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Hochgeschwindigkeitsfahrt

Hochgeschwindigkeitsfahrt endet mit zwei Haftbefehlen

Lindau / Lesedauer: 2 min

29-Jähriger wird in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert
Veröffentlicht:01.12.2019, 14:09

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Ein teurer Sportwagen, der mit weit mehr als 200 Stundenkilometern auf der Autobahn unterwegs war, ist Schleierfahndern am Freitag aufgefallen. Am Steuer saß ein 29-Jähriger, der deutschlandweit zur Fahndung ausgeschrieben war.

Die Beamten waren gerade auf der A 96 im Bereich des Autobahnkreuzes Memmingen im Einsatz, als ihnen ein rund 100 000 Euro teures Coupé auffiel. Der Fahrer lenkte das Auto mit weit mehr als 200 Stundenkilometern in Richtung Süden und überholte die Polizisten, wie es im Bericht heißt. Zunächst beobachteten die Beamten das Verhalten des augenscheinlich recht jungen Fahrzeuglenkers eine Weile, sie konnten aber keine verkehrsrechtlichen Verstöße feststellen. „Mit weiblicher Begleitung und elegantem Aussehen sowie einem kleinen Hund im Fahrgastraum, erschien die Konstellation zunächst weitestgehend harmlos“, schreibt die Polizei . Letztlich kontrollierten sie das Fahrzeug dennoch.

Die Fahnungsabfrage bestätigte den Instinkt der Polizei: Mit insgesamt drei aktuellen Ausschreibungen war der 29-jährige Kroate deutschlandweit zur Fahndung ausgeschrieben. Zwei Haftbefehle wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis von der Staatsanwaltschaft München schlugen mit insgesamt knapp 5000 Euro Geldstrafe oder 115 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe zu Buche. Mit einer weiteren Ausschreibung war er durch die Staatsanwaltschaft aus Bochum wegen Betrugs in das Visier der Ermittler beim Landeskriminalamt in Düsseldorf geraten.

Bei der Kontrolle legte der momentan in der Schweiz lebende Angestellte zwar einen kroatischen Führerschein vor, doch eine Überprüfung in dem Führerscheinsystem der Grenzer zeigte auch hier einen Treffer. Dem vormals in Deutschland lebenden Sportwagenfahrer war durch eine deutsche Führerscheinstelle eine Fahrerlaubnissperre für seinen ausländischen Führerschein verhängt worden. Der Festgenommene wurde zur Dienststelle gebracht und am Abend von einer Streife in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Für die erneute Straftat des Fahrens ohne Fahrerlaubnis erwartet ihn nach Rücksprache mit dem Bereitschaftsdienst der Staatsanwaltschaft Kempten mindestens eine weitere, empfindliche Geldstrafe, heißt es weiter.

Bei dem benutzten Sportwagen handelte es sich um den Geschäftswagen seines Arbeitgebers. Dieser kümmerte sich noch am Abend um die Abholung des Luxusgefährtes. Die Begleiterin und ihr Hund konnten daher mit dem gleichen Fahrzeug ihre Reise in die Schweiz fortsetzen, allerdings in Österreich und der Schweiz wohl deutlich langsamer.