StartseiteRegionalRegion LindauLindauDem „Ja-aber-Geist“ keinen Raum geben

Realschulzeugnis

Dem „Ja-aber-Geist“ keinen Raum geben

Lindau / Lesedauer: 4 min

Schulleiterin wünscht Absolventinnen der Maria-Ward-Schule für die Zukunft Selbstbewusstsein
Veröffentlicht:22.07.2019, 18:37

Artikel teilen:

Sie haben das Realschulzeugnis in der Tasche: Die Absolventinnen der Mädchenrealschule Marta-Ward haben am Wochenende ihren Abschluss gefeiert. Die Jahrgangsbeste ist Isabel Stiefenhofer, die einen Notendurchschnitt von 1,25 erzielte.

Die diesjährige Abschussfeier der Absolventinnen der Maria-Ward-Realschule begann mit einem feierlichen Gottesdienst im Münster. Dieser wurde von den Schülerinnen mitgestaltet. Die beiden Religionslehrerinnen der zehnten Klassen, F. Schwart und Elke Buohler, packten im Gottesdienst für die Entlassschülerinnen einen Umzugskarton mit Erinnerungen, Wünschen und Segen. Der Schlüsselanhänger in Form eines Umzugswagens solle sie erinnern, dass nun ein vertrauter Abschnitt ihres Lebens zu Ende geht – gleichzeitig sie jedoch voll Zuversicht in den nächsten Abschnitt wechseln dürfen, im Vertrauen darauf, dass sie nicht alleine unterwegs sind, sondern die Verheißung haben, dass Gott mit ihnen mit geht.

Die folgende Feier wurde im gewohnten Rahmen des Stadttheaters fortgesetzt. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin Frau Lamina und eingerahmt von den musikalischen Zwischenstücken der Querflötengruppe, richteten sich die stellvertretende Landrätin, Frau Margret Mader und Mathias Hotz, als Vertreter der Stadt Lindau, mit ihren Grußworten an die Absolventinnen.

Anschließend waren die Schülerinnen selbst an der Reihe. Humorvoll ließen Isabel Stiefenhofer und Julia Zigler ihre Schulzeit Revue passieren und bedankten sich mit sehr persönlichen Worten bei ihren Lehrerinnen und Lehrern.

Der vielstimmige Gesang der Vokalgruppe „The Voice“ leitete zur Abschiedsrede der Elternbeiratsvorsitzenden Melanie Dierheimer über, die den Schülerinnen wünschte, zunehmend Kapitänin auf ihrem eigenen Schiff zu werden und sich für all die Mithilfe von Seiten der Schülerinnen, Eltern und vor allem des Hausmeisters, Christian Vogler, bedankte. Dierheimer zeichnete zudem die Jahrgansbesten aus: Isabel Stiefenhofer (1,25), Johanna Poser (1,45) und Martina Holl (1,5).

Die Schulleiterin dankte den Schülersprecherinnen Julia Zigler und Johanna Stark, die leider nicht anwesend sein konnte, für ihre gute Zusammenarbeit, ihr Verständnis und die unermüdliche Einsatzbereitschaft. Besonders dabei ausgezeichnet wurde die erste Schülersprecherin Samantha Mura. Für ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Souveränität im Einsatz für die Schule wurde sie mit dem vom früheren Elternbeirat und bei der Feier anwesenden Volker Graf-Hoffmann gestifteten gleichnamigen Preis bedacht.

Als Dank für ihre besonderen Verdienste im musikalischen und sozialen Bereich oder ihrer langjährigen Mitarbeit in der Bio-AG wurden Johanna Poser, Miriam Sauerborn, Jasmin Smyczek, Medina Muharemagic und Magdalena Jamrozy auf das Podium gebeten. Bevor sich die Schulleiterin mit ihrer Rede an die Schülerinnen wandte, musste auch Abschied von zwei „besonderen Absolventinnen“ genommen werden: Anita Spieth-Redwitz, Lehrerin für Deutsch und hauptsächlich Französisch sowie Isolde Rinné, die sage und schreibe seit 40 Jahren zuerst die Fächer Stenografie und Maschinenschreiben, später Informationstechnologie unterrichtete. Beide werden mit Ende des Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet.

In ihrer folgenden Rede erinnerte sich Barbara Lamina an ihren eigenen Schulabschluss, anlässlich ihres 40-jährigen Abiturtreffens. Entgegen der gängigen Meinung, dass es die Jugend heute in vielen Dingen einfacher habe, hob sie hervor, dass die großen Fragen über die Generationen hinweg die gleichen blieben: Wer bin ich? Wer kann ich sein oder wer muss ich sein in der Welt von heute? Welchen Stimmen kann ich trauen in einer Welt von so vielen „Ja -aber-Geistern“? Der schlimmste „Ja-aber-Geist“, der uns daran hindert unseren Weg zu gehen, sei der Vergleich mit anderen. Und so wünschte Lamina den Absolventinnen Selbstbewusstsein, um sich auszuprobieren und das zu erkennen, was sie wirklich wollen, dabei aber nicht aus den Augen zu verlieren, wo sie ihre wahren Talente im Leben und für die Gemeinschaft einbringen können. Den Eltern gab sie mit auf dem Weg, doch Vertrauen in ihre Töchter zu haben und nicht selbst zu „Ja-aber-Geistern“ zu werden.

Die anschließende Zeugnisübergabe wurde durch Lieder des Schulchors eingerahmt, bevor abschließend der Elternbeirat mithilfe einiger Schüler ein reichhaltiges Büfett aufgebaut hatte und der Abend gemütlich ausklang.

Die Absolventinnen

10A: Luna Baldi, Betül Bilgili, Vanessa Camelia, Carolin Dörr, Livia Finkous, Kimberly Föger, Valeria Fröhlich, Vivien Gaulke, Lisa Glaser, Anja Hyrenbach, Jennifer Juretzko-Weishaupt, Rosa Kainz, Melissa Miller, Elea Nahra, Jasmin Nier, Emely Notz, Johanna Poser, Isabel Pröls, Sabrina Schupp, Sophie Spöttl, Anna Steiner, Isabel Stiefenhofer, Lea Tsega, Jülide Yolcu, Julia Zigler.

10B: Tanja Allo, Mirjam Baldauf, Talia Berdichever, Verena Brasser, Syria Cosentino, Samira Dowaidar, Victoria Ehrle, Gwenda Förster, Tanima Frank, Julia Gierer, Miriam Göser, Sophia Greiter, Lisa Grübel, Sina Gutensohn, Martina Holl, Magdalena Jamrozy, Maren Keller, Chiara La Marca, Lorena Last, Medina Muharemagic, Samantha Mura, Miriam Sauerborn, Jasmin Smyczek, Lisa-Marie Städele, Chiara Ständeke, Maria Grazia Stefania, Annika Strodel, Ern Witi. (lz)