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Wehmut

Wehmut bei der letzten von mehr als 400 Sitzungen

Heroldstatt / Lesedauer: 4 min

Wehmut bei der letzten von mehr als 400 Sitzungen
Veröffentlicht:17.12.2013, 13:55

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s Bürgermeister Karl Ogger leitete am Montag seine letzte Gemeinderatssitzung

Heroldstatt (hjs) - Wehmut lag am Montagabend im Sitzungssaal des Heroldstatter Gemeinderats in der Luft. Und das aus einem guten Grunde: Es war die letzte Sitzung, die Bürgermeister Karl Ogger leitete. 32 Jahre lenkte er die Geschicke der Gemeinde Heroldstatt, am 10. Januar 2014 wird die „Ära Ogger“ bei einer großen Abschiedsfeier zu Ende gehen. Mit einem lang anhaltenden Beifall dankten die Ratsmitglieder dem bald scheidenden Bürgermeister für dessen Engagement und Leistungen für die Gemeinde Heroldstatt. Ogger Abschiedsrede folgte ein kleiner Sektumtrunk, da die Gemeinderatssitzung am Montagabend doch eine besondere und festliche war.

„Die heutige Sitzung ist eine besondere und natürlich liegt für mich auch Wehmut in der Luft“, erklärte Karl Ogger, als er auf das Jahr 2013 und seine Amtszeit zurückblickte und den Räten für ihre konstruktive, vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit dankte. „Ich darf auf eine äußerst interessante, nicht immer einfache, aber doch sehr erfüllte Zeit zurückblicken. Das erfüllt mich mit Freude“, erklärte Ogger und sagte an die Adresse der Ratsmitglieder: „Sie haben als Gemeinderat großen Anteil an der sehr positiven Entwicklung der Gemeinde.“ Und Ogger ergänzte: „Sie schenkten mir Ihr Vertrauen, Ihren Rat, Ihre Mitwirkung und sehr viel Sympathie. Das tat gut, bestärkte, gab Rückenwind und enorme Kraft.“

Ogger dankte den Gemeinderäten für ein partnerschaftliches Miteinander und den menschlich sympathischen Umgang im Gemeinderat und unterstrich, dass er während seiner 32-jährigen Amtszeit „ein Bürgermeister mit Leib und Seele mit viel Herzblut“ gewesen sei und ihm der baldige Abschied nicht leicht falle.

Der Bürgermeister wartete mit einigen Zahlen auf: So leitete er während seiner 32-jährigen Amtszeit mehr als 32 Sitzungen. Hinzukamen Besichtigungsfahrten, Ortsbesichtigungen, Waldbegehungen und Klausurtagungen mit rund 5500 Tagesordnungspunkten. 2013 seien es 13 Sitzungen, vier Ortsbesichtigungen und eine Waldbegehung mit 159 Tagesordnungspunkten gewesen. „In all den Jahren haben wir sehr konstruktiv gearbeitet“, betonte Ogger. Sein Dank galt auch Kämmerer Werner Zimmermann, den er als seinen „treuen und kompetenten Weggefährten“ bezeichnete.

In seinem Jahresrückblick ging Bürgermeister Karl Ogger zunächst auf welt- und bundespolitische Ereignisse mit zahlreiche Katastrophen ein, ehe er in seinem letzten Jahresrückblick die Geschehnisse in Heroldstatt beleuchtete und zusammenfassend meinte: „Für unsere Gemeinde war 213 ein ereignisreiches und gutes Jahr.“ Er zählte die vielen Projekte von 2013 auf und lobte das seit 2001 laufende Landessanierungsprogramm, mit dem zahlreiche Straßen in beiden Ortsteilen sowie 68 private Sanierungsmaßnahmen bei einem gemeindlichen Förderrahmen von 5,3 Millionen und einem gewährten Landeszuschuss von 3,2 Millionen Euro umgesetzt werden konnten.

Vorausschauend auf 2014 meinte Ogger, dass die Gemeinde schuldenfrei bleibe und für künftige Investitionen auf Rücklagen von 1,6 Millionen Euro zurückgreifen könne. Die Hebesätze für die Grundsteuern, die Gewerbesteuer, die Abfallgebühren, Wasserzins und Abwassergebühren könnten deshalb beibehalten werden.

Seitens des Gemeinderats ergriff der stellvertretende Bürgermeister Rudolf Weberruß das Wort und lobte Ogger. Er verwies insbesondere auf eine Zahl: Ogger habe während seiner 32-jährigen Amtszeit sage und schreibe 54,5 Millionen Euro in Projekte investiert, „ein erstaunlich hoher Wert für eine Gemeinde wie Heroldstatt.“ Diese Zahl sage mehr als 1000 Worte, meinte Weberruß und bezeichnete den bald scheidenden Bürgermeister als „Visionär“, der für seine Gemeinde unglaublich viel geleistet habe. „Gemeinderatssitzungen ohne Karl Ogger könne man sich noch gar nicht vorstellen“.

Info: Die Amtszeit von Karl Ogger als Bürgermeister von Heroldstatt endet am Freitag, 10. Januar, wenn er abends bei einem Festakt in der Berghalle verabschiedet wird. Am 11. Januar wird Ulrich Oberdorfer als Nachfolger Oggers seinen Dienst in Heroldstatt antreten. Die offizielle Amtseinsetzung erfolgt im Rahmen einer feierlichen Gemeinderatssitzung am Montag, 27. Januar, um 19 Uhr im Karl-Ehmann-Saal der Berghalle. Ulrich Oberdorfer – bislang noch Bürgermeister in Griesingen – war am 25. Oktober mit 1064 von 1591 gültigen Stimmen zu Oggers Nachfolger gewählt worden, was einer klaren Mehrheit von 66,9 Prozent entspricht.