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Streitthema

Bei der Feuerwehr kehrt Normalität ein

Lindau / Lesedauer: 4 min

Nach dem Einzug in die neue Hauptwache geht es um den Nachwuchs
Veröffentlicht:27.01.2015, 18:28

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Die großen Streitthemen hat die Lindauer Feuerwehr hinter sich. Zum Glück gab es im vergangenen Jahr auch keine großen Unwetter oder andere Unglücke. So hatten Kommandant Robert Kainz und Feuerwehr-Vorsitzender Lothar Müller bei der Hauptversammlung am Montag Zeit, über die Zukunft der Lindauer Wehr zu sprechen.

Und die sieht laut Kainz gut aus. Im Video-Interview auf schwaebische.de erklärt Kainz, dass die im vergangenen Jahr gegründete Jugendfeuerwehr dazu beitragen werde, dass die Lindauer Wehr kein Nachwuchsproblem bekommt. Außerdem wollen sich die Lindauer aktiv an der Werbekampagne des Landesfeuerwehrverbandes beteiligen, der Frauen für den Dienst in den Feuerwehren begeistern will. Angesichts von bisher „nur fünf oder sechs Quotenfrauen“ sieht Kainz da in Lindau noch Nachholbedarf.

Grundsätzlich hält der Kommandant die Lindauer Wehr für sehr schlagkräftig. Das habe sie im vergangenen Jahr erneut bewiesen, auch wenn die Zahl von 444 Einsätzen gering sei. Kainz sprach von einem „der ruhigsten Jahre überhaupt“. Es habe im Vergleich zum Vorjahr nur ein Viertel der Unwettereinsätze gegeben, auch für Brände, Unfälle oder Fehlalarme von Brandmeldeanlagen habe die Wehr seltener ausrücken müssen. Einen Seenoteinsatz habe es überhaupt nicht gegeben.

Kainz verwies darauf, dass fast die Hälfte der Einsätze in der Zeit zwischen 7 und 18 Uhr nötig war, also während der Arbeitszeit der freiwilligen Helfer. Deshalb sei es gut, dass der Stadtrat eine fünfte Stelle eines hauptamtlichen Feuerwehrmannes beschlossen habe. Außerdem zahle sich der Standort der neuen Hauptwache im Heuried aus, weil dort schnell etwa ein Dutzend Retter vor Ort sei, die bei der Lindauer Dornier arbeiten. In diesem Zusammenhang dankte Kainz erneut den Lindauer Arbeitgebern, die den ehrenamtlichen Einsatz ihrer Mitarbeiter bei der Feuerwehr fast durchweg mittragen.

Kainz sieht auch den großen Rückhalt der Feuerwehr bei Oberbürgermeister, Stadtrat und Verwaltung. Deshalb könne die Wehr in diesem Jahr eine neue Drehleiter aussuchen und konzipieren und eine andere Stadt suchen, mit der man gemeinsam bestellen kann. Die Finanzierung steht, wie Oberbürgermeister Gerhard Ecker und Landrat Elmar Stegmann am Montag bestätigten. Im kommenden Jahr soll das Fahrzeug in Betrieb gehen.

Inselwache geht während der Bauphase in ein Zelt

Kurz ging Kainz noch auf den Umbau der Inselhalle ein, der für die Inselwache den Umzug in ein Zelt bedeuten werde. Nach Fertigstellung des Parkhauses soll die Feuerwehr dort Platz für zwei Fahrzeuge und die nötigen Nebenräume bekommen.

Neben Neuaufnahmen gibt es auch einige Ehrungen und Abschiede

Neuaufnahmen und Ehrungen gehören zu den erfreulichsten Punkten jeder Hauptversammlung der Feuerwehr. Dieses Jahr stand der hoffnungsvolle Nachwuchs im Mittelpunkt.

Drei Mädchen und elf Jungen standen am Montagabend auf der Bühne und erhielten von Kommandant Robert Kainz und Vereinschef Lothar Müller alle Papiere, die ein Mitglied der Lindauer Feuerwehr braucht. Daneben standen weitere vier Jugendliche, die seit Jahresbeginn ebenfalls der Jugendfeuerwehr beigetreten sind, die offiziell aber erst im kommenden Jahr aufgenommen werden.

Tobias Bröcker, Dennis-Maximilian Freitag, Sophia Göppel, Lasse Kainz, Tim Kordts, Alexander Michel, Lea Moritz, Raphael Neu, Paul Ockert, David Pakleppa, Jan Wannagat, Jarmila Schär, Lucas Scholze und Noel Willhalm sind damit der personifizierte Nachwuchs.

Neu eingetreten seit dem vergangenen Jahr sind durch Zuzug außerdem Michael Klose und Andreas Seyfang, die Lindaus Feuerwehr verstärken.

Als Jubilare ehrten Kommandant und Vorsitzender Christoph Fritzsche, Kevin Hehl, Luis Kunzendorf, Nico Kutter und Herbert Pschernig, die seit zehn Jahren dabei sind. Seit 20 Jahren aktiv sind Rainer Blaschke und Martin Hummel. Werner Stempfle und Georg Walser sind seit 30 Jahren Feuerwehrmänner. Gar seit 40 Jahren ist Georg Schweizer aktiv, der dafür Anfang März bei einer besonderen Feier das staatliche Ehrenzeichen in Gold erhält.

Das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbands in Silber erhielt Dieter Hermann, der nicht nur als Schiedsrichter bekannt ist, sondern der seit mehr als 30 Jahren auch Fähnrich der Lindauer Feuerwehr ist. Vize-Kommandant Gerhard Birk war wegen einer Feuerwehrschulung am Montag nicht anwesend, er erhält aber das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbands in Gold.

Wegen Umzugs oder aus gesundheitlichen Gründen haben Michael Greisinger nach 35 Dienstjahren und Herbert Gierer nach 38 Dienstjahren aufgehört.