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Inselhalle

Dem Ministerpräsidenten gefällt die neue Inselhalle

Lindau / Lesedauer: 3 min

Mit dem Festakt am Mittwochnachmittag ist das Gebäude nun offiziell eröffnet
Veröffentlicht:08.08.2018, 21:05

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Knapp ein Jahr ist es her, dass Innenminister Joachim Herrmann die neue Inselhalle in Rohfassung besichtigt hat. Jetzt ist das Bauwerk fertig – und Ministerpräsident Markus Söder nahm das Gebäude am Mittwoch höchstpersönlich unter die Lupe. Und ihm gefällt die Halle sehr gut, wie er mehrfach betonte. Fast im gleichen Atemzug verglich er das Bauprojekt allerdings mit dem Berliner Flughafen „ BER “.

„Es gibt wohl kaum ein anderes Bauwerk, außer dem Berliner Flughafen, bei dem man so viel nachsteuern musste“, sagte Söder in seinem Grußwort. Zwar habe er sich bei der zweiten Erhöhung der Förderung gedacht, dass es nun langsam reiche. „Aber dann gab es halt noch eine dritte.“ Doch die Investitionen des Freistaats – immerhin 30 Millionen Euro – hätten sich gelohnt. „Sie dürfen heute mehr als stolz sein. Und Bayern darf zurecht stolz sein auf Lindau .“

Immerhin sei Lindau ein „Hot-Spot“ der Wissenschaft, aber eben auch ein Ort, an dem sich die Wissenschaft auf besondere Weise mit dem Tourismus verbinde. „Die Nobelpreisträgertagungen sind immer auch ein Blick in die Zukunft“, sagte Söder, der dann selbst fälschlicherweise in die Zukunft statt in die Vergangenheit blickte: „In diesem Jahr wird die Medizin eine große Rolle spielen“, sagte er. Dabei ist die diesjährige Nobelpreisträgertagung längst vorbei. So oder so, der Ministerpräsident kündigte an: „Wenn die Nobelpreisträger hierher kommen, dann kann das die bayerische Staatsregierung erst recht.“

Söder lobte Lindau als fairen und guten Verhandlungspartner – und zwar sowohl die Stadt, als auch den Landkreis. „Immer, wenn es knapp war, kam die große Koalition aus Lindau.“

Oberbürgermeister Gerhard Ecker wirkte erleichtert, dass er nun endlich eine fertige Inselhalle präsentieren konnte. Denn, so zitierte er in seiner Rede aus Murphys Gesetzen: „Alles, was schief gehen kann, geht schief. Alles, was nicht schief gehen kann, geht schief.“ Doch auch, wenn Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer ihn einmal als teuersten Oberbürgermeister Bayerns bezeichnet habe: „Das Ergebnis ist überwältigend“, sagte Ecker. „Die Großzügigkeit der Architektur lässt freies Denken zu.“

Bereits getestet, wie gut es sich in der neuen Inselhalle denken lässt, haben die Psychotherapeuten im Frühjahr. „Wir waren im April in einer Halle, die noch nicht ganz fertig war“, sagte Verena Kast, wissenschaftliche Leiterin der Lindauer Psychotherapiewochen. Allerdings hätten die Psychos das Unfertige der Halle als Inspiration genutzt. „Und es war beeindruckend, wie Carsten Holz und sein Team Probleme gelöst haben“, lobte sie. Die Tagung im April sei bereits eine große Freude gewesen. „Und es wird auch eine große Freude sein im nächsten April, wenn dann alles fertig ist.“

Keine weiteren Klagen von Veranstaltern

Bevor große Reden geschwungen wurden, haben OB Ecker und LTK-Chef Carsten Holz dem Ministerpräsidenten eine ganz persönliche Führung durch die Inselhalle gegeben. Dabei zeigte sich Söder schwer beeindruckt. Von den Tagungsräumen, die über mobile Module individuell vergrößert und verkleinert werden können, vom neuen Restaurant „Deck 12“ – und von der Rolex-Uhr, die im großen Saal die Zeit anzeigt. Danach trug sich Söder in die Goldenen Bücher der Stadt und des Landkreises sowie in das Gästebuch der Inselhalle ein. „Auf jeden Fall: In drei hab ich selten unterschrieben“, sagte der Ministerpräsident.

Auch LTK-Chef Carsten Holz war am Mittwochnachmittag zum Feiern zumute. „Es war eine sehr turbulente Zeit“, räumte er ein – und erinnerte an den „Start von null auf hundert“ im Frühjahr. Mittlerweile hätten in der neuen Inselhalle immerhin bereits 40 Veranstaltungen mit insgesamt 40 000 Gästen stattgefunden. Und hinter den Kulissen hatte Holz noch eine weitere gute Nachricht: Abgesehen von „Vaddi-Concerts“ hat kein weiterer Veranstalter Klage eingereicht.