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Anfangsdrittel

EV Lindau geht zum Saisonstart leer aus

Lindau / Lesedauer: 4 min

Eishockey-Oberligst unterliegt beim EV Landshut und zu Hause gegen den EC Peiting
Veröffentlicht:30.09.2018, 21:54

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Zwei starke Anfangsdrittel reichen nicht aus, um auch nur annähernd den Topteams der Eishockey-Oberliga Süd das Wasser reichen zu können. Das ist die Erkenntnis von den ersten beiden Auftritten der EV Lindau Islanders beim Start in die neue Saison 2018/19. Sowohl die 2:4 (1:0, 0:2, 1:2)-Niederlage beim EV Landshut am Freitagabend als auch das 0:5 (0:1, 0:1, 0:3) am Sonntagabend vor 615 Zuschauern in der heimischen Lindauer Eissportarena belegen: EVL-Headcoach Chris Stanley hat noch viel Arbeit vor sich, um eine schlagkräftige Einheit zu formen.

Immerhin hat es in Landshut zu einem Achtungserfolg gereicht, als Julian Tischendorf ein Bandenspiel zur 1:0-Gästeführung verwertete und die Lindauer vor allem vor der ersten Drittelpause sehr diszipliniert aufspielten. Doch danach schnürten die Niederbayern den EVL mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein. Goalie Davide Zabolotny war es zu verdanken, dass es nicht mehr als vier Gegentreffer wurden. Noch in den Jahren davor kassierte man gegen den „großen EVL“ satte Niederlagen.

Im Sonntagsspiel zu Hause gegen den EC Peiting, den die Islanders während der Vorbereitung noch mit 3:1 schlugen, waren die Lindauer schon nach 23 Sekunden zum ersten Mal in Unterzahl. Hier hielten sie zunächst schadlos, befreiten sich in der Folge allmählich und suchten den Weg nach vorne. Anthony Calabrese, der sich wiederholt in die Offensivaktionen einbrachte, scheiterte auf Zuspiel von Klingler (18.).

Da lagen die Islanders allerdings schon seit zwei Minuten im Rückstand: Als Ty Morris auf der rechten Seite auf ECP-Zugang Marko Babic legte, bewies der Ex-Lindauer gute Übersicht und passte zurück in die Mitte zu Verteidiger Fabian Weyrich. Aus zentraler Position zog der Peitinger Verteidiger von der blauen Linie ab und netzte ein.

Kurz vor der ersten Drittelpause kam es ganz dicke für den EVL: Nacheinander mussten Tobias Fuchs und – nur fünf Sekunden später nach Wiederanpfiff – auch noch Philipp Haug (2 plus 2 Minuten) auf die Strafbank.

Die Zwangspause für eine komplette Verteidigungsreihe der Lindauer überstanden die Lindauer in der Folge zwar bravourös. Doch nachdem, zeitgleich mit ECP-Defensivmann Andreas Feuerecker, zunächst Andreas Farny und wenig später aufgrund einer mehr als fragwürdigen Entscheidung des Hauptschiedsrichters auch noch Stürmerkollege Simon Klingler vom Eis mussten, war Lindau erneut in Unterzahl. Das nützten die Gäste aus Oberbayern gnadenlos aus: Vorlagengeber Morris bediente Brad Miller, der im Powerplay abzog. David Zabolotny konnte nur abklatschen, Florian Stauder sagte Danke und schob zum 2:0 für Peiting ein.

Im Angriff zu wenig druckvoll

Der Rest des zweiten Drittels ist schnell erzählt: Der EVL brachte, vor allem bei seinen ersten beiden Überzahlspielen, zu wenig Zwingendes in Richtung gegnerisches Tor zustande. Der ECP hingegen wollte nachlegen und vorentscheidend davonziehen, doch hielt Zabolotny – etwa gegen Lukas Gohlke, herrlich in Szene gesetzt durch Feuerecker (37.) – den EV Lindau zunächst im Spiel. Auf der anderen Seite scheiterte Farny, erneut in Überzahl, gleich zweimal am sehr gut haltenden Gästetorwart Florian Hechenrieder (39.). „Wir konnten uns heute bei ihm bedanken“, sagte Peitings Trainer Sebstian Buchwieser bei der anschließenden Pressekonferenz zurecht.

Gespannt waren die 615 Zuschauer, ob sich die Islanders nochmals aufbäumen und zurück ins Spiel würden. Doch es sollte anders kommen: Immer wieder stand ein Schläger, Stock oder Schlittschuh bei den Angriffsbemühungen der Lindauer im Wege. Oder es war Endstadion bei Hechenrieder. Nach 47 Minuten fiel die Vorentscheidung: ECP-Kapitän Anton Saal bediente den sträflich ungedeckten Simon Maier, der aus kurzer Distanz zum 0:3 aus Lindauer Sicht in den Winkel traf.

Lindau blieb im Angriff weiter harmlos, beim vorletzten Überzahlspiel (55.) gegen die Gäste vermochte es der EVL einmal mehr nicht, ein richtiges Powerplay aufzuziehen. Die kalte Dusche ließ nicht lange auf sich warten: Dominic Krabbat, der am zweiten Pfosten lauernd, brauchte nur noch den Schläger hinhalten musste (56.). Zwar versuchte Chris Stanley alles und nahm am Ende Goalie Zabolotny heraus. Doch als Dominik Ochmann an der eigenen Blauen Linie ausrutschte, war Thomas Heger mit dem Puck auf und davon – 5:0.

Zeit zum Verschnaufen bleibt den Islanders mit Blick auf die nächsten Gegner, allesamt Topteams der Oberliga, kaum: Am Mittwochabend werden sie von den Starbulls Rosenheim empfangen, zwei Tage später kommt der aktuelle Tabellenführer Selber Wölfe an den Bodensee.