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Feuer

Dachstuhl-Brand in Flüchtlingswohnheim

Lindau / Lesedauer: 2 min

Polizei sperrt Wohnhaus in Siggenreute vorübergehend, um Brandursache zu klären
Veröffentlicht:10.11.2017, 13:14

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Glimpflich ist am frühen Freitagmorgen ein Brand in Achberg ausgegangen. In einem Wohnhaus in Siggenreute, in dem hauptsächlich Flüchtlinge untergebracht sind, hatte der Dachstuhl gebrannt. Da ein Lastwagenfahrer das Feuer rechtzeitig entdeckte und sofort reagierte, konnte Schlimmeres verhindert werden. Alle Bewohner blieben unverletzt. Sie werden nun vorübergehend in dem ehemaligen Flüchtlingsheim in der Säntisstraße unterkommen. Die Polizei hat das Wohnhaus in Siggenreute vorübergehend gesperrt, um die Brandursache zu ermitteln.

Kurz vor sechs geht der Alarm bei der Achberger Feuerwehr ein. Als die Einsatzkräfte bei dem Wohnhaus eintreffen, schlagen bereits erste Flammen aus dem Dachstuhl. Die sieben Bewohner, darunter fünf Gambier, stehen auf der Straße, das Haus ist leer. Mit Atemschutz gehen die Feuerwehrmänner aus Achberg, Wangen und Neuravensburg, die mit rund 60 Mann und 6 Fahrzeugen vor Ort sind, hinein und löschen von innen. „Als ich um 6.15 Uhr da war, war der Brand schon wieder unter Kontrolle“, erzählt Bürgermeister Johannes Aschauer.

Der Brand sei gerade erst am Entstehen gewesen, erklärt Feuerwehrkommandant Bernd Lehle den raschen Erfolg. Ein besonnener Lastwagenfahrer hatte laut Aschauer das Feuer bemerkt, angehalten, die Bewohner rausgeklingelt und die Feuerwehr alarmiert. „Das war großes Glück“, sagt Aschauer. Während den Löscharbeiten war die Liebenweiler Straße bis gegen 08.30 Uhr voll gesperrt.

Bislang keine Hinweise auf Brandstiftung

Das Feuer sei auf der linken Seite des Dachstuhls um eine Satellitenschüssel herum ausgebrochen, sagt Aschauer, der einen technischen Defekt als Ursache vermutet. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, klärt die Kriminalpolizei derzeit vor Ort. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde ein Brandsachverständigter hinzugezogen. Bislang ist die genaue Brandursache noch unklar, laut Polizei gibt es aber keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung. Der Sachschaden dürfte bei etwa 70 000 Euro liegen. Die Polizei hat das Gebäude mit Rot-Weißen Bändern abgesperrt, das Haus darf nicht betreten werden.

Um die Bewohner kümmerten sich zunächst Rettungskräfte, später bekamen sie im Bauhof Frühstück. Bürgermeister Aschauer klärte mit dem Landratsamt, dass sie vorübergehend in dem ehemaligen Flüchtlingsheim in der Säntisstraße unterkommen können. Zwischenzeitlich durften sie kurz in ihre Wohnung in Siggenreute, um persönliche Dinge und Essensvorräte mitzunehmen. Vertreter des Helferkreises waren am Vormittag ebenfalls vor Ort und baten ihre Hilfe an. „Das ist die tolle Achberger Eigendynamik“, freut sich Aschauer.

„Ich gehe davon aus, dass das Haus im Laufe der nächsten Woche wieder bewohnbar ist“, sagt er. Bis dahin will der Bürgermeister aber nicht untätig zusehen, wie es ins Haus regnet. Eine Zimmerei soll das Dach heute noch provisorisch sichern, so Aschauer, dann müsse man sich um die anstehende Instandhaltung kümmern.