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Inselhalle

Der Huberbua begeistert fast 600 in der Lindauer Inselhalle

Lindau / Lesedauer: 2 min

Extrem-Bergsteiger Alexander Huber spricht in der Inselhalle über seine Leidenschaft
Veröffentlicht:22.11.2018, 09:57

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Man kennt ihn als Free-Solo-Rekordhalter, Eiskletterer, Extrem-Sportler oder aus der Milchschnitten-Werbung. Alexander Huber ist einer der bekanntesten Bergsportler Deutschlands. Einen Einblick in seine Reisen und seinen Sport hat er jetzt knapp 600 Zuhörern bei einem Diavortrag des Alpenvereins Lindau in der Inselhalle gegeben.

Huber beschreibt unter anderem seine Touren auf das Matterhorn mit dem Schweizer Eiskletterer und Extrem-Bergsteiger Dani Arnold. „Das Matterhorn hat 1865 erstmals der Engländer Edward Whymper bestiegen, wenn man da also eine Pionierleistung vollbringen will, muss man sich etwas einfallen lassen“, erzählt Huber. Beim modernen Bergsteigen sei der Weg das Ziel, man müsse sich immer herausfordernderen Routen stellen. Er und Arnold suchen sich deshalb die schwierigste Route auf das Matterhorn, die sie für möglich halten. Sie gehen im Winter los. Wegen der Sicherheit. „Das Gestein am Matterhorn ist extrem brüchig, im Winter hat man schön festes Eis und Schnee“, sagt Huber. Die Sicherheit stehe für ihn trotzdem im Mittelpunkt.

Die beiden steigen über die sogenannte Schweizer Nase auf. Passagen mit bis zu 45 Grad Überhang müssen sie bewältigen. Ihr Biwak findet auf einem kleinen Vorsprung von etwa zwei mal einem Meter Platz. „Da wird die Zeit dann so richtig lange“, sagt Huber. Trotz der dicksten Daunenjacken, die man kaufen könne, friere man dort ganz erbärmlich. Der Bergsteiger meint mit einem Augenzwinkern: „Jedem, der Entschleunigung braucht, empfehle ich, sich jetzt im Winter mal im T-Shirt in den Garten zu setzen, da wird der Sekundenzeiger plötzlich ganz langsam.“

Unwiderstehliche Kälte hat der Berchtesgadener auch bei einer Skitour in Ost-Grönland erfahren. Mit dem österreicher Liedermacher Hubert von Goisern hat er die arktische Gegend bereist. Huber erzählt, wie er die Anfahrt zu einer Bergtour mit Schlittenhunden bewältigt und wie sich die beiden Mitteleuropäer vor Eisbären gefürchtet haben. „Der Hubert hat ein Gewehr mitgenommen, damit wir uns notfalls wehren können“, erzählt Huber. Als sie später eine Robbe hätten erlegen wollen, habe sich gezeigt: Die Büchse war der Kälte nicht gewachsen.

Seinen Vortrag untermalt der Extremsportler mit gewaltigen Bildern von seinen Bergtouren. Die Schroffheit, die Härte und die steilen Passagen werden eindrucksvoll ersichtlich. Dem Publikum gefällt es. Für viele ist Huber die Stilikone eines Lebensstils. „Was er leistet, ist einfach beeindruckend, da kann man auf eigenen Bergtouren nur davon träumen“, sagt Kathrin Anwander, die mit ihrem Freund extra aus Österreich gekommen ist, um den Extrem-Bergsteiger zu sehen.