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Spurensuche

Wenn Morpheus und Tiffany auf Spurensuche gehen

Aalen / Lesedauer: 3 min

Wenn Morpheus und Tiffany auf Spurensuche gehen
Veröffentlicht:14.08.2011, 15:45

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Sie heißen Morpheus, Paula, Prisca, Bosse und Tiffany und sie sorgen mit weiteren Vierbeinern an der Weißen Steige beim Grauleshof für wildes Hundegebell. Doch sie raufen nicht, sondern haben gerade „Freizeit“ und treiben vergnüglich ihr Unwesen. Die Vierbeiner sind aus gutem Grund so ausgelassen, müssen sie doch gleich ran an die Arbeit. Ihr Auftrag: Verloren gegangene oder sich in Gefahr befindliche Menschen aufspüren. Dazu geht es über Stock und Stein, quer durch den Wald und manchmal auch in dichtes Unterholz.

Eigentlich werden sie dabei von Anette, Andrea, Barbara, Judith und Helga angeleitet, die fünf gehören zur Rettungshundestaffel Ostwürttemberg, doch heuer sind Paul, Laura, Robin, Claudia und Lili mit von der Partie. Die Mädchen und Jungen nutzen das Ferienprogramm der Stadt, um sich Einblick in die Arbeit von Rettungshunden zu verschaffen. „Wir zeigen, was wir im Falle eines Einsatzes tun und was unsere Hunde leisten“, erläutert Hundeführerin Nicole Schmid . Über 20 Hunde stehen bereit, um auf Anforderung beispielsweise durch die Polizei, mit hochsensibler Nase die Spur aufzunehmen. Dabei kommt es nicht auf die Rasse an, sondern lediglich auf den Geruchssinn. Deshalb finden sich in der vierbeinigen Suchmannschaft Jack Russells, Border Collis, Golden Retriever, Appenzeller und vergleichbare Schnüffler. „Ihr Job ist, uns den Weg zu zeigen, zu verbellen, wenn sie etwas gefunden haben und Vorort zu bleiben“, erklärt Nicole Schmid den Kindern. Das Einsatzgebiet liegt schwerpunktmäßig im Ostalbkreis, bei Bedarf auch darüber hinaus. Immer, wenn Menschen gesucht werden, rufe die Polizei sie zu Hilfe, so die Hundeführerin.

Die Polizei selbst verfügt über Schutz- und Drogenspürhunde, aber eben nicht über Rettungshunde. Und obwohl die Arbeit der Rettungshundestaffel so unentbehrlich ist, müssen die Zweibeiner bei jedem Einsatz ehrenamtlich ran, das heißt: Die Hunde auf eigene Kosten ausbilden, im Notfall unbezahlten Urlaub nehmen, am Wochenende alles stehen und liegen lassen oder bei Bedarf auch mitten in der Nacht aus den Federn. Für Hundeführer keine leichte Aufgabe, für den Hund jedoch eine, die er mit erkennbarer Begeisterung bravourös meistert. Beim Ferienprogramm versteckten sich die Kinder im Wald, während die Hunde sie selbst über weite Strecken problemlos aufspürten. Nicole Schmid hat für diese erfolgreiche Arbeit einen guten Vergleich parat: „Während eine Suchkette aus 50 Personen 82 Minuten benötigt, um in einem bestimmten Gebiet eine vermisste Person zu finden, benötigen die freilaufenden Hunde dazu lediglich 16 Minuten.“

Die Rettungshundestaffel Ostwürttemberg arbeitet ehrenamtlich und ist deshalb auf Spenden angewiesen. Die Nummer des Spendenkontos bei der Kreissparkasse Ostalb (BLZ 614 500 50) lautet 800 114 756.