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Abschiednehmen

Der neue Aeschacher Pfarrer sucht die Herausforderung und noch mehr

Lindau / Lesedauer: 3 min

Thomas Bovenschen tritt am 22. Juli sein Amt an der evangelischen Christuskirche an
Veröffentlicht:17.07.2013, 15:00

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Thomas Bovenschen lebt zurzeit zwischen zwei Welten: Auf der einen Seite geht es ums Abschiednehmen in Augsburg, auf der anderen Seite ums Ankommen in Lindau .

Der 53-Jährige ist der neue Pfarrer an der evangelischen Christuskirche in Aeschach. Am kommenden Montag, 22. Juli, tritt er dort seinen Dienst an, am 28. Juli wird er offiziell in sein Amt eingeführt. Damit endet die neunmonatige Vakanz, während der die Pfarrstelle nach dem Weggang von Pfarrer Andreas Lay unbesetzt geblieben ist.

Thomas Bovenschen hat eine Herausforderung gesucht, nachdem er 22 Jahre lang „mit viel Freude“, wie er sagt, Pfarrer der „sehr vitalen“ Gemeinde St. Matthäus in Augsburg-Hochzoll gewesen war. Natürlich sei jede neue Gemeinde eine Herausforderung, sagt er. Aber er habe ein Aufgabenspektrum gesucht, das noch darüber hinausgeht. Etwas, was gerade die evangelische Kirchengemeinde St.-Stephan-Christuskirche in Lindau bietet: „Ich habe eine Leidenschaft für Gemeindeentwicklungsprozesse“, sagt er. Und gerade die Weichenstellungen in Lindau findet er so spannend, dass er sich auf die freie Pfarrstelle beworben hat.

Jugendarbeit ist ihm wichtig

„Hier gibt es diese Herausforderung. Hier überlegt eine Gemeinde: Wo sind unsere Stärken, Bedürfnisse und Nöte, wie profilieren wir uns und auf welche Schwerpunkte konzentrieren wir uns?“, sagt der Pfarrer. Zugleich findet er es „enorm spannend“, was sich im Bereich der Jugendkirche tut. Denn er selbst komme aus der Jugendarbeit und beziehe die Jugend sehr gerne mit ins Gemeindeleben ein.

Dabei seien nicht die Strukturen für ihn das Entscheidende, sondern das Gemeindeleben. „Ich habe für mich immer wieder entdeckt, welche befreiende und erfüllende Veränderung die Begegnung mit dem christlichen Glauben im Leben von Menschen auslösen kann.“ Von daher gehe es ihm darum, Menschen für diesen Glauben zu gewinnen, ihn zu vertiefen und im Sinne eines Sendungsauftrags nach Möglichkeiten zu suchen, wie Menschen mit ihren jeweiligen Begabungen zusammenwirken können.

Brücken bauen

„Solche Erfahrungen und Begegnungen machen für mich lebendige Kirche aus“, sagt der Pfarrer, der sich im „Forum missionarische Kirche“ und einem dazu gehörenden regionalen Arbeitskreis engagiert, den er gegründet hat. Er selbst sieht eine seiner Begabungen darin, Brücken zu bauen und zu vernetzen, Menschen einzubinden, auch herauszufordern und ihnen etwas zuzutrauen. Dies sei ihm auch im Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern wichtig.

Thomas Bovenschen ist in München geboren und hat seine Schulzeit in Würzburg verbracht. Er war zunächst Vikar in Augsburg-Pfersee, dann Pfarrer zur Anstellung in München-Laim und ab 1991 Pfarrer in Augsburg-Hochzoll. In der fusionierten Gemeinde St.-Stephan-Christuskirche wird er die erste Pfarrstelle innehaben und die Geschäftsführung übernehmen.

Familie bleibt vorerst in Augsburg

Er ist verheiratet und hat vier Kinder im Alter zwischen elf und 21 Jahren. Er kommt jedoch zunächst alleine nach Lindau. Denn eine Tochter macht nächstes Jahr Abitur. Um gerade jetzt einen Schulwechsel zu vermeiden, werde seine Familie noch ein Jahr in Augsburg bleiben. Privat zählt er Radtouren und Fotografieren zu seinen Hobby. Er betätigt sich gerne handwerklich und interessiert sich für Verkehrstechnik.

Pfarrer Thomas Bovenschen wird in einem Gottesdienst am Sonntag, 28. Juli, um 14.30 Uhr von Dekan Jörg Dittmar in der Aeschacher Christuskirche in sein Amt einführt. Anschließend gibt es einen Empfang rund um die Kirche und das Gemeindehaus mit der Möglichkeit, den neuen Pfarrer kennenzulernen.