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Inselbahnhof

Alte Pläne zeigen die Entwicklung des Inselbahnhofs

Lindau / Lesedauer: 2 min

Rainer Niemann stellt aus seinem Archiv einen Teil der Geschichte der Bahn dar
Veröffentlicht:28.02.2017, 12:00

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Die Diskussion um die Zukunft der Bahnflächen auf der Insel interessiert LZ-Leser Rainer Niemann. Er hat deshalb aus seinem Archiv drei alte Lagepläne geholt. Denn die widersprechen seiner Meinung nach jüngsten Behauptungen der Befürworter eines Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseums in Lindau.

Anlass sind ein in der LZ veröffentlichter Leserbrief des Lindauer Lokalhistorikers Karl Schweizer in der LZ und die jüngste Stellungnahme des Eisenbahnmuseumsvereins zur Hinteren Insel. Dabei stört sich Niemann an der Schweizers Aussage, die Stadt solle dem Verein für ein Verkehrs-Museum eines der alten Backsteingebäude des ehemaligen Bahn-Betriebswerks zuweisen, das Schweizer als „... diese alten originalen Lokremisen“ bezeichnet.

Niemann hat eine Karte, die zum Jubiläum des Alpenvereins 1888 erschienen ist. Dort ist die originale Lokremise zu sehen, die südöstlich der heute noch bestehenden Gebäude lag. Allerdings muss dieser Bau um 1900 abgerissen worden sein, denn kurz danach ist in einem Stadtplan nicht mehr eingezeichnet, der laut Niemann aus der Zeit zwischen 1906 und 1909 stammt. Damals gab es schon den halbkreisförmigen Lokschuppen mit Drehscheibe und zwei hohen Schornsteinen nordwestlich der Karlsbastion, der erst in den 1970er-Jahren abgebrochen wurde. Er stand etwa dort, wo heute die Wiese vor der Bodenseeklinik und dem Wundbau liegt.

Stadtplan aus den 20er-Jahren zeigt ersten Bahnhof

Ein weiterer Stadtplan aus den 20er-Jahren zeigt den bereits fertigen Inselbahnhof, der zwischen 1913 und 1922 errichtet wurde und bis heute steht, sowie den ersten Lindauer Bahnhof, der lange abgerissen ist. Eine Zeit lang standen aber offensichtlich beide Bahnhöfe nebeneinander. Auf dem Plan sieht man, dass der ursprüngliche Bahnhof etwa auf Höhe des heutigen Busbahnhofs auf dem Gelände der heutigen Gleise 2 bis 8 lag. Laut Niemann hatte er eine langgestreckte hölzerne Bahnsteighalle, die zwei Gleise enthielt. Niemann schreibt: „Wie das eigentliche Bahnhofsgebäude in Ziegelbauweise damals aussah, kann man sich vielleicht am ehesten anhand der Vorabendserie ,Die Rosenheim-Cops’ vorstellen: Als dortiges Polizeigebäude dient nämlich ein ehemaliges Bahnhofsgebäude etwa aus der gleichen Zeit um 1850.“ Niemann schließt: „Aus der Zeit des ersten Insel-Bahnhofs ist neben den bekannten Backsteingebäuden auf der Hinteren Insel nur noch die Eilguthalle erhalten geblieben.“