrete Lösungen“, mit diesen mahnenden Worten begrüßte der Vorsitzende des Ortsvereins, Roland Sommer , die anwesenden Genossen und Unterstützer und gab damit sogleich die Stoßrichtung für den bevorstehenden Wahlkampf vor. Mit viel Elan und Schwung wolle und müsse man vor allem die Teile der Bevölkerung erreichen, die nicht eh schon Stammwähler der Partei seien. Dafür müsse man in Lindau Vertrauen in die Generation zwischen 20 und 50 Jahren haben, denn nur aus dieser Generation könne eine zukunftsträchtige und unbedingt benötigte Politik im Bereich der wichtigen Themen Klimaschutz, Mobilität und bezahlbarem Wohnraum kommen. „Insbesondere bei diesen Themen haben wir viel Anlass zur Demut und brauchen neue Offenheit“, so Sommer. Er selbst wolle sich im Falle eines Einzugs in den Stadtrat besonders für eine nachhaltige Energie- und Umweltpolitik sowie verstärkt für das Ehrenamt einsetzen.
Wenig überraschend findet sich die Fraktionsvorsitzende und aktuelle Stadträtin, Katrin Dorfmüller , auf Platz eins der Kandidatenliste wieder. Sie freute sich ganz besonders darüber, dass es dem Ortsverband erneut gelungen ist, mit dem ausgeglichenen Verhältnis von 15 Männern und 15 Frauen im sogenannten Reißverschlusssystem in die Wahl gehen zu können. Sie verwies auf die großen Erfolge, die unter Oberbürgermeister Gerhard Ecker in den vergangenen sieben Jahren erreicht wurden und gab als Ziel aus, ab 2020 unter der dann Oberbürgermeisterin Claudia Halberkamp wieder eine so „schlagkräftige Truppe in der Verwaltung“ zu installieren. Im Stadtrat sei das Ziel, mindestens wieder vier, am liebsten jedoch noch mehr SPD-Räte sitzen zu haben, wie Sommer ergänzte.
Insgesamt stehen drei der aktuellen vier SPD-Stadträte auch bei der kommenden Wahl wieder auf der Liste. Neben Dorfmüller sind das auf Listenplatz zwei Uli Gebhard, der ein Plädoyer für eine verstärkte Unterstützung des Ehrenamts in der Stadt hielt sowie auf Listenplatz drei Angelika Rundel, die sich im weiten Feld der Stadtentwicklung positionierte. „Der Siedlungsdruck wird in Lindau immer größer, und wir müssen das richtige Maß zwischen Nachverdichtung im innerstädtischen Raum und dem Erhalt der wertvollen Grünflächen finden.“ Als wichtigstes Beispiel nannte sie die Entwicklung der Hinteren Insel, wo dieser Spagat in der Planung bereits gut gelungen sei. Die Stadtentwicklung im Rahmen der Gartenschau nannte sie eine „Jahrhundertchance“ für Lindau und erteilte allen Zweifler an einer Fortführung des Projekts eine klare Absage. „Die Gartenschau kommt und es wird großartig werden“, so Rundel.
Von den aktuellen SPD-Räten steht nur Lindaus dritter Bürgermeister, Uwe Birk, bei der Wahl im März nicht mehr zur Auswahl. „Nach 30 Jahren Stadt-, Kreisrat- und Bürgermeisteramt wird es Zeit, der jüngeren Generation Platz zu machen“, erklärte der Wahlleiter des Abends und ergänzte, natürlich auch weiterhin voll zur und hinter der SPD zu stehen und dass er sich beim Blick auf die beschlossene Kandidatenliste keinerlei Sorgen um die Zukunft der SPD in Lindau mache.
Ähnlich wie für Roland Sommer und Uli Gebhard steht auch für viele weitere Kandidaten wie Thomas Freitag (Listenplatz vier), Gerhard Fehrer (6) oder Anke Fehnle (9) das verstärkte Engagement und die Förderung des Ehrenamts im Fokus ihrer Bemühungen. Für Gaby Bensing (7) und Joanna Kropop (17) steht die Förderung der Integration ausländischer Mitbürger im Fokus, während sich Winfried Hamann neben seinem bekannten Engagement bei der Sanierung des Haus zum Cavazzen für die Installation einer Wasserstofftankstelle in Lindau einsetzen will. Auch die Themenfelder „Mobilität im Alter“, „ein klimafreundliches Mobilitätskonzept“, „Lohngerechtigkeit“ und der „Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit“ werden das Bild des Kommunalwahlkampfs der SPD bestimmen.
„Ich bin begeistert, wie gut es die SPD schafft, mit ihren Kandidaten, die für die Bevölkerung wichtigen Themen abzudecken“, freute sich abschließend Claudia Halberkamp, Oberbürgermeisterkandidatin von SPD und Freien Wählern. Wir machen damit ein Angebot an alle Menschen, die in Lindau leben. Alle Kandidaten wollen wirklich in den Stadtrat und das wird man im Wahlkampf auch merken. Jetzt geht es richtig los.“