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Inselhalle

2015 wird vor allem sehr lustig

Lindau / Lesedauer: 5 min

Angesichts verschiedener großer Ereignisse wagt die Lindauer Zeitung den Blick in die Glaskugel
Veröffentlicht:30.12.2014, 17:51

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2015 stehen in Lindau nicht nur Großveranstaltungen, sondern auch viele andere wichtige Ereignisse an. Umbau der Inselhalle, Bau der Unterführung, Entscheidung über die Zukunft der Bäder sind nur drei aus einer ganzen Liste. Gespannt warten viele Lindauer, was das Jahr bringen wird – und mancher blickt auch ein wenig angstvoll in das neue Jahr. Die LZ nicht, denn wir haben mit Hilfe einer Glaskugel schon mal vorausgeschaut und sagen Ihnen, was in den kommenden Monaten auf Sie zukommt.

Januar

Es schneit und schneit und schneit – und es hört nicht mehr auf. Die Lindauer ächzen unter zwei Metern Schnee. Während LTK-Chef Carsten Holz die Chance nutzt und Lindau als Wintersportort vermarktet, stellt Hermann Kreitmeir im Stadtrat den Antrag, auf der Hinteren Insel eine Skisprungschanze und ein Biathlonstadion zu bauen. Bauhofchef Danny Hemkens hat indessen wegen der scharfen Kritik am Winterdienst gekündigt. Als Sofortmaßnahme erlässt der Stadtrat in einer Sondersitzung eine Satzung, die jeden Bürger verpflichtet, nicht nur den Gehweg, sondern auch die Straße vor seinem Grundstück zu räumen und den Schnee außerhalb der Stadtgrenzen zu bringen. In der Folge klagen Bodolzer und Weißensberger über illegale Schneeablagerungen.

Februar

Nach dem großen Tauwetter können Spezialfirmen mit den Baumfällarbeiten für die Unterführung Langenweg beginnen. Das Eisenbahnbundesamt hat den Bau genehmigt, allerdings unter der Auflage, dass Stadt und Bahn die Anwohner durch vier Meter hohe Lärmschutzwände schützen müssen. Das gilt für die neue Straße und für Langenweg und Kolpingstraße. Damit in Lindau über ein Bahnprojekt nicht nur gestritten wird, sondern damit der Bau beginnen kann, stimmen Bahnvorstand und Stadtrat notgedrungen mit knappen Mehrheiten zu. Doch als die Männer mit den Motorsägen anrücken, ist es mit der Ruhe in Lindau vorbei. Baumschützer ketten sich an die Stämme, wobei es zu Streit kommt, weil sehr viel mehr Baumschützer sich anketten wollen, als an den 130 zu fällenden Bäumen Platz ist.

März

Die Kosten für die Inselhalle explodieren. Kleinlaute Mitarbeiter des Projektsteuerers müssen im Stadtrat zugeben, dass sie verschiedene Posten vergessen hatten und dass die allgemeine Preisentwicklung anders verlaufen sei als gedacht. 60 Millionen Euro stehen nun im Raum. Kurzerhand bewilligt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer weitere fünf Millionen und überredet Kanzlerin Angela Merkel, dass sich der Bund mit zehn Millionen Euro beteiligt, damit die Nobelpreisträger weiter in Lindau tagen und nicht in Dubai. Doch bevor die nötigen Genehmigungen aus Brüssel eingeholt sind und alle Beschlüsse gefasst, entpuppt sich das als unnötig. Denn ein anonymer Spender übernimmt die Kosten für die ganze neue Halle – unter zwei Bedingungen: Das Parkhaus muss unter den Kleinen See und der Rummel kommt trotzdem nicht neben die Inselhalle. Denn auf dem Platz soll ein großer Spielplatz für Kinder und Senioren entstehen. Das lehnt eine Bürgerinitiative ab und in der Folge auch die Mehrheit der Lindauer bei einem Bürgerentscheid. Wie es mit der Inselhalle weitergeht, ist seitdem völlig offen.

April

Die Entscheidung in der Bäderfrage hat sich immer weiter verzögert, weil in Folge der Neuwahlen in Griechenland sich die Kurse so verschoben haben, dass Schweizer Investoren ihre Franken zusammenhalten müssen und diese nicht in ein neues Vitalbad im Eichwald stecken können. Kurzfristig überlegen Oberbürgermeister Gerhard Ecker, Stadtwerkechef Klaus Steiner und die Stadträte, ob sie Geld, das sie nicht für die neue Inselhalle brauchen, jetzt in ein Bad stecken sollen. Doch dann hat jemand die Idee, dass die Russen nach Ende des Embargos nicht wissen, wo sie ihr Geld lassen sollen. Tatsächlich kommen Oligarchen nach Lindau und zeigen Interessen. Dann hört man monatelang nichts von ihnen – die Lindauer warten geduldig und genießen später den Rekordsommer im alten Strandbad. Dass das Limare wegen des einstürzenden Dachs geschlossen werden muss, bemerken nur Dauersaunagäste aus Bregenz.

Mai

Lindauer und Gäste genießen ein herrliches Frühjahr. Dabei ist es vor allem auf der Hinteren Insel so schön, dass der Stadtrat beschließt: Für die Gartenschau müsse man gar nichts verändern, weil es sowieso nirgends schöner sei als auf der Insel.

Juni

Ein japanischer Milliardär nimmt an der Rund Um teil und verliebt sich in den Hafen. Mit seinem Geld und den Ideen seiner Planer gestalten die Lindauer in seltener Einigkeit den Seehafen neu, so dass der Bregenzer Bürgermeister neidisch nach Lindau blickt.

Juli

Komm & See, Stadtfest, U&D, Kinderfest – die Lindauer und ihre Gäste feiern ununterbrochen. Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter feiern mit und entscheiden nichts. Da kann wenigstens nichts schief gehen.

August

Sommerpause – die Lindauer genießen den Rekordsommer im und am See. Hermann Kreitmeir beantragt, dass sich Lindau als Ausrichter für den Americas Cup bewirbt.

September

Nur langsam kühlt sich die Luft auf der Insel ab. Der Stadtrat beschließt den ewigen Spätsommer. Doch auch dagegen bildet sich eine Bürgerinitiative mit dem bekennenden Wintersportler Karl Schober an der Spitze. Folge des Gezerres um den Bürgerentscheid zum Lindauer Wetter ist ein starker Nebel, der sich anschließend über Lindau und den ganzen See legt. Das trübt sogar die Glaskugel ein, so dass weitere Vorhersagen nicht möglich sind ...