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Lindauer Rennstall holt Podestplätze in Tirol

Lindau / Lesedauer: 4 min

Erfolgreiche Zielankunft für Tomotion-Mountainbiker auf dem Hintertuxer Gletscher
Veröffentlicht:03.07.2017, 20:03

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Alle haben sie geschafft: die drei Tage, 190 Kilometer und 9100 Höhenmeter der 9. Zillertal Bike Challenge. Die zwölf Starter vom Lindauer MTB-Team „Tomotion Racing by black tusk“, die am Freitag im österreichischen Zillertal ins Rennen gingen (LZ berichtete), kamen am Sonntag alle wohlbehalten auf dem Hintertuxer Gletscher an. David Gerstmayer legte bei der Schlussetappe eine Schippe drauf und verbesserte sich auf Rang 23 der Lizenz-Gesamtwertung. Rahel Trebing siegte bei den Hobby-Damen und verteidigte damit ihren Titel „Queen of the Mountain“. Mit Platz eins in der AK3 von Sabine Loacker und Platz zwei der AK4 von Gabi Scheu in der Kategorie „Princess of the Mountain“ konnte sich das Team über zwei weitere Podiumsplatzierungen freuen.

Die bemerkenswerteste Leistung erbrachte bei diesem Etappenrennen sicherlich David Gerstmayer . Das erst 20-jährige Nachwuchstalent musste auf der Schlussetappe, trotz Rampen mit Steigungen von bis zu 29 Prozent, keinen Meter schieben und tat es damit seinem großen Vorbild Markus Kaufmann, amtierender Deutscher Meister im MTB-Marathon, gleich. Damit erarbeitete er sich an diesem Tag mit einer Zeit von 3:26:47 Stunden den 23. Platz in der Lizenzklasse und verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf den 23. Lizenzrang. „Die letzten 600 Höhenmeter von der Mittelstation bis ins Ziel waren wirklich hart“, erinnert er sich.

Taktik geht auf

Rahel Trebing, die einzige Veteranin unter den diesjährigen Zillertal-Teilnehmern vom Team Tomotion, profitierte auf der Schlussetappe von ihrer Erfahrung. „Ich bin es heute vorsichtig angegangen“, erklärt sie ihre Rennstrategie. „Den ersten Anstieg bin ich verhalten gefahren und in der Abfahrt habe ich nichts riskiert. Auch auf dem Flachstück nach Hintertux habe ich der Versuchung widerstanden, Gas zu geben. Dadurch hatte ich im letzten, langen Anstieg zum Gletscher genügend Reserven, um nochmal richtig Druck zu machen“. Belohnt wurden ihre Anstrengungen mit einer ungefährdeten Titelverteidigung – Trebing wurde auch im Jahr 2017 als Siegerin der Hobby-Klasse „Queen of the Mountain“ sowie Vierte der Damen-Gesamtwertung. Norbert Fischer freute sich bei seiner Zillertal-Premiere über ein gutes Ergebnis: Mit Platz zehn in der Alterskategorie AK4 fuhr der 54-Jährige eine Top-Ten-Platzierung für sein Team ein.

Dennis Hussner, der nach 4:18,15 Stunden als zweitschnellster Tomotion-Fahrer ins Ziel kam, tat sich schwer mit der Schlussetappe. Mit Magenproblemen ins Rennen gestartet, legte er trotzdem von Anfang an ein schnelles Tempo vor, musste dann jedoch im Schlussanstieg zum Hintertuxer Gletscher richtig leiden. Folgerichtig rutschte er an diesem Tag auf Platz 32 seiner Altersklassenwertung ab und in der Gesamtwertung auf Rang 24 des 56-köpfigen AK2-Feldes.

Die junge Marla Krauss, die ihren fünften Platz in der Lizenzklasse bis zum Ende verteidigte, ging begeistert aus ihrem ersten Etappenrennen. Sie wurde im Schlussanstieg zum Hintertuxer Gletscher von Mario Salzer und ihrem 17-jährigen Teamkollegen Sven Schmid begleitet, der wegen seines Alters bei der „Zillertal Bike Challenge“ noch nicht starten durfte. Er hatte seinen Teamkollegen in den Tagen zuvor als Betreuer zur Verfügung gestanden, ließ es sich dann aber nicht nehmen, den Anstieg von Hintertux hinauf auf den Gletscher unter die Stollenreifen zu nehmen. „Die letzten zwei Kilometer waren das härteste, was ich je gefahren bin“, so Krauss.

Alles aus sich herausgeholt

Christian Schaaf holte auf der schweren dritten Etappe nochmal alles aus sich heraus. Schmunzelnd berichtete er nach dem Rennen, dass ihm die ganze Zeit über sein Teamkollege Achim Schmidt im Nacken gesessen habe. Die beiden erreichten mit einem Zeitunterschied nur von einer halben Minute das Ziel und wurden für ihr teaminternes Rennen mit einer deutlich verbesserten Tagesplatzierung belohnt: Schaaf wurde 25., Schmidt 27. der Alterskategorie AK3. Michael Morgenroth, der im Zillertal sein erstes Etappenrennen fuhr, steigerte sich von Tag zu Tag und schob sich bei der Schlussetappe mit seinem 15. AK-Platz auch in der Gesamtwertung um drei Plätze nach vorne auf Rang 15 der AK4. Auch Markus Spier und Uwe Koch, die das Rennen in Tirol als Vorbereitungsrennen auf die Extreme-Strecke der Salzkammergut-Trophy mitfuhren, erreichten wie ihre Teamkameraden verletzungs- und defektfrei das Ziel auf dem Gletscher.

Sabine Loacker, ebenfalls Zillertal-Neuling, musste im langen Schlussanstieg leiden. Trotz aller Anstrengung konnte sie im Ziel in die Kamera lachen und sich später bei der Siegerehrung über den Sieg in der Altersklasse AK3 freuen.

Auch die Teilnehmer der etwas kürzeren Zillertal-Variante „Prince/Princess of the Mountain“ hatten am dritten Tag den Schlussanstieg zum Hintertuxer Gletscher zu bewältigen, allerdings erst ab der Mittelstation. Gabi Scheu erfuhr an diesem Tag den zweiten Platz in der AK4.

Tomotion-Teamchefin Andrea Potratz zieht ein rundum positives Fazit der drei Tage: „Es war ein tolles Teamerlebnis. Unsere Fahrer waren jeden Tag gut unterwegs und in einigen Kategorien sind wir ganz vorne mitgefahren.“