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Heimrecht

Auch das Heimrecht ist jetzt weg

Lindau / Lesedauer: 3 min

EV Lindau wird nur Gruppendritter und trifft nun im Viertelfinale auf den HC Landsberg
Veröffentlicht:18.02.2018, 22:06

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Fünf Wochen nach der knapp verpassten Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd haben die EV Lindau Islanders auch das nächste Etappenziel im Kampf um den Klassenerhalt verfehlt: Trotz eines 5:4-Penaltysiegs vor heimischem Publikum im abschließenden Gruppenspiel am Sonntagabend gegen den TEV Miesbach beendete die Mannschaft von EVL-Coach Mike Muller die Quali-Zwischenrunde nur auf dem dritten Rang. Sie verspielte damit das Recht, im Play-off-Viertelfinale zuerst zu Hause antreten zu dürfen. Der Gegner in der Serie „Best of seven“ ist nun der HC Landsberg .

Das Unheil nahm für die Lindauer bereits am Freitagabend beim Auswärtsspiel im 300 Kilometer entfernten Höchstadt seinen Lauf. 0:3 stand es nach einer knappen Viertelstunde aus Sicht der Gäste vom Bodensee. Zwar konnten Jeff Smith und Sascha Paul kurz vor und nach der ersten Drittelpause noch auf 2:3 verkürzen, doch danach stand gleich mehrmals der Pfosten des Höchstadter Gehäuses dem Ausgleichstreffer im Wege. Im Schlussdrittel drehten die Mittelfranken dann so richtig auf und ließen kein Gegentor mehr zu.

Nach der 2:5-Pleite in Höchstadt von Freitagabend war die Ausgangslage fürs abschließende Heimspiel in Gruppe A gegen den TEV Miesbach klar: Nur mit einem Kantersieg gegen den abgeschlagenen Gruppenletzten, der als Absteiger bereits feststand und für den es das letzte Saisonspiel war, hätte sich Lindau eine Minichance bewahrt, in der Endabrechnung als Gruppenzweiter doch noch in den Genuss des Heimrechtsvorteils für die anstehenden Play-offs zu kommen. Dabei galt es, den Rückstand von drei Punkten und sieben Toren auf den TSV Peißenberg aufzuholen. Doch gab sich der Zweitplatzierte aus Oberbayern am Sonntag beim Rückspiel gegen den EV Füssen keine Blöße: Die Eishackler gewannen daheim mit 5:3.

Zeitgleich lief es auch in der Lindauer Eissportarena für die Islanders alles andere als nach Plan: Bereits nach 36 Sekunden schlug die Scheibe zum ersten Mal ins Tor von EVL-Goalie David Zabolotny ein, nach regulärer Spielzeit stand es schließlich 4:4, ebenso nach der Verlängerung. Zdenek Cech und Andreas Farny ließen im Penaltyschießen zwar nichts mehr anbrennen, Zabolotny hielt hier seinen Kasten sauber. Doch änderte dies nichts daran, dass Lindau nur noch Gruppendritter war. Zeitweise rangierte der EVL sogar auf Platz vier – was zur Folge gehabt hätte, dass man im Viertelfinale auf den ECDC Memmingen getroffen wäre. Durch den Last-Minute-Erfolgs von Höchstadt in Geretsried rutschte Lindau auf den dritten Endrang vor.

Das Saisonziel der Islanders, den Oberliga-Klassenerhalt so früh als möglich zu erreichen, hat mit dem abgelaufenen Wochenende einen weiteren Rückschlag erlitten. Nun geht es für den EVL ums Ganze: Man muss sich im bevorstehenden Play-off-Viertelfinale, das gleich am nächsten Freitag (23. Februar) beim HC Landsberg beginnt, durchsetzen, um den Abstieg in die Eishockey-Bayernliga zu verhindern.

Im Modus „Best of seven“ duellieren sich beide Kontrahenten. Die EVL-Verantwortlichen dürften den nächsten zwei bis drei Wochen derweil mit einem lachenden und weinenden Auge entgegensehen. Einerseits freut man sich über die sonntäglichen Heimspiele mit Derby-Charakter bei reger Zuschauerresonanz, was der Vereinskasse zugutekommt. Andererseits müssen die Islanders das hergeschenkte Heimrecht ausgleichen, indem sie mindestens ein Spiel in Landsberg gewinnen – ohne sich zugleich in den Partien vor heimischer Kulisse eine Blöße zu geben. Ansonsten wäre für den EV Lindau das Thema „Oberliga“ für die nächste Saison wohl endgültig passé.