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Länderspielpause

„Die Mannschaft hätte mehr Zuschauer verdient“

Lindau / Lesedauer: 4 min

EVL-Vorsitzender Bernd Wucher zieht eine erste Zwischenbilanz zu den Islanders in der dritten Oberligasaison
Veröffentlicht:10.11.2018, 19:16

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Für ein erstes Zwischenfazit der EV Lindau Islanders zur Länderspielpause hat sich Peter Schlefsky mit dem EVL-Vorsitzenden Bernd Wucher unterhalten.

17 Punkte auf dem Konto, Platz acht in der Tabelle zur Länderspielpause: Sind Sie mit dem bisher Erreichten in der laufenden Oberligasaison zufrieden?

Wir sind hier voll im Soll. Trainer Chris Stanley und Sascha Paul als Sportlicher Leiter haben, in Rücksprache mit Michael Messmer und mir, eine Mannschaft zusammengestellt, die als junger, gieriger Haufen aufs Eis geht und dabei das Maximale daraus macht. Das deckt sich voll mit den Vorstellungen der Führung unseres Vereins. Auch die Trainingsbeteiligung ist hervorragend, die Jungs arbeiten hart, konzentriert und fokussiert.

Welche Resultate waren im ersten Drittel der Hauptrunde aus Ihrer Sicht herausragend?

Der Sieg in Selb oder der Erfolg nach Verlängerung in Riessersee waren schon klasse. Damit hat wohl keiner unbedingt rechnen können. Nicht zu vergessen natürlich auch der als historisch einzustufende Heimsieg gegen den EV Landshut . Insgesamt liegen wir punktemäßig noch besser als ein Jahr zuvor.

Was hat aus Ihrer Sicht besonders weh getan?

Vor allem die Derbyniederlage (2:5) in Sonthofen. Da haben unsere Jungs nicht dasjenige aufs Eis gebracht, was sie leisten können. Und zu Hause gegen Weiden (1:3) waren sie einfach nur noch verzweifelt. Hier waren wir die bessere Mannschaft, doch erwiesen sich die Oberpfälzer als total abgezockt.

Im Oktober sind die Heimspiele fast allesamt an Freitagen ausgetragen worden. Das Zuschauerinteresse war relativ verhalten. Bestätigt das den Trend der Vorjahre, wonach die Eishockey interessierten Lindauer lieber an Sonntagen zum Eichwald in die Eissportarena strömen?

In der Tat ist der Sonntag der traditionelle Eishockeytag der Lindauer bei Heimspielen der ersten Mannschaft. Wobei wir im Durchschnitt bisher schon etwa 600 Besucher hatten. Wir haben dies im Blick und arbeiten an Maßnahmen, damit wir nach der Deutschland-Cup-Pause das Stadion möglichst voll und auch freitags die Eissportarena wieder mehr gefüllt bekommen werden als früher. Die Mannschaft spielt tolles Eishockey und hätte mehr Zuschauer verdient.

Kann da ein Verein wie die EV Lindau Islanders beim zuständigen Eishockeyverband nicht darauf einwirken, künftig weniger Heimspiele an Freitagen austragen zu können und dafür mehr auf die Sonntage zu gehen?

Das ist nicht so einfach möglich, weil sich der Spielplan mit dem Heimrecht der Clubs am jeweiligen Ranking der Topclubs zu Beginn der Saison ausrichtet. Sollten wir dieses Mal die Meisterrunde und Play-offs erreichen, werden wir in der nächsten Saison bessere Bedingungen haben als aktuell.

Wenn Sie die diesjährigen Gegner von Lindau und die Oberliga als Ganzes betrachten: Was fällt Ihnen, im Vergleich zu den Jahren davor, besonders auf?

Die Liga ist jünger geworden. Und sie ist, was die Leistungsdichte betrifft, nochmals um einiges stärker als bisher geworden. Jeder kann wirklich jeden schlagen.

Immer wieder hört man von Trainern der Oberliga-Konkurrenz, dass mit Chris Stanley als neuem Trainer die Islanders unberechenbarer geworden sind. Was zeichnet Ihren neuen Headcoach in seiner Arbeitsweise aus, damit den Lindauern ein derartigen Ruf vorausgeht?

Im Ligavergleich zähle ich Lindau zu derjenigen Mannschaft, welche in dieser Saison die größte taktische Disziplin aufs Eis bringen kann. Das ist das Verdienst von Chris Stanley. Er hat ein System eingeführt, welches zu großen Erfolgen führen kann, wenn es von der Mannschaft umgesetzt wird. Hinzukommt, dass wir in der Fairplay-Wertung mit oben stehen. Wir sind das zweitfairste Team der Liga.

Wenn Sie eines der Markenzeichen des Trainers herauszuheben hätten: Was zeichnet Chris Stanley Ihrer Ansicht nach vor allem aus?

Er hat ein ungemein gutes Gespür für Talente und junge Spieler. Und er findet die richtige Ansprache. Für die überwiegend sehr jungen Spieler ist Chris dabei schon fast wie ein Vater. Sie vertrauen ihm und ziehen im Training voll mit. Es ist auch schon vorgekommen, dass sich ein Spieler spät Abends mit ihm getroffen und über die eigene Leistung gesprochen hat. Diese Zeit nimmt sich unser Coach.