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Strafzettel

32-Jähriger muss wegen Strafzetteln fast ins Gefängnis

Lindau / Lesedauer: 2 min

Grenzpolizisten haben am Freitag am Lindauer Bahnhof einen 32-Jährigen kontrolliert. Wie die Beamten herausfanden, lagen gegen den Mann zwei Haftbefehle vor. Allerdings aus einem ungewöhnlichen Grund.
Veröffentlicht:20.10.2019, 13:51

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Beamte der Grenzpolizei haben am Freitagnachmittag am Lindauer Bahnhof einen 32-jährigen Deutschen kontrolliert, der zuvor mit dem Zug aus Österreich einreiste. Wie die Beamten herausfanden, lagen gegen den Mann zwei Haftbefehle vor. Allerdings aus einem ungewöhnlichen Grund.

Der nach eigenen Angaben als Detektiv arbeitende Reisende machte einen auffällig seriösen Eindruck, was letztlich die Fahnder nicht von einer Kontrolle des Mannes abhielt. „Die Überprüfung im Fahndungscomputer ergab dann auch prompt zwei Haftbefehle gegen den gebürtigen Oberpfälzer“, schreibt die Polizei . Nicht sonderlich überrascht wurde dieser zunächst zur Dienststelle verbracht.

Hintergrund der beiden Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Deggendorf waren jedoch nicht etwa begangene Straftaten. Insgesamt neun Verkehrsübertretungen aus den Jahren 2017 bis 2018 führten nach Vorlage bei der Justiz zu dieser Fahndung. In nur einem Fall war eine gravierende Übertretung mit einem Bußgeld von 320 Euro der Hintergrund, beim Rest handelte es sich um Kleinigkeiten.

Letztlich hatten sich aber die nicht bezahlten Strafzettel zwischen zehn und 35 Euro zu einer Strafandrohung von 22 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe summiert, schreibt die Polizei weiter.

Zusammen füllten die Tatvorwürfe sechs Seiten auf zwei Haftbefehlen. Der polizeilich nicht ganz Unbekannte musste schließlich seine Verwandtschaft in Mittelfranken um finanzielle Unterstützung bitten. Er selbst führte weder ausreichend Bargeld noch eine Bankkarte mit sich. Nach einem längeren Telefonat und umfangreichen Erklärungen zahlten letztlich seine Verwandten die geforderte Gesamtsumme von 485 Euro bei der Polizei in Nürnberg ein. Der nun doch recht reumütige Verkehrssünder konnte so nach rund zwei Stunden Unterbrechung seine Reise von seinem aktuellen Wohnort in Vorarlberg in das Frankenland fortsetzen.